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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie die Störung. Wir möchten zu Georg Sartor.«
    »Wohnt im Hinterhof«, sagte die Frau kurz angebunden.
    Wir trotteten durch eine dunkle Einfahrt. Auf dem Hof befanden sich drei niedrige Gebäude. Zwei waren offenbar Garagen. Die dritte Bude besaß winzige Fenster mit blinden Scheiben.
    In einem Zimmer brannte Licht. Wir traten unter das erleuchtete Fenster. Phil deutete auf seine Schulter. Ich kletterte hinauf und befand mich in Fensterhöhe. Aber die Scheibe war mit mehreren Schichten Schmutz überzogen.
    Ich tippte mit dem Finger gegen den Fensterrahmen. Das Fenster schwang mit einem knarrenden Geräusch auf.
    In dieser Bude stand nichts mehr auf seinem Platz. Selbst die Kopfkissen waren aufgeschlitzt. Ich sprang in den Hof zurück.
    »Die Burschen sind uns zuvorgekommen«, knurrte ich.
    »Wie sieht es aus?« fragte Phil.
    »Los, das sehen wir uns aus der Nähe an«, sagte ich und tastete mich zu einer Tür, die sich rechts außen befand. Offenbar war sie der Eingang für sämtliche Räume.
    Ich legte die Hand auf die Klinke. Die Tür war abgeschlossen. Meine Finger tasteten über den morschen Türrahmen. Nirgendwo war eine Schelle zu entdecken. Mir blieb keine andere Wahl. Ich bumste gegen die Tür. Zuerst mit der Faust, dann mit dem Fuß. Schlurfende Schritte näherten sich. Eine mürrische Stimme fragte:
    »Wer ist da?«
    »Wir sind FBI-Agenten«, antwortete Phil. »Aufmachen!«
    »FBI-Agenten«, knurrte der Mann hinter der Tür, »kann jeder sagen.«
    »Sollen wir Ihnen unsere Ausweise unter der Tür durchschieben?« fragte ich nicht gerade freundlich. »Machen Sie auf. Wir haben es eilig.«
    Der Schlüssel knirschte im Schloß. Ich stand einem alten Mischling gegenüber. Er trug eine Stabtaschenlampe in der Hand.
    Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. Er war weitsichtig, wich einige Zoll zurück, um die Schrift und meinen Namen lesen zu können. Ohne Vorankündigung begann er plötzlich zu wimmern.
    »Wir haben mit der Angelegenheit nichts zu tun, wirklich nicht«, jammerte er. Dann erfuhren wir, daß vor einer halben Stunde vier Männer im Hinterhof aufgekreuzt waren. Sie hatten sich mit vorgehaltener Pistole Zutritt verschafft, die Bewohner des halbverfallenen Hauses in einen Raum zusammengetrieben und dann in aller Seelenruhe Sartors Zimmereinrichtung auseinandergenommen.
    Phil und ich ließen uns das Zimmer zeigen. Aus der Nähe war der Anblick noch trostloser.
    »Genau wie bei dem Kunsthändler Reardon«, bemerkte Phil, »selbst die Couch wurde aufgeschlitzt. Ich frage mich, was haben die Gangster gesucht?« Als wir mitten im Chaos standen, bildete sich an der Tür eine kleine Volksversammlung. Phil verschloß Sartors gute Stube. Da niemand im Anbau ein Telefon besaß, ging er zum Wagen zurück und gab Meldung an unsere Zentrale.
    Ich verhörte die Bewohner des Hinterhauses. Schon nach wenigen Minuten erfuhr ich, daß es drei »Bekannte« waren, die die Haussuchung gemacht hatten. Für die Beschreibung des vierten interessierte ich mich sehr. Nach einer Viertelstunde kam Phil zurück.
    Als unsere Kollegen anrollten und die Spurensicherung übernahmen, machten Phil und ich uns auf die Strümpfe. Wir gingen müde zu meinem Wagen. Phil gähnte herzhaft. Wir schnupperten am Morris Park ein paar Minuten frische Luft, dann ließen wir uns in die Polster des Jaguar fallen. Ich scherte über die Fifth Avenue zur 69. Straße Ost ein, lud Phil ab und jagte weiter. Zurück zur Mexican Gardens. Dort stellte ich meinen Wagen ab und stieg aus.
    Es war bereits vier Uhr morgens. Deutlich hoben sich die dunklen Spitzen der Wolkenkratzer und Dächer gegen die verwaschene Dämmerung ab.
    Ich hatte Glück. Der Oldsmobile stand noch auf seinem Platz. In der Höhe des Wagens befand sich eine Toreinfahrt. Ich würde warten. Geduldig stellte ich mich in die Ecke.
    Ich war davon überzeugt, daß sich das Warten lohnen würde. Die Kerle mußten zurückkommen. Und wenn sich jemand so heiß für mich interessiert, kann ich unendlich viel Geduld haben…
    ***
    Als es von zwei oder drei Kirchen halb sechs schlug, schreckte ich auf. Vor mir stand immer noch das Oldsmobile. Die Gangster waren nicht zurückgekommen. Ich machte einen Dauerlauf zu meinem Jaguar, strampelte mich warm und fischte aus meinem Handschuhfach den Hörer. Nach wenigen Sekunden hatte ich das Police Headquarter an der Strippe. Ich beorderte einen Abschleppwagen zur Gay Street. Er sollte das Oldsmobile sicherstellen.
    ***
    Als ich die Augen aufschlug,

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