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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Luftfeuchtigkeit anstieg. Wo Wasser die eigenartige Schicht berührte, strahlte sie ganz grell und erhellte das tödliche Naß. Tendyke interessierte nicht, was das für ein Stoff war, der auf die Feuchtigkeit mit Lichtemission reagierte. War es Chemie oder Magie?
    Woher Wasser in diesen Mengen kam, verstand er ebensowenig. Es schien nicht nur diese unterirdische Stadt zu geben, sondern auch ein gewaltiges Wasser-Reservoir, dessen Schleusen geöffnet worden waren.
    Die Falle!
    Das war sie! Azarros Verfolger sollten hier ersaufen wie die Ratten! Der Plan lag Tendyke jetzt klar vor Augen. Der Indio stachelte den Ehrgeiz zum weiteren Vordringen an, indem er oben an jener Steintür diese gemeine Falle errichtete, die Haß- oder sogar Rachegefühle im Falle einer Verletzung bewirken sollte. Aber die eigentliche Falle war dieser Schacht! Deshalb gab es hier unten keinen Mechanismus, mit dem man die Plattform wieder nach oben bewegen konnte! Sie sollten hier festsitzen!
    Azarro befand sich vermutlich längst nicht mehr hier unten. Über einen anderen Weg, den Tendyke so schnell weder suchen noch finden konnte, war er vermutlich wieder nach oben gegangen. Er hatte nur nicht damit gerechnet, daß noch jemand oben bleiben würde!
    Das Wasser war schon da.
    Es strömte heran, und mit sich führte es die Luftdruckwelle, die Tendyke entgegenwehte. Aber er wollte nicht darauf hoffen, daß sich hier eine Luftblase bildete. Seine Ohren behaupteten, es gäbe noch keinen derart nennenswerten Luftdruckanstieg. Also mußte die vom Wasser zusammengedrückte Luft irgendwo hinter Tendyke noch ungehindert abfließen. Die Falle war hervorragend durchdacht.
    Das Wasser umspülte bereits seine Stiefelsohlen.
    »Lopez!« brüllte er. »Julia! Julia, bleib außerhalb der Kammer! Lopez muß die Plattform nach unten bringen, und du holst sie dann wieder hoch! Habt ihr verstanden? Hier unten wird alles über…«
    Überflutet , hatte er sagen wollen.
    Er kam nicht dazu.
    Die Plattform war schneller. Sie mußte schon in Bewegung gesetzt worden sein, als er zu rufen begann.
    Er konnte gerade noch mit einem Sprung in Richtung Wasser ausweichen, sonst wäre er von der herunterrasenden Steinplatte erschlagen worden.
    Hinter ihm wurde sie abrupt gestoppt.
    Das vom Wasser erzeugte Licht reichte aus, Einzelheiten erkennen zu können.
    Auf der Plattform lag Lopez, und neben ihm hockte, vom Bremsruck zusammengestaucht, Julia deRomero…
    ***
    Die bei den Fahrzeugen und Zelten verbliebenen Wissenschaftler glaubten zu träumen, als da plötzlich ein Mann und zwei Frauen zu Fuß und in lockerer Freizeitkleidung auftauchten. Niemand hatte gesehen, wie sie herankamen. Sie waren einfach von einem Augenblick zum anderen da.
    »Wo kommen Sie her? Wer sind Sie? Wie haben Sie uns gefunden?« Drei Fragen zugleich, die Dr. Wilfried Jordan stellte. Zamorra hob die Hand und nannte seinen Namen und die seiner Begleiterinnen. »Es sieht so aus, als hätten Sie Probleme. Wo befinden sich Mister Tendyke und sein Wolf?«
    »Der Wolf liegt in seinem Wagen«, erklärte Jordan, »aber wie, um Himmels willen, wissen Sie davon? Weshalb sind Sie überhaupt hier, und wie sind Sie hergekommen? Sie sind doch nicht zu Fuß diese lange Strecke von Iquitos über die grüne Grenze bis hierher…«
    »Hat auch niemand behauptet«, erwiderte Zamorra.
    »Hier ist Fenrir«, rief Teri. Sie stand am vordersten Geländewagen. Zamorra und Nicole gesellten sich zu ihr. Der Wolf war wieder ohne Besinnung. Teri berührte seinen Kopf vorsichtig mit zwei Fingern.
    »Er hat viel Blut verloren«, sagte sie mit geschlossenen Augen. »Er braucht dringend Hilfe. Vielleicht stirbt er sonst.«
    »So ein Theater wegen eines Tieres«, murrte Lucille Carpenter im Hintergrund, die Teri allein deshalb mit äußerst mißmutig-abwertenden Blicken bedachte, weil ihr stets etwas zu knapp gehaltene Göttergatte seinerseits der hübschen Druidin bewundernde Blicke zuwarf.
    »Dieses Tier hat dasselbe Recht auf Leben wie jedes andere Wesen dieser Welt, und möglicherweise mehr Verstand als Sie«, sagte Nicole angriffslustig. Sie wandte sich Dr. Jordan zu. »Das hier sind doch nicht alle Expeditionsteilnehmer. Was ist mit dem Rest? Und wo ist Tendyke?«
    »Sie sind nach da drüben aufgebrochen«, sagte Jordan und zeigte mit ausgestrecktem Arm die Richtung an. »Aber mehr weiß keiner von uns. Etwas stimmt hier nicht. Jemand hat unsere Autos fahruntüchtig und sämtliche Funkgeräte unbrauchbar gemacht, und dazu die

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