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0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Kontrollinstrumente stieß, die rings um sein Bett in sinnoller Art und Weise angebracht waren. Er war durchaus in der Lage, die OLDA von hier aus manuell zu steuern. „Sonst noch jemand?"
    „Es sieht nicht so aus."
    „Er muß sofort isoliert werden, sperre ihn irgendwo ein. Und da bleibt er, bis wir ihn absetzen können."
    „Und wenn er uns schon angesteckt hat?"
    Baiton Wyt ließ sich in die Kissen zurücksinken.
    Er schloß die Augen. Seine Gedanken kehrten zurück zu jenem Augenblick, in dem er auf dem Raumhafen von Imax-Neo den Kranken gesehen hatte. Der Mann mußte ein Angestellter der dortigen Behörde gewesen sein, jedenfalls trug er eine Uniform und hatte mit der Abfertigung von Zollgütern zu tun. Sein Gesicht wies drei oder vier blauschwarze Flecken auf, die Baiton zuerst für Geburtsmale hielt. Aber dann sah er aus der Ferne, wie der Mann plötzlich wankte und sich setzte.
    Sekunden später waren zwei andere Angestellte dagewesen, hatten ihn gepackt und davongeschleppt.
    Die Erinnerung an das scheinbar bedeutungslose Ereignis zog im Bruchteil eines Augenblicks an ihm vorüber.
    „Blauschwarze Flecken, sagst du?"
    „Ja", gab Regus zur Antwort. „Sie werden dick wie Blasen, und dann platzen sie. Schrecklich!"
    „Isolieren, wie ich anordnete!
    Und beeile dich, Regus! Ich fürchte ..."
    Baiton Wyt schwieg.
    „Was fürchtest du?" fragte Regus Ferrin ahnungsvoll.
    „Daß wir noch Schwierigkeiten bekommen werden."
    „Die haben wir bereits", erklärte Regus und verließ die Kabine, um den Befehl des Kommandanten auszuführen.
    Das aber war erst der Beginn der Katastrophe.
    Bronchus starb einige Stunden später, und um eine Ansteckung zu vermeiden, öffnete Regus Ferrin einfach die Ladeluke. Die entweichende Luft riß den verunstalteten Körper des Toten mit sich und schleuderte ihn ins All.
    Eine Stunde danach wurde Galla isoliert, als die ersten Anzeichen der tödlichen Krankheit sich bei ihm bemerkbar machten.
    Baiton Wyt hatte sich aufgerafft und rasiert. Nach dieser anstrengenden Tätigkeit streckte er sich wieder auf seinem Bett aus und schaltete den Interkom ein.
    Der Bildschirm war so angebracht, daß Wyt in Rückenlage den ganzen Kontrollraum überblicken konnte. Meist tat dort Regus Ferrin Dienst, und wenn der Kapitän ihn ablöste, geschah das vom Bett aus.
    Regus war nicht zu sehen, aber Jenner Fox hatte seinen Posten übernommen. Baiton beobachtete ihn scharf und stellte fest, daß sein alter Freund übermüdet sein mußte. Seine Bewegungen waren so langsam und schleppend, als wolle er jeden Moment einschlafen.
    Er machte sich bemerkbar.
    „He, Jenner, was ist mit dir? Getrunken?"
    Jenner Fox sah in die Kamera und grinste mühsam.
    „Mich hat es auch erwischt, Boß. Ich fürchte, wir sind schon alle infiziert. Die DOLDA wird den nächsten Handelsplaneten nie und nimmer erreichen.
    Vorher sind wir alle umgekommen ..."
    „Ruhig!" brüllte Baiton Wyt ihn an. „Willst du den Rest der Männer auch noch verrückt machen?
    Wo steckt Regus?"
    „Er hat ein Begräbnis, Boß. Jean hat es überstanden. Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, dann diesen: Bleibe in deiner Bude und versuche, irgendwo zu landen, auch wenn es ein unbewohnter Planet ist. Verlasse das verseuchte Schiff und schlage dich in die Büsche. Lieber mit Affen leben, als überhaupt nicht leben."
    „Wo stehen wir jetzt überhaupt?"
    „Eastside, Rand des Blues-Sektors. Entfernung von Terra ungefähr 37 000 Lichtjahre. Das schaffen wir nie."
    „Wollen wir auch nicht.
    Wenn die etwas von einer Seuche hören ..."
    „Es gibt ein paar relativ unbekannte Systeme in der Umgebung von tausend Lichtjahren, Boß.
    Techmas Stern zum Beispiel. Soll nur einen Planeten haben, ungesund und wenig Säuerstoff. Aber Techmas Stern ist einer von fast hundert im Sternhaufen EX-2830. Unerforscht, stehen jedoch dicht zusammen. Ein Kinderspiel für die alte DOLDA."
    „Gib mir Bescheid, wenn Regus zurück ist", sagte Baiton Wyt und unterbrach die Verbindung.
    Vielleicht war alles halb so schlimm, vielleicht waren sie nicht alle von der Seuche erfaßt worden. Er würde auf alle Fälle seine Kabine nicht mehr verlassen. Im Kühlfach waren noch Lebensmittel für einige Tage, verhungern würde er also kaum. Und auch mit Jenner Fox oder Regus Ferrin würde er nur noch über Interkom Kontakt aufnehmen.
    Notfalls würde er die DOLDA vom Bett aus zum nächsten Planeten bringen.
    Baiton Wyt war einer jener Freifahrer, deren oberster Gebieter einmal Roi

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