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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gardens. Es dauerte eine halbe Minute, ehe meine Lungen sich daran gewöhnt hatten, die Luft, die alles außer Sauerstoff eifihielt, zu atmen.
    Mit rudernden Armen segelte ich durch den großen Speiseraum. Es gab eine Menge Leute, die mich am Jackenzipfel festhielten und glaubten, einen alten Bekannten vor sich zu haben. Um diese Zeit war die Verwechslung entschuldbar.
    Auf dem Wege zu Saal vier kam ich an einem Münzfernsprecher vorbei. Ich war vom Bellevue Hospital direkt zu den Mexican Gardens gebraust. Gewöhnlich gibt ein G-man seinen Standort im FBI-Distriktgebäude an, denn wir arbeiten nie ohne Rückendeckung.
    Ich warf zwei Nickel in den Apparat und wählte unsere Nummer. Nach einigen Sekunden meldete sich die verschlafene Stimme unserer Telefonistin. Ich gab ihr den Auftrag, Phil zu bestellen, daß ich mich in Mexican Gardens, Saal vier, vergnüge.
    Argwöhnische Blicke trafen mich, als ich die Telefonzelle auf dem Gang verließ.
    In Raum vier standen sieben runde Tische. Sie waren größtenteils besetzt. Als ich für Sekundenbruchteile unschlüssig in der Tür stoppte, zupfte mich der Kellner am Ärmel. Er näselte:
    »Wenn der Herr noch einen Platz suchen…«
    Ich nickte. Er führte mich quer durchs Lokal. In einer Nische stand ein Tisch mit drei Stühlen. Ich ließ mich auf einen Sitz fallen und bestellte einen Whisky mit viel Soda.
    Ich zückte den Beutel mit den Marihuanas und knallte ihn auf die Tischplatte vor mir. Der Kellner starrte mich erschrocken an. Aber er machte den Mund nicht auf.
    Nach genau siebeneinhalb Minuten stand einer der Gäste auf und kam auf meinen Tisch zu. Er ließ sich schwer atmend auf einen Stuhl plumpsen.
    »Hallo«, murmelte er, »wieviel kostet das Stück?«
    »Was willst du?« fragte ich. Er richtete seine Augen auf den Plastikbeutel.
    »Da.« Als er seinen Mund öffnete, sah ich eine Reihe von halbverfaulten Zahnstümpfen.
    »Zigaretten?« tat ich erstaunt.
    »Ja, aber die da«, knurrte er.
    »Da hinten kommt ein Girl mit Bauchladen. Da kannst du dir deine Glimmstengel kaufen«, sagte ich. Er starrte mich an. Dann zischte er:
    »Tu nicht so blöd. Ich will keine einfachen. Ich will die da.« Er kramte in seiner Tasche und warf eine Zwanzig-Dollarnote auf den Tisch. Ich ließ sie unbeachtet liegen. Er schob sie mir über den Tisch zu und zischte:
    »Bursche, mach mich nicht rasend! Gib die Maris her, oder es passiert was!«
    Er sah durch den Qualm zu seinem Tisch hinüber. Drei Männer und eine Frau hockten auf ihren Stühlen. Mit glasigem Blick starrten sie zu mir herüber. Ich war in eine üble Marihuana-Gesellschaft geraten.
    »Aber ich sage dir doch, daß es sich um ganz einfache Zigaretten handelt, die du an jedem Automaten ziehen kannst«, erwiderte ich. Inzwischen war die Hälfte der Gäste in Raum vier auf unsere Unterhaltung aufmerksam geworden. Einige Männer saßen auf der Vorderkante des Stuhls, bereit, jeden Augenblick in die Höhe zu schnellen.
    Bei diesem Stand der Verhandlung flog die Tür auf. Im Rahmen erschien ein alter Bekannter: Georg Sartor.
    Das letzte Mal war ich ihm vor drei Jahren begegnet. Ich hatte ihm bei einer Rauschgiftangelegenheit die Hand auf die Schulter gelegt. Er war zusammengezuckt und mir anstandslos zum FBI-Distriktgebäude gefolgt. In dem Prozeß war Sartor mit einem blauen Auge davongekommen.
    Sartor musterte die einzelnen Tische. Ich hob meine Hand und winkte ihm zu. Er löste sich aus der Tür und steuerte auf mich zu. Der Koloß war noch einige Kilo schwerer geworden. Er trug eine Jacke, die seinem jüngeren Bruder gehörte. Sie platzte aus allen Nähten.
    »Hallo«, grunzte Georg, »ist das eine Überraschung.«
    Er ließ seine Pranke auf meine Schulter niedersausen. Ich war sicher, daß er in diesem Augenblick noch nicht wußte, wen er vor sich hatte. Aber ich hatte meinen Spaß daran, ihn rätseln zu lassen. Er zermarterte sein Gehirn.
    »Und wer ist das?« fragte Sartor mit einem Blick auf den Burschen an meinem Tisch.
    »Hat sich bei mir noch nicht vorgestellt«, erwiderte ich. Der Bulle mit dem Kindergesicht streckte seine Pranken aus und griff den Burschen am Jackenkragen. Für Sekunden strampelte dieser mit beiden Beinen in Höhe der Tischplatte. Dann setzte Sartor ihn zwei Yard entfernt auf den Boden.
    »Nimm Platz«, murmelte ich. Sartor gehorchte. »Wen kennst du in dieser Bude?« fragte ich ebenso leise. Er sah mich erstaunt an, rieb seine Augen und grunzte:
    »Du quatscht wie ein Polyp.«
    Ich holte den FBI-Stern

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