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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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stand die Sonne hoch am Himmel. Ich sprang aus dem Bett. Es war gegen elf Uhr vormittags. Ich war erst um halb sieben ins Bett gekommen.
    Frühsport und kalte Dusche ersetzten den fehlenden Schlaf. Eine halbe Stunde später saß ich in unserem Office.
    »Na, hast du den Mörder schon verhaftet?« fragte Phil und warf mir einen Glimmstengel zu.
    »Nichts. Die Burschen haben Lunte gerochen und den Wagen einfach im Stich gelassen. Unser Kommando hat ihn abgeschleppt. Ich werde jetzt sofort in Chicago nachhören lassen, auf welchen Namen er zugelassen ist.«
    Ich zog mir das Telefon heran und verlangte von der Zentrale ein Blitzgespräch mit der zuständigen Verwaltungsstelle in Chicago. »Und du, was hast du noch getrieben?« fragte ich Phil.
    »Ich habe unser Archiv durchgewühlt und mir Auszüge von allen Gangstern machen lassen, deren Namen mit PEA beginnen. Hier in New York haben wir — die Liste wurde mir eben heraufgereicht — nicht weniger als hundertfünfunddreißig Personen, deren Hausnamen mit PEA beginnen.«
    »Und außerdem bleibt dir dann noch das Zentralarchiv in Washington«, ermunterte ich meinen Freund, »da kannst du noch mit der zehnfachen Zahl rechnen.«
    »So kommen wir nicht weiter«, stöhnte Phil, »unser Register reicht von Peab bis Peazon. Suche einen Mörder aus hundertfünfunddreißig Personen ’raus! Ich habe schon eine Auswahl getroffen. Aber- immer bleiben noch fünfundfünfzig übrig, die in Frage kommen.«
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Ich hob den Hörer ab und meldete mich. Chicago war an der Strippe. Ich gab der Angestellten am anderen Ende des Drahtes die Nummer des Chicagoer Wagens durch. Sie betätigte die Automatik ihres Mikroarchivs und präsentierte mir genau zwanzig Sekunden später den Besitzer des Oldsmobile. Es war ein Mr. Bakloh, Henry Bakloh, Ingenieur. Dann stellte sie eine Querverbindung zur Polizei her. Ich erfuhr, daß der Wagen vor fünf Tagen in Chicago gestohlen worden war.
    Ich griff wieder zum Telefon und wählte die Hausnummer unseres Labors und fragte nach dem Ergebnis bei Sartor.
    »Stinklangweilige Angelegenheit«, meldete ein Kollege. »Fingerabdrücke genug, um ein ganzes Regiment zu verhaften. Vermute, daß die Mitbewohner sich auch noch mal in Sartors Bude umgesehen haben, als die Gangster abrückten.«
    »Habe, es mir gedacht. Keine Waffe gefunden — kein Messer?«
    »No, Cotton. Wenn so etwas am Tatort zurückgeblieben ist, dann haben die Bewohner aus der Hinterhofvilla sich darüber hergemacht. Das ist meine persönliche Meinung. Also brauchbare Fingerabdrücke — keine.«
    »Okay«, sagte ich, »aber da ist ein anderes Objekt. Vielleicht bedeutend dankbarer. Der Abschleppdienst hat einen Wagen an Land gezogen, vor fünf Tagen in Chicago gestohlen. Ich vermute, daß die Gangster damit eine interessante Fracht transportiert haben, nämlich den ermordeten Frank Loring. Der Wagen steht im Hof des Police Headquarters. Wollen Sie ihn mal unter die Lupe nehmen?«
    »Okay.« Dann legte er auf.
    Ein Bote kam zur Tür herein. Er legte einige Akten auf Phils Schreibtisch. Ich stand auf und ging zu meinem Freund hinüber. Bei den Akten handelte es sich um die Liste mit den gestohlenen Gemälden. Ich nahm sie in die Hand und warf einen Blick hinein. Die wertvollsten Stücke standen am Anfang: »Junge Frau mit Wasserkrug« von Vermeer, »Heilige Anna Selbdritt« von Dürer, »Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus« von Botticelli und ein Selbstbildnis von Rembrandt.
    Die Gemälde hatten einen unermeßlichen Wert, der nicht in Dollars auszudrücken war.
    »Mich interessiert nur, wer in der Lage ist, eine halbe Million für einen Botticelli oder Dürer zu bieten«, überlegte ich.
    »Hast du das Echo in der Presse gelesen?« fragte Phil.
    »Wann? Heute morgen gegen sechs war ich zu müde. Und danach habe ich noch keine Zeit gehabt.«
    »Ist auch besser so. Sonst traust du dich nicht mehr auf die Straße.«
    »Haben wir so schlecht abgeschnitten?« fragte ich.
    »Die gemäßigten Kulturprofessoren sprechen von einem Skandal, die anderen von der ,Eselei des Jahrhunderts. Ganz New York steht in heller Empörung«, deklamierte Phil und zog an seiner Zigarette. »Ich möchte nicht in der Haut von Mr. High stecken.«
    »Hast du eine Ahnung, ob Indianapolis schon benachrichtigt ist?« fragte ich Phil. Mein Freund zuckte die Schultern.
    Ich meldete das zweite Blitzgespräch dieses Morgens an. Es brachte eine faustdicke Überraschung.
    Mir rutschte

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