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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anders auswerten konnte. Doch auch Ted erkannte nicht, was wirklich geschehen war.
    Der Impuls bewirkte nur eines: Er weckte Ted aus seiner Bewußtlosigkeit auf.
    Der Reporter erhob sich mühsam. Er brauchte geraume Zeit, ehe er begriff, wo er war. Warum er hier gelegen hatte und was ihn weckte, wußte er nicht.
    Ihm fehlte ein Stück Erinnerung. Er betrachtete seine Hände; die dürren, knochigen Finger mit der pergamentenen Haut. Er fragte sich, wieso er sich körperlich so stark fühlen konnte, wenn es ihm doch an Muskeln mangelte. Er brauchte nicht in einen Spiegel zu sehen; er brauchte sich nur abzutasten, um zu merken, wo es überall fehlte. Er war leicht wie eine Feder, aber elastisch wie ein Hochleistungssportler sprang er auf und sah sich um.
    Wo er sich befand, wußte er - aber nicht, aus welchem Grund.
    Er wußte, daß er die Besinnung verloren hatte. Er wußte, daß ihn etwas wieder geweckt hatte. Aber was?
    »Das gibt's nicht«, murmelte er. »Das gibt's einfach nicht. So etwas ist unmöglich. Ich muß mich doch erinnern können. Himmel, das kann doch erst ein paar Minuten oder Stunden zurückliegen…«
    Er sah auf seine Uhr. Die stand; beim Aufprall auf den Boden zerstört.
    »Carlotta muß ich fragen«, murmelte er. Wenigstens wußte er, daß sich seine Freundin im Haus befand! Aber Carlotta befand sich oben; er war hier im Keller in der Dimensionsfalte. »Wieso?« fragte er sich laut. »Wieso bin ich hier, wenn Carlotta oben ist? Spinne ich denn jetzt endgültig?«
    Er warf einen Blick auf den Materiesender; er ging zurück zum Schaltpult. Dahinter befand sich ein selten benutzter Sessel, in welchen er sich fallen ließ. Nachdenklich betrachtete er die Anzeigen der Instrumente.
    Was war geschehen? Weshalb war er hier?
    Mit Carlotta darüber zu reden, konnte warten. Hier mußte etwas passiert sein. Er mußte es aus seinem Gedächtnis ausgraben, ehe es durch andere Eindrücke endgültig gelöscht war. Es war wichtig, das wußte er. Aber was war es?
    Wieder betrachtete er die Instrumente.
    Er sprang auf, beugte sich über die Schaltkonsole. Er wollte nicht glauben, was er sah.
    Hatte er denn so viel vergessen? Wie konnte das passieren? Warum hatte er keine Erinnerung mehr daran?
    Daß der Impuls, der ihn geweckt hatte, auch seine Erinnerung gestört hatte, konnte er nicht ahnen. Wie auch?
    Aber er sah, daß jemand die Selbstzerstörungssequenz der Sternen-Straßen ausgelöst hatte.
    Er schluckte heftig.
    »Na gut«, murmelte er dann im Selbstgespräch. »Das löst eine Menge Probleme. Was zerstört ist, kann nicht mehr mißbraucht werden…«
    Aber dann kam er wieder ins Grübeln.
    Wer hatte die Selbstzerstörung programmiert? Es konnte nur einer sein: er selbst. Denn Schaltungen dieser Brisanz ließen sich nur vom ERHABENEN auslösen. Weil die Dynastie derzeit aber keinen ERHABENEN hatte, blieb nur Ted Ewigk übrig. Seine Legitimation, sein Machtkristall, mußte hierfür erforderlich gewesen sein.
    Er lächelte verloren. Na schön, soweit war alles klar. Warum hatte er die Zerstörung programmiert? Immerhin hätte er ja auch blockieren können. Nein, korrigierte er sich. Den Trick kannte er nicht. Das schaffte nur Yared Salem oder jemand mit seinem Wissensstand.
    Eine Erinnerungskette brach auf.
    Salem.
    Hölle. Salem. Zamorra. Duval.
    Die Freunde befanden sich jenseits des Transmitters. Und ihre Rückkehr mußte die Vernichtung auslösen.
    Ted war wieder am gleichen Punkt wie vor seiner Bewußtlosigkeit angelangt.
    Mit einem gellenden Schrei hieb er auf die große Not-Aus-Taste. Aber nichts geschah. Durch die Zerstörungsschaltung war »Not-Aus« blockiert.
    Alles war verloren.
    Das Leben der Freunde auch…
    ***
    Der Alarm berührte Stygias Geist. Sie zuckte heftiger zusammen, als sie eigentlich wollte. Ein Unbefugter befand sich in ihrer Wohnstatt!
    Gleich mehrere der Warn-Einrichtungen sprachen in raschen Abständen an. Sie zeigten aber auch an, daß der Eindringling sich entfernte. Das hieß, daß er sich außerordentlich gut hier auskannte, unbemerkt eingedrungen war, jetzt aber, bei seiner Rückkehr, keine Rücksicht mehr nahm.
    Er hatte also erreichte, was er wollte.
    Was das war, konnte sie sich nicht erklären, aber wer der Eindringling sein konnte, davon hatte sie eine vage Ahnung. Es mußte jemand sein, der sich sehr gut auskannte. Ein früherer Bewohner.
    Da gab es nur einen, der noch lebte. Asmodis.
    Stygia erschrak. Wenn Asmodis tatsächlich wieder auftauchte und seine Rückkehr

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