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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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unterbrochen.
    ***
    Forrester war wieder allein.
    Elmer Hitch war gegangen, und Adlai Forrester hatte den Eindruck gehabt, daß der Killer für seine Erlebnisse in den letzten Stunden eine Spur zu heiter war.
    Entschlossen griff Forrester zum Telefon. Er brauchte nicht nachzusehen, die gewünschte Nummer kannte er auswendig.
    Auf der anderen Seite kannte man ihn ebenfalls.
    »Den Chef!« verlangte er nur.
    »Moment, Adlai!« kam es zurück.
    Ein paar Sekunden vergingen, in denen Forrester noch einmal Gelegenheit hatte, an Hitchs seltsames Benehmen zu denken. Er kam zu keinem genauen Ergebnis. Dies äußerte sich auch in seinem Telefongespräch.
    »Ja, Ad?«
    »Wir müssen auf Hitch aufpassen«, sagte Forrester ohne Einleitung. »Er war bei mir und hat sich, als er ging, merkwürdig benommen.«
    »Wieso merkwürdig?«
    »Er war fast heiter…« , »Na, und?«
    »Er hatte wenig Grund, heiter zu sein.«
    »Ist etwas schief gegangen?« fragte die Stimme auf der anderen Seite. Unruhe schwang darin mit.
    »Beinahe. Zuerst ging alles glatt. Sie wollte das Band nicht herausgeben, aber das spielte ja ohnehin keine Rolle. Jetzt hat sie keinen Kummer mehr. Aber dann vergaß Hitch nach der kleinen Auseinandersetzung das bewußte Foto. Er hatte aber ihre Schlüssel dabei. So ging er noch einmal zurück. Er war gerade im Haus, als sich oben der Lift in Bewegung setzte. Hitch ging wieder. Zwei Stunden später ging er erneut hin.«
    »Hat er das Foto wieder?« Die Stimme auf der anderen Seite schrie jetzt fast.
    »Er hat es!« sagte Forrester. Deutlich vernahm er das befreite Aufatmen.
    »Weiter!« klang es von drüben.
    »Im Schlafzimmer funktionierte das Licht nicht, als Hitch nach dem Bild suchen mußte. Er war zu dämlich, einfach die Vorhänge aufzuziehen. Deshalb brannte er Zündhölzer an. Die Reste hat er natürlich herumliegen lassen.«
    »Dumm«, klang es von der anderen Seite, »aber Zündhölzer sind ja nicht gerade selten.«
    »Nein«, bestätigte Forrester. »Das war es auch nicht allein. Er versuchte nachher, bei mir das Honorar zu erhöhen. Er wollte mit mir gemeinsam das Tonband auswerten. Als ich das Band verbrannte, heulte er fast.«
    »Der Ärmste!« kommentierte die andere Stimme sarkastisch.
    »Ja«, nickte Forrester, »er heulte fast, der Ärmste, aber als er kurz darauf fortging, war er fast heiter.«
    »Merkwürdig…«
    »Eben!« sagte Forrester mit Nachdruck.
    ***
    Weder Adiai Forrester noch der Chef hätten Hitchs Benehmen weiter merkwürdig gefunden, wenn sie den Mörder bei seiner Tätigkeit zur Zeit jenes Telefongespräches beobachtet hätten.
    Elmer Hitch saß in seinem gemütlichen Fernsehsessel und starrte gebannt auf das Bild.
    Der Ton paßte allerdings nicht ganz zu den TV-Darbietungen. Er kam auch nicht aus dem Lautsprecher des Fernsehgerätes, sondern aus dem eines Tonbandgerätes, Ein erschreckter Schrei tönte durch den Raum.
    »Aber — Mister Whitstone…«
    Es war unverkennbar die Stimme der Carina Notury. Ihr antwortete die Stimme eines offenbar jungen Mannes. Er lachte häßlich.
    Der Dialog wurde immer deutlicher.
    »Ich werde Sie anzeigen, Sie Wüstling!« rief die Frau. Aus ihrer Stimme hörte man angstvolle Erregung.
    »Ich werde dir den Hals umdrehen, du dumme Gans!« antwortete die Stimme des jungen Mannes.
    Elmer Hitch wußte, wem die Stimme gehörte.
    Charles Whitstone. New York 28, 1198, Fifth Avenue. Eine gute Adresse. Eine Adresse, die Geld versprach.
    »Idiot«, flüsterte Elmer Hitch wieder. Damit meinte er nicht sich, sondern Adiai Forrester und den unbekannten Chef.
    Hätte er mehr Einzelheiten gekannt, so hätte er die geringschätzige Bezeichnung auf einen anderen bezogen.
    Auf sich selbst.
    ***
    Vor der Tür des Italiener-Apartments stand der Detektiv-Sergeant John Brooglie, Delroys engster Mitarbeiter. Er sah sehr aufgeregt aus.
    »Erinnern Sie sich an die Nittle-Geschichte, Lieutenant?« fragte er ohne besondere Einleitung.
    »Natürlich!« sagte Delroy seufzend.
    Er erinnerte sich nicht gern an die Geschichte. Sie war einige Jahre alt und noch immer ungeklärt.
    Rosy Nittle. Fotomodell. Exklusiver Kundenkreis. Ermordet von einem Unbekannten. Riesenskandal bis in aie höchsten Kreise. Prozeß gegen einen Verdächtigen. Freispruch mangels Beweises.
    »Erinnern Sie sich auch daran?« fragte der Sergeant und hielt dem Leiter der Mordkommission vorsichtig ein BJatt Papier hin. Darauf ]ag ein Streichholz. Es war nicht abgebrannt, aber es war kurz unter dem Zündkopf

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