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047 - Amoklauf

047 - Amoklauf

Titel: 047 - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Hewitts Haus zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Es dauerte nur wenige Minuten, bis ich die Geräte aufgebaut und angeschlossen hatte.
    Ich blieb einige Stunden sitzen und notierte mir alles, was mir auffiel. Die Fenster waren geschlossen, die Jalousien heruntergezogen; deshalb konnte ich nicht sehen, was im Haus geschah, aber für mich war viel interessanter zu beobachten, wer Hewitts Besucher waren. In letzter Zeit hatte ich so viel Routine bekommen, daß ich Mitglieder der Schwarzen Familie oft schon am Äußeren erkennen konnte.
    Da braute sich etwas zusammen. Während der drei Stunden, die ich in meinem Zimmer saß, tauchten einige Gestalten auf, die ohne Zweifel Dämonen waren. Ich fragte mich, was sie wohl in einem Nest wie Brunei City zu tun hatten, in einem Land, das völlig bedeutungslos war.
    Ich war froh, als ich endlich das Zimmer verlassen konnte. Der Gestank war unerträglich geworden. Ich baute meine Apparate ab, verstaute sie im Volkswagen und fuhr zurück zum Haus der Richardsons.
    Verzweifelt suchte ich nach einer Möglichkeit, Hewitt auszuschalten. Im Grund konnte ich nur warten. Und ich war nicht der Typ, der warten konnte. Wütend knirschte ich mit den Zähnen und fuhr rascher.
    Inspektor Rahan wollte anscheinend kein Risiko mehr eingehen. Der schmale Feldweg war von einem Polizeijeep verstellt. Zwei Beamte mit entsicherten Maschinenpistolen kontrollierten mich ganz genau, dann erst durfte ich weiterfahren.
    Es mußten sich mindestens zwanzig Polizisten auf dem Anwesen der Richardsons befinden. Für mich war klar, daß diese Polizisten nicht viel ausrichten konnten. Im Augenblick waren sie für mich sogar hinderlich, da ich gern einige Dämonenbanner aufgestellt hätte, was mir jetzt nur sehr schwer möglich war. Doch erst in zwei Tagen war Vollmond. Bis dahin hatte ich noch Zeit. Dann würde sicherlich etwas Entsetzliches geschehen.
    Gloria und Barbara erwiderten mürrisch meinen Gruß, und ich ging auf mein Zimmer. Beide Mädchen waren sichtlich verfallen. Barbara ganz besonders. Ihre Wangen waren hohl, und ihre Augen stumpf.
    Ich zog mich um, öffnete meinen Koffer und machte mich an die Herstellung von einigen Dämonenbannern, die ich mir in die Rocktasche steckte und bei passender Gelegenheit überall, wo es nur ging, anbringen wollte.
    Das Abendessen war eine einzige Qual; kaum ein Wort wurde gesprochen, und ich war froh, als sich die Mädchen auf ihre Zimmer zurückzogen.
    Der Inspektor hatte am Haus Scheinwerfer anbringen lassen, die bis zum Dschungel die Umgebung taghell erleuchteten. Ich verließ das Haus, und ein Polizist heftete sich an meine Fersen. Zweimal ging ich ums Haus herum, doch mein Vorhaben, die Dämonenbanner anzubringen, mußte ich leider fallenlassen.
    Eigentlich wollte ich mich ins Wohnzimmer setzen, aber die Anwesenheit eines Polizisten trieb mich in mein Zimmer. Ich nahm mir eine Kanne Eiswasser und eine Flasche Bourbon mit, legte mich aufs Bett, rauchte, trank und wartete. Als es bis nach Mitternacht ruhig blieb, trank ich noch einen letzten Schluck und legte mich schlafen.
    Ich blieb bis zehn Uhr im Haus der Richardsons. Zwischendurch ging ich spazieren. Diesmal begleitete mich kein Polizist, und ich hatte Gelegenheit, mehr als ein Dutzend der Dämonenbanner rund ums Haus zu verstecken. Danach fuhr ich in mein übel riechendes Loch in der Stadt, baute wieder meine Apparate auf und beobachtete das Haus Hewitts. Ihn selbst bekam ich wieder nicht zu Gesicht, und es kamen heute auch keine Besucher. Alle Fenster waren verdunkelt, und in den vier Stunden, die ich wartete, wurde nicht ein einziges geöffnet.
    Später fuhr ich zwei Stunden lang in der Stadt herum und besorgte mir verschiedene Gegenstände, die ich zur Herstellung von weiteren Dämonenbannern benötigte.
    Es wurde bereits dunkel, als ich das Haus der Richardsons erreichte. Gloria und Barbara waren völlig apathisch. Sie reagierten kaum auf meine Fragen, saßen nur teilnahmslos herum und weigerten sich, das Haus zu verlassen, so sehr ich auch auf sie einredete.
    Bevor ich mich schlafen legte, ging ich einmal ums Haus herum, lauschte den vielfältigen Geräuschen und starrte den Mond an. Morgen würde die Scheibe ganz rund und voll sein. Ich blieb einige Minuten stehen und spürte förmlich die Kraft des Mondes, die mein Inneres in Aufruhr brachte.
    In dieser Nacht schlief ich sehr schlecht. Wilde Alpträume ließen mich immer wieder hochfahren.
     

     
    Am Vormittag kam Inspektor Rahan vorbei, der

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