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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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nächste Umgebung. Meine Hände konnte ich nicht gebrauchen, um die Wände abzutasten. Sie waren auf dem Rücken gefesselt. Mit dem Gesicht tastete ich den Boden ab. Es mußte sich um eine Gummiunterlage handeln, auf der ich lag.
    Auch meine Füße waren zusammengeschnürt. Ich preßte den linken Arm gegen den Brustkorb und stellte fest, daß die Halfter leer war.
    Bei jeder Bewegung raste der Schmerz wie mit tausend Stichen durch den Körper.
    Trotzdem warf ich mich auf die Seite, um die Begrenzungen meines Aufenthaltsraumes auszukundschaften. Mit dem Kopf und den Beinen stieß ich gegen eine Wand. Aber es war keine Wand aus Steinen. Es war kaltes Metall.
    In diesem Augenblick wußte ich, daß ich mich im Kofferraum eines geparkten Wagens befand. Zugegeben, es war nicht gerade die ideale Ausgangsposition für eine Gangsterjagd. Dazu war ich noch an Händen und Füßen gefesselt. Es gab eine Menge Leichen, die aus dem Hudson oder dem East River gefischt wurden. Einfach ertrunken, weil ein Mensch mit gefesselten Händen und Füßen kaum schwimmen kann.
    Aber es gab andere Dinge, über die ich nachzudenken hatte. Ich nutzte den Zwangsaufenthalt dazu.
    Irgend jemand hatte Frank Loring den Beutel mit den Marihuanas zugesteckt, in der Hoffnung, daß Frank sie selbst rauchen würde. Dabei mußte ihm bei einer der Zigaretten der Stanniolbehälter mit dem Zettel in die Hände fallen. Also war Frank für den gestrigen Tag, 23.30 Uhr, in die Mexican Gardens bestellt worden. Aber offenbar nicht von Sartor. Obgleich Sartor ein starkes Interesse daran hatte, mit Frank Loring ins Geschäft zu kommen. Es gab allerdings nur ein Geschäft, auf das sich Loring verstand: Falschmünzerei.
    Also interessierten sich Sartor und die andere Clique für Falschgeldfabrikation. Gab es noch eine dritte Interessentengruppe, die Loring ausgeschaltet hatte, oder aber war er aus Versehen getötet worden?
    Jetzt hörte ich andere Fahrzeuge vorbeirauschen. Ich versuchte, das Blech mit den Beinen zu bearbeiten. Jede Bewegung verursachte wieder tausend Nadelstiche.
    k
    Phil kam gegen halb zwei nachts beim FBI-Gebäude an. Er hatte irgendwo in einem Restaurant am Central Park eine Kleinigkeit für fünf Dollar achtzig Cent zu sich genommen. Er bekam zuweilen diese luxuriösen Junggesellenanwandlungen.
    In seinem Office hatte er sich gerade müde in den Sessel fallen lassen, als das Telefon hart anschlug.
    Die Worte der Telefonistin wirkten besser als eine Kanne Mokka. Phil sprang auf die Füße, jagte hinunter und ließ sich von der Fahrbereitschaft einen Wagen mit Fahrer geben.
    Zwanzig Minuten später kam er vor' den Mexican Gardens an. Aber die Tore waren bereits geschlossen. Hinter den Rolläden hörte Phil noöh Stimmen. An der verschlossenen Tür stand der Portier. Als eine Gruppe von Angetrunkenen hinausdrängelte, wollte Phil schnell durch die Tür schlüpfen. Der Portier fletschte sein Doggengebiß und schüttelte den Kopf. Blitzschnell zeigte Phil die FBI-Marke. Der Mann fletschte noch immer die Zähne, aber er ließ Phil passieren.
    Nach einer Viertelstunde erfuhr Phil vom Kellner, daß ich bereits vor ein Uhr das Lokal verlassen hatte. Phil verließ den Laden und spazierte die Straße hinab. Am Ende der Straße sah er den roten Jaguar. Phil lief darauf zu.
    Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: Ich konnte auf Gangsterjagd sein, oder die Gangster hatten mich gejagt.
    Phil schlenderte den Weg zurück. Er kam an einem Pontiac vorbei und an einem Oldsmobile.
    Die Wagen waren mit den rechten Rädern auf dem Gehweg geparkt. Phil studierte die polizeilichen Kennzeichen. Ein Wagen kam aus Chicago. Der Oldsmobile.
    Später erzählte mein Freund:
    »Irgend etwas kam mir an diesem Auto verdächtig vor. Ich nahm ihn unter die Lupe, warf einen Blick auf die Polster und entdeckte eine Menge Karten. Dann ging ich um den Wagen herum und stutzte. Im Rinnstein lag etwas Schillerndes. Ich bückte mich und hielt eine FBI-Marke in der Hand. Da gab es für mich nur eine Lösung, du mußtest die Marke verloren haben. Blitzschnell sprang ich zum Kofferraum und rüttelte am Schloß.«
    Ich dagegen verhielt mich still. Mir war ungemütlich zumute, wenn ich an den Messerhelden dachte.
    Nach wenigen Sekunden öffnete sich der Mechanismus des Kofferraums. Das Licht blendete mich.
    »Hallo, Jerry«, sagte Phil, »alles okay?«
    »Alles okay«, knurrte ich.
    ***
    Mit wenigen Worten schilderte ich Phil das Erlebnis in den Mexican Gardens, die Begegnung mit Sartor und die wenig

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