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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spürte auch die immense Neugierde, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Das Haus barg ein Geheimnis, es gab eine Verbindung zwischen ihm und dem Gemäuer. Und nicht allein durch den Namen Dariolo.
    Er schaute sich den Griff an. Darunter befand sich ein schmales Zylinderschloß. Das würde er ohne Werkzeug nicht knacken können, aber er probierte den Türgriff.
    Es war offen!
    Herbert Friday erschrak vor sich selbst, als es ihm gelang, die Tür nach innen zu drücken. Auf einmal lag Schweiß auf seiner Stirn. Die innere Hitze hatte ihn produziert. Den Türgriff noch in der Hand haltend, drehte er sich um und schaute zurück.
    Er kam sich vor wie ein Dieb und hatte auch eine so ähnliche Haltung eingenommen.
    Niemand befand sich sichtbar in seiner Nähe. Die Dunkelheit bedeckte alles.
    Noch konnte er zurück, aber Herbert überwand sich selbst und stieß die Tür so weit auf, daß er das Haus betreten konnte. Hinter sich schob er die Tür wieder ins Schloß.
    Einige Male atmete er aus und wartete in der Dunkelheit so lange, bis sich sein Herzschlag und der Atem wieder beruhigt hatten.
    Der Autor lauschte in die Finsternis des ihm unbekannten Hauses. Er suchte und forschte nach Geräuschen, auch nach Strömungen, die er als sensitiver, leicht reizbarer Mensch aufspüren konnte.
    Da war auch etwas nicht Normales innerhalb der Wände. Nur konnte Herbert nicht herausfinden, was es war. Er wußte nur, daß man es als nicht sichtbar umschreiben konnte.
    Friday brauchte Licht. Einen Schalter hatte er nicht gefunden, deshalb nahm er seine Lampe. Mulmig war ihm schon zumute, als er sie einschaltete und den hellen Finger wandern ließ. Daß er in einem Flur stand, damit hatte er gerechnet, aber nicht mit dem pechschwarzen breiten Samtvorhang, der den Flur in seiner gesamten Breite trennte und vor ihm stand wie eine Wand.
    Wie ein tanzendes, helles Auge huschte der Lichtkreis über den Vorhang, der einige lange Falten geworfen hatte. Er reichte von der Decke bis zum Boden und ließ kein Licht hindurch.
    Der Boden unter ihm bestand aus viereckigen Steinplatten. Sie schimmerten, wenn das Licht sie berührte.
    Sehr leise ging Herbert auf den Vorhang zu. Er wußte es nicht, doch er ahnte, daß dieser Samt nicht umsonst von einer Wand zur anderen gezogen worden war.
    Dahinter mußte sich etwas verbergen…
    Nur - was? Erwartete ihn dort der Hausherr? Friday hatte eine trockene Kehle bekommen. Er spürte auch die leichten Kopfschmerzen. Es lag möglicherweise am Wetter oder an der Tatsache, daß er dicht vor der Lösung eines Rätsels stand.
    Dicht vor dem Vorhang blieb er stehen und nahm dessen Geruch auf. Er roch nach altem Stoff und Staub.
    Es war nicht zu erkennen, wo sich die Lücke befand, die den Vorhang teilte. Der Schriftsteller streckte seinen linken Arm aus und tastete die einzelnen Falten von links nach rechts ab.
    Der Durchschlupf war so leicht nicht zu finden. Er bewegte sich weiter zur Mitte hin und erschrak fast, als seine Hand die Lücke fand und hindurchstieß.
    Hastig zog er sie wieder zurück.
    Von den Schultern her rann ein kühler Schauer über seinen Rücken. Er spürte in seiner Kehle den Druck, die Handflächen waren ihm feucht geworden, seine Sinne hatte er geschärft, und er stand dicht vor einer wichtigen Entscheidung.
    Herbert Friday entschloß sich dazu, auch noch den letzten Schritt zu gehen, um das Geheimnis zu lüften.
    Er riß den Vorhang zur Seite.
    Die Lücke war da, er ging hindurch - und blieb wie angewurzelt stehen. Was er da zu sehen bekam, war kaum zu fassen, und er hatte den Eindruck, in eine andere Welt zu treten.
    In die Welt der Magie…
    ***
    Suko und ich hatten noch keine konkrete Möglichkeit gefunden, dem Grauen auf der Spur zu bleiben. Wir wußten effektiv nicht, wo wir den Hebel ansetzen sollten, und so waren wir zu dem Entschluß gekommen, wieder zurückzufahren.
    Erst hatten wir uns an den Tatort begeben wollen, uns aber dann entschlossen, Lady Sarah einen Besuch abzustatten. Sie würde an diesem Abend sicherlich nicht schlafen können und aufgeregt darauf warten, ob es eine Nachricht von Jane Collins gab.
    Falls sie nicht unter den Flammenopfern war.
    Wenn ich daran dachte und es mit Jane Collins' Verschwinden verglich, bekam ich einen trockenen Hals.
    »War es tatsächlich ein Zufall?« fragte Suko immer wieder und schüttelte den Kopf.
    »Meinst du Janes Verschwinden?«
    »Ja, genau.«
    Ich hob die Schultern. »Es muß nicht sein, wirklich nicht. Ich sage mir allerdings, daß

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