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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Zungen, hüllten mich ein, als wollten sie mich verbrennen. Jetzt hätte ich die alles verzehrende Hitze spüren müssen, statt dessen hatte ich den Eindruck, von zahlreichen Fingern berührt zu werden. Keine Stelle des Körpers ließen sie aus.
    Das Kreuz baumelte vor meiner Brust. Immer dann, wenn es das Feuer berührte, riß es Lücken in die Flammenwand hinein, so daß ich ungeschoren davonkam.
    Ich spürte die andere Magie inmitten des Feuers. Es war kein direktes, körperliches Berühren, aber etwas versuchte, in meinen Kopf zu dringen, um die Gewalt über mich zu bekommen.
    Das Kreuz half, und ich ließ die Treppe unbeschadet hinter mir. Dann stand ich im Gang.
    »Sarah!«
    Mein Schrei zitterte durch das Haus. Ich sah die Horror-Oma nicht mehr, sprang aus dem Feuer und bekam gleichzeitig mit, wie die Flammen zusammensanken und sie nicht auf Suko zutanzten, der noch am Fuß der Treppe wartete.
    Wieder rief ich nach der Horror-Oma!
    War das eine Antwort? Dieser schwache, kaum zu verstehende Ruf, der links von mir aufgeklungen war?
    Ich trat die Tür auf und schaute ins Bad. Dort hockte Lady Sarah auf dem Boden. Sie preßte ihren Rücken gegen die Badewanne, starrte mich aus großen Augen an, und ich sah, wie ihre Mundwinkel zuckten.
    Aber sie lebte.
    Neben ihr kniete ich mich nieder. Vom Flur her hörte ich Sukos Schritte. Als er das Bad betrat, hatte ich der Horror-Oma schon auf die Beine geholfen, die mich mit verstörtem Blick anschaute.
    »Alles okay?« fragte ich.
    »Jetzt ja.«
    »Wie ist es gekommen?«
    »John, ich brauche einen Schluck zu trinken. Aber kein Wasser. Ich muß etwas haben.«
    »Okay, gehen wir nach unten.«
    Suko und ich stützten Sarah Goldwyn. Ohne Hilfe hätte sie mit ihren zitternden Knien die Treppe kaum geschafft, und sie schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Nein!« flüsterte sie. »Damit habe ich nicht gerechnet. Es kam alles so plötzlich.«
    Im Wohnzimmer drückte ich sie in einen Sessel. Wo der Cognac stand, wußte ich auch. Lady Sarah bekam von mir einen Doppelten eingeschenkt.
    Sie nickte dankend und trank in kleinen Schlucken. Dabei zitterten ihre Schultern, und die Blässe im Gesicht blieb auch.
    Lady Sarah Goldwyn war ansonsten nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, doch jetzt hatte sie ihre Schwierigkeiten. Sie starrte vor sich hin, bewegte verneinend den Kopf und schaute uns dann an.
    »Tut mir leid, aber das Feuer hat mich völlig überrascht. Ich konnte nichts dagegen tun.« Sie stellte das Glas auf den Tisch.
    »Wie ist es passiert?« fragte ich.
    »So genau kann ich das auch nicht sagen. Auf einmal war es da. Ich weiß nicht einmal, ob die Flammen aus dem Boden gedrungen sind oder aus der Höhe fielen. Ich war zufällig oben, wollte mich etwas erfrischen, da brannte die Treppe.«
    »Aber sie verbrannte nicht.«
    »Das stimmt, John.«
    »Also können wir davon ausgehen, daß es sich um ein magisches Feuer gehandelt hat. Ich wußte es auch, als ich die Stufen hochrannte, durch mein Kreuz geschützt.«
    »Nur Jane und die anderen nicht.«
    »Das ist richtig.«
    Sie holte tief Atem und spielte mit den kleinen Perlen der Ketten, die um ihren Hals hingen. »Ich weiß nicht wieso und warum es mich auch erwischen sollte.«
    »Ich glaube«, sagte Suko, »daß wir alle in Gefahr schweben.«
    »Wegen Jane?«
    »Kann sein, doch wir gehen davon aus, daß die andere Seite bemerkt hat, wer sich einmischte. Wir rechnen noch immer damit, daß Jane rein zufällig in diesen Horror geraten ist. Jetzt allerdings steckt Methode dahinter. Man will uns ausschalten.«
    Lady Sarah nickte.
    »Und du hast nichts gesehen?« fragte ich sie.
    »Ja, die Flammen.«
    »Sonst nichts. Keinen, der sie entzündet hat. Wir sahen im Tunnel eine Gestalt.«
    Sarah Goldwyn dachte nach. Sie drückte beide Hände gegen ihre Wangen, schaute zu Boden und hob die Schultern. »Wenn ich recht darüber nachdenke, ist da schon etwas gewesen. Nur weiß ich nicht, ob ich mich nicht getäuscht habe.«
    »Sag schon.«
    »Es waren die Flammen da, und ich hatte das Gefühl, als würde hinter ihnen noch jemand stehen.«
    »Wer?«
    »Eine Gestalt. Ein Mann, ein Feuermensch, aus dessen Hand die Flammen zuckten.«
    Suko erinnerte an einen älteren Fall. »Wie Jiri, der Flammenmann.«
    »Ich glaube, daß dies hier etwas anderes ist.«
    Suko nickte. »Es war nur ein Beispiel.«
    »Wenn ich nur wüßte, was noch passiert ist«, sagte die Horror-Oma. »Irgendwas war da.«
    »Denke nach.«
    »Mach ich, John, mach ich.« Sie

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