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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde natürlich Luft verdrängt.
    Zamorra und Nicole fuhren herum. Sie sahen die Silbermond-Druidin, die sich gerade in einen der Besuchersessel in Zamorras Arbeitszimmer fallen ließ. »Hallo. Bitte an Bord kommen zu dürfen, Admiral«, sagte sie.
    »Du bist direkt von Anglesey hierher gekommen?« fragte Zamorra überflüssigerweise.
    Teri nickte. »Kann sein, daß ich euch brauche«, sagte sie.
    »Wer braucht wohl wen warum?« warf Nicole ein.
    Die hübsche Druidin rückte ihr goldenes Stirnband mit dem Silbermond-Emblem etwas zurecht und strich sich durch das hüftlange Goldhaar. Sie trug ein enges T-Shirt und Shorts, schien sich also auf einen Aufenthalt in warmen Gefilden eingestellt zu haben. »Sieht so aus, als würden Ten und Fenrir uns alle brauchen. Woher wißt ihr davon?« erkundigte sie sich.
    Zamorra erstattete einen Kurzbericht. Teri nickte. »Fenrir hat mich erreicht. Er ist erschöpft und fast tot. Er hat all seine Kraftreserven mobilisiert, um telepathisch wenigstens bis Mona durchzukommen«, nannte sie den wälischen Namen der Insel Anglesey. »Eigentlich wartete ich auf eine Botschaft von Gryf, nur deshalb war ich für den Empfang sensibilisiert. Ich wollte gerade hin, da kam euer Anruf. In Ordnung, versuchen wir es also gemeinsam.«
    »Wir wissen aber nicht hundertprozentig exakt, wo wir die Expedition finden«, wandte Nicole ein.
    »Ich auch nicht, aber ich kann Fenrir anpeilen. Seid ihr reisefertig?«
    »Gleich«, erwiderte Zamorra. Er ging zum Wandsafe, öffnete ihn und holte das Amulett heraus. Vorsichtshalber auch den Dhyarra-Kristall. Dann mußte er den Safe ein zweites Mal öffnen, um auch noch den Blaster herauszuholen, den sie aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN erbeutet hatten, weil die Sicherheitssperre den Safe nach genau drei Sekunden automatisch wieder geschlossen hatte. Für jeden, der wußte, was in dem Safe wo lag, reichten die drei Sekunden, das Gewünschte herauszunehmen; Diebe mochten eine böse Überraschung erleben. Zamorra warf den Strahler Nicole zu. Dann nahm er das Etui mit den Kreditkarten aus der Schreibtischschublade und suchte in einer anderen nach den Geldbörsen. Er besaß eine Menge davon, mit den unterschiedlichsten Weltwährungen. Auf diese Weise ersparte er sich das Dilemma, bei spontanen Aktionen wie diesen später im Ankunftsland umständlich Bargeld eintauschen zu müssen, wenn er es benötigte - gerade in Ländern der Dritten Welt waren Kreditkarten oder Schecks nicht immer gern gesehen oder zuweilen sogar gänzlich unbekannt. Zamorra nahm die Börse mit den US-Dollars. Das war zwar in Brasilien und Peru nicht Landeswährung, aber dennoch gern gesehenes Zahlungsmittel. Mit einem Dollar ließ sich dort mehr erreichen als mit dem Gegenwert in den inflationären Landeswährungen.
    »Wir können«, sagte er.
    Teri trat zwischen Nicole und ihn und griff nach ihren Händen. »Moment«, protestierte Nicole. »Ich muß doch erst noch den Koffer holen und…«
    »Du kaufst ja ohnehin neu ein«, wehrte Zamorra ab. Im nächsten Moment zog die Druidin Teri Rheken sie beide mit dem entscheidenden Schritt in den zeitlosen Sprung .
    Im Château Montagne gab es sie nicht mehr…
    ***
    Azarros Veränderung hatte Fortschritte gemacht. Etwas anderes, Fremdes ergriff mehr und mehr von ihm Besitz, ohne daß er es verhindern konnte. Er erkannte das Furchtbare, aber er konnte es nicht mehr verhindern. Die Entscheidung war vor langer Zeit gefallen, als er Wächter des Brennenden wurde. Doch wie hätte er damals ahnen sollen, was diese Entscheidung in letzter Konsequenz für ihn bedeutete?
    Jetzt spürte er es. Und er wollte es nicht, aber es gab kein Zurück. Er selbst hatte die Veränderung eingeleitet, ohne zu ahnen, in welcher Form er zum Teil der magischen Absicherung werden würde.
    Er war ein Verlorener.
    Er schützte den Brennenden in einer Form vor Entdeckung, die er sich selbst niemals hatte vorstellen können.
    Verzweifelt schrie er auf. Aber es war alles längst zu spät. Er war nicht nur Wächter, sondern zugleich Opfer.
    So hatte er sich seine Pflichterfüllung niemals vorgestellt. Und er fragte sich, ob der Brennende nicht ebenso furchtbar und grausam war wie Xotopetl, der durch den Fluch verbannt worden war…
    Aber wer konnte ihm darauf noch eine Antwort geben…?
    ***
    Das Wasser kam! Mit ihm aber auch Licht, das Tendyke die Gefahr in ihrer vollen Größe zeigte!
    An den Wänden leuchtete es auf, und dieses Leuchten wurde um so stärker, je weiter die

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