0467 - Der letzte Mann der DOLDA
Danton gewesen war.
Das war auch der Grund, warum sie von den Schiffen des Solaren Imperiums nicht verfolgt oder kontrolliert wurden. Mit einer tödlichen Seuche an Bord veränderten sich die Verhältnisse allerdings.
Es war Baiton Wyt klar, daß er mit seinem Schiff keinen bewohnten Planeten anfliegen durfte. Nicht nur die Gewißheit, keinen freundlichen Empfang zu erhalten, hinderte ihn daran, sondern der Rest von Verantwortungsgefühl, der ihm verblieben war.
Regus Ferrin meldete sich von der Kommandozentrale aus.
„Hör zu, Baiton, es sieht schlecht aus. Vier weitere Männer sind erkrankt. Hoffnungslos! Ich habe sie bereits in die Todeskammer geschickt, denn es gibt keine Möglichkeit, ihnen zu helfen. Jenner hat zwar noch keine Flecken, aber ihm wurde übel. Ich fürchte, er ist auch bald soweit."
„Und was ist mit dir?" erkundigte sich Wyt mißtrauisch.
Ferrin grinste.
„Bis jetzt noch nichts, wenn du das meinst. Wir beide scheinen immun zu sein."
„Trotzdem bleibst du dort, mein Freund. Ich habe die Tür verschlossen."
„Keine Sorge, mein Lieber. Aber auch das würde dir nichts helfen, denn die gesamte Atemluft der DOLDA ist infiziert."
Wyt sah Ferrin wütend an.
„Du hast eine seltene Art, deine Mitmenschen zu erschrecken."
„Ich sage dir nur die Wahrheit, Baiton. Wenn das so weitergeht, haben wir das Ende unserer Reise erreicht."
Wyt schüttelte den Kopf.
„Noch nicht, Regus, noch nicht! So schnell gebe ich die Hoffnung nicht auf. Noch sind wir beide nicht krank. Vielleicht hast du in der Annahme recht, daß wir immun sind. Bist du in Imax-Neo-City ausgegangen?"
„Natürlich nicht! Ich werde mein Geld doch nicht ..." Regus unterbrach sich. „Mensch, Baiton, das ist vielleicht unsere Rettung! Die anderen haben ..."
„Warten wir ab", dämpfte Wyt den Optimismus seines Freundes. „Sieh dir inzwischen die Spezialkarten von EX-2830 genauer an. Nimm Kurs darauf."
Regus Ferrin nickte.
Baiton Wyt hingegen versetzte sich im Geist noch einmal in jene Zeit zurück, da er mit seiner wertvollen Ladung den Planeten Imax-Neo ansteuerte und dort landete. Er versuchte, sich an jede Kleinigkeit zu erinnern, die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen konnte.
Er hatte zehn Mann Besatzung, obwohl die DOLDA ursprünglich für eine Besatzung von etwa fünfzig Mann konstruiert worden war. Die überflüssigen Kabinen hatte Baiton in Laderäume umbauen lassen, als er seine eigene Kabine in eine Ersatz-Kontrollzentrale verwandelte. Natürlich handelte es sich dabei keineswegs nur um einen Ersatz, denn in seiner Kabine befanden sich die modernsten Kontrollinstrumente, die es damals gab.
Von hier aus war er stets in der Lage, das Geschehen im Schiff zu überwachen und selbst die Initiative zu übernehmen. Er konnte, wenn er das wollte, sogar die Hauptzentrale ausschalten.
In Imax-Neo-City war dann der verbotene Handel getätigt worden. Wie üblich hatten seine Männer auf einen Tag Verlängerung gedrängt, um sich - wie sie es ausdrückten - die Beine zu vertreten. Da Baiton mit seinem Geschäft zufrieden gewesen war, hatte er nichts dagegen.
Nur noch Regus Ferrin war im Schiff geblieben.
Sie hätten sich die Zeit mit Kartenspiel vertrieben, dabei eine Flasche allerfeinsten Bourbon verkonsumiert, den es zum Entsetzen der terranischen Vereine gegen den Mißbrauch des Alkohols noch immer gab.
Erst gegen Morgen kehrten die Männer der Besatzung zurück. Erschöpft, aber bester Laune.
Das mußte es gewesen sein! In dieser Nacht hatte sich die Besatzung die verdammte Seuche geholt.
Der eine Mann war widerstandsfähiger als der andere, also kam die Seuche je nach körperlicher Konstitution früher oder später zum Ausbruch. Die Frage war nur, ob die Krankheit auch ohne körperliche Berührung ansteckend war, zum Beispiel durch das bloße Einatmen der verseuchten Luft.
Wenn ja, dann gab es auch für ihn keine Rettung mehr, auch wenn er sich in seiner Kabine einschloß und von den übrigen Männern isolierte.
Da half nur noch frische Luft, oder die seines Raumanzuges.
Die aber wiederum hielt auch nicht ewig.
Also frische Luft! Eine Sauerstoffwelt!
EX-2830 vielleicht ...
Der Interkom summte. Baiton Wyt schaltete ein.
Regus Ferrin erschien auf dem Bildschirm. Sein Gesicht drückte Verzweiflung aus.
„Nun ist Jenner auch tot", sagte er tonlos. „Es ging sehr schnell, aber er muß schreckliche Schmerzen gehabt haben. Neun Männer sind innerhalb von zwei Tagen gestorben, und wir beide sind nun die
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