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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dann - hatte Julian sich von seinen Eltern und Freunden abgesetzt und war in die Hölle eingedrungen, um sich dort zum Fürsten der Finsternis zu machen.
    Vor nicht langer Zeit war er seiner Macht dann wieder überdrüssig geworden. Er war verschwunden, hatte nur eine Abschiedsbotschaft hinterlassen, aus der hervorging, daß er nicht gefunden werden wollte. Aber wer kann Eltern schon verbieten, nach ihrem Kind zu suchen? Tendyke und die Peters-Zwillinge hatten versucht, die Spur aufzunehmen. Julian schien in Baton Rouge gewesen zu sein; bis dahin waren auch Zamorra und seine Gefährtin gekommen. Tendyke und die Zwillinge hatten auch in Alaska gesucht. Unabhängig voneinander hatten sie dann Kontakt mit der grünen Göttin Shedo gehabt, die nun nicht mehr existierte - und jetzt befanden sie sich in dieser völlig fremden Umgebung.
    Zamorra fragte sich, was geschehen würde, wenn Tendyke und Ted Ewigk erwachten und sich plötzlich gegenüberstanden. Tendyke wußte, daß Ted Ewigk versucht hatte, Julian zu töten. Damals war Julian noch Fürst der Finsternis gewesen. Ted hatte den Machtkristall Sara Moons auf ihn geschleudert in der Absicht, ihn zu töten.
    Julian hatte es spielerisch leicht überlebt. Aber das spielte keine Rolle. Sicher war, daß Tendyke in Ted Ewigk den Todfeind seines Sohnes sah.
    Inzwischen begann sich auch Tendyke zu bewegen. Ted Ewigk würde wohl noch einige Zeit bewußtlos bleiben. Er besaß momentan einfach nicht die körperliche Konstitution, um Anstrengungen dieser Art so locker wegzustecken wie die anderen.
    Nicole stieß Zamorra an. »Schau dir mal diese Wolke an«, sagte sie. »Die gefällt mir nicht.«
    Wolken hatten ihnen beiden selten mal gefallen. Sie liebten helles Sonnenlicht. Das lag teilweise auch daran, daß die Dunkelheit und das Dämmerlicht die Domäne der Schwarzblütigen war, der Dämonen und Teufel und ihrer Artgenossen. Sie scheuten das Licht. Die Dunkelheit gab ihnen Schutz und verstärkte ihre Kraft.
    Diese Wolke, die Zamorra vorhin schon aufgefallen war, kam näher heran. Sie senkte sich mehr und mehr herab.
    »Da stimmt doch etwas nicht«, murmelte der Parapsychologe.
    Unwillkürlich tastete er nach dem Amulett, das unter dem roten Hemd vor seiner Brust hing. Aber Merlins Stern zeigte keine schwarzmagischen Aktivitäten an.
    Zamorra murmelte eine lautlose Verwünschung.
    »Was ist los?« fragte Nicole. Sie berührte Zamorras Arm.
    »Seit Ted den Machtkristall Sara Moons gegen Julian geschleudert hat und damit diesen magischen Schock auslöste, der uns aus den Schwefelklüften zurückschleuderte, stimmt mit dem Amulett etwas nicht. Es reagiert zu langsam, zu zurückhaltend. Gerade so, als sei es krank .«
    »Wie kommst du ausgerechnet jetzt darauf? Und wieso hältst du es für krank ? Was meinst du damit?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es reagiert nicht mehr wie früher. Es spricht auch nicht mehr mit mir.« Er verbesserte sich sofort. »Doch, neulich hat es nach langer Zeit mal wieder etwas gesagt. Aber es hat lange geschwiegen, als habe es die Sprache verloren.«
    Nicole nickte. Für geraume Zeit hatte es so ausgesehen, als würde sich in der handtellergroßen Silberscheibe mit den rätselhaften Verzierungen und Schriftzeichen, die der Magier Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, nachdem er einen Stern vom Himmel holte , ein eigenständiges, künstliches Bewußtsein entwickeln. Es sprach telepathisch, machte seine mehr oder weniger wichtigen Bemerkungen wie ein Dialogpartner, wie eine Art ausgelagertes Zweitgehirn des Professors. Und dann war es damit schlagartig vorbei gewesen.
    Seit jenem verhängnisvollen Moment, in dem Ted versucht hatte, den Fürsten der Finsternis zu töten, und es zu einem gewaltigen Dhyarra-Schock gekommen war, den selbst Merlin in seiner unsichtbaren Burg Caermardhin registriert hatte… [2] Nun sah es fast so aus, als habe jene Aktion weitere Kreise gezogen und Dinge ausgelöst, deren Wirkungen noch nicht abzuschätzen waren…
    »Wir müssen Merlin einmal fragen, was er davon hält«, sagte Zamorra. Abermals berührte er die Silberscheibe. »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß mit dieser Wolke etwas nicht stimmt.«
    »Magisch? Dämonisch?«
    »Du spürst es doch auch, oder?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nur, daß sie mir irgendwie auffiel. Moni, was hältst du davon? Du bist eine weit bessere Telepathin als ich.«
    Monica schüttelte den Kopf.
    »Ich bin momentan taub , das solltest du wissen.

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