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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zog meinen Schreibtischkalender zu mir herüber. »Hast du einen Rotstift?« fragte ich.
    »Rotstift? Ich frage dich, ob du einen Whisky mit mir trinken gehst, und du fragst nach einem Rotstift?«
    »Eben deshalb«, nickte ich ganz ernst, »ich will diesen Tag im Kalender rot anstreichen!«
    Phil schien es mit dem Whisky sehr eilig zu haben. Nicht nur, daß er keine gehässige Antwort gab, nein, er holte mir sogar den Mantel und den Hut aus dem Schrank.
    Als Phil die Tür zum Gang öffnete, schlug gellend das Telefon auf meinem Tisch an.
    »Laß«, sagte Phil, »wir sind bereits fort.«
    »Eine halbe Minute wirst du es wohl noch aushalten können?« fragte ich und ging zu meinem Tisch zurück.
    »Sind Sie noch im Haus, Jerry?« Es war unser Chef, John D. High.
    »Nein«, sagte ich, »ich bin bereits fort.«
    »Aha!« sagte Mr. High. »Das trifft sich gut. Wenn Sie nämlich noch da wären, würde ich Sie bitten, zum Grant House zu fahren.«
    »Hm. Okay, Chef.«
    »Tut mir leid, Jerry. Aber ich habe nur den Bereitschaftsdienst im Haus. Die regulären Spätdienstler sind alle unterwegs, und den Bereitschaftsdienst möchte ich für diese Kleinigkeit nicht einsetzen.«
    »Kleinigkeit?«
    »Ja, offensichtlich. Lieutenant Delroy von der Kriminalabteilung der Stadtpolizei…«
    »Mordabteilung Manhattan-Nord«, warf ich ein.
    »… hat angerufen. Es geht um ein Fotomodell. Erstochen. Vermutlich Erpressungssache. Delroy wartet am Tatort.«
    »Wir sagen ihm mal ,Guten Abend!« sagte ich und legte auf.
    Phil schüttelte entgeistert den Kopf, und während des ganzen Weges bis hinauf zur Lasalle Street hielt er mir einen Vortrag darüber, daß ich viel zu gutmütig sei.
    Und dann war er der erste, der sich kopfüber in den Fall stürzte.
    »Schon geklärt!« triumphierte er. »Erinnert ihr euch an den Fall Rosy Nittle? An diesen — diesen…«
    »Sie meinen Richard Newman, den Mann mit dem langen Daumennagel«, sagte Delroy sofort.
    »Richtig, Newman hieß er. Damals…«
    Delroys Hinweis, daß Newman in Sing-Sing sitze, war für einen Moment eine kalte Dusche für Phil. Dann wurde er springlebendig.
    Das heißt, erst mal bekam er große Augen.
    Er wühlte in einem Schuhkarton, in dem die bisherige Inhaberin des Apartments Fotos gesammelt hatte.
    Alle Fotos zeigten das gleiche Motiv. Carina Notury.
    Auf den Fotos war sie jung und attraktiv.
    Phil drehte jedes einzelne Bild um und schaute auf die Rückseite. Schließlich gab er mir einen dünnen Stoß ‘rüber.
    Carina Notury hatte eine besondere Angewohnheit gehabt. Sie hatte auf jedes Foto den Namen des jeweiligen Fotografen geschrieben.
    Es waren zum Teil recht bekannte Namen. Auch ich tat einen überraschten Pfiff.
    Der Lieutenant von der Stadtpolizei nickte vielsagend.
    »Und dazu«, sagte sein Sergeant, »kommen das Abhörgerät und das Tonis andgerät.«
    »Und deshalb habe ich Sie angerufen, Sir«, ergänzte der Lieutenant. »Ich liege doch wohl richtig, wenn ich glaube, daß der Fall beim FBI in besseren Händen ist als bei uns?«
    »In besseren nicht, aber leider in den zuständigen«, pflichtefe ich ihm bei.
    »Sieh an, sieh an«, klang es von der Tür her. Dort stand Wilkinson vom »Herald«.
    »Wie lange stehen Sie schon da?« fauchte der Lieutenant.
    Der Reporter grinste.
    »So lange, daß ich schon genug wöiß. Dreißig Sekunden. Aber über diese Curina Notury weiß ich schon lange genug. Soll ich Ihnen ein paar Tips geben?«
    ***
    Elmer Hitch steuerte seinen Oldsmobile in die Lücke, die unmittelbar in der Nähe seines Zieles an der Fifth Avenue gerade freigeworden war.
    Er stieg aus und schloß den Wagen sorgfältig ab. Fröhlich pfeifend setzte er sich in Bewegung. Ein paar Schritte von dem häßlichen grünen; Fahrzeug entfernt blieb er stehen, überlegte und ging dann noch einmal zurück. Es war ihm etwas aufgefallen.
    Hitch ging in eine Kniebeuge und schaute angestrengt unter seinen Wagen. Mit finsteren Blicken betrachtete er die regelmäßig fallenden öltropfen, die auf den Asphalt fielen. Vor zwei Stunden hatte ihn ein Junge zum erstenmal darauf aufmerksam gemacht.
    Hitch zog seine Stirn in kritische Falten und betrachtete die Bescherung. Das öl tropfte nicht mehr — es lief in einem dünnen, unablässigen Rinnsal.
    »Motorblock — aus…«, murmelte Elmer Hitch leise vor sich hin. Er sah, daß das Hinschauen auch keine Besserung bringen konnte, und wandte sich ab. Mit entschlossenen Schritten ging er auf sein Ziel zu.
    Sein Ziel hieß Charles

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