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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wahrscheinlich gehalten.
    Larry Brent
kam gut mit Myriam Toynbee zurecht. Sie führte ihn zu der Stelle, wo sie die
hellstrahlende Gestalt, wie sich das Mädchen ausdrückte, gesehen hatte. Aus
ihrem Mund hörte sich das Ganze merkwürdigerweise nicht mal komisch an. Wenn man
Myriam sprechen hörte und ihr Verhalten registrierte, dachte man keinen
Augenblick daran, daß dieses Mädchen wohl nicht ganz richtig im Kopf sein
könne.
    Larry schätzte
die junge Engländerin genauso normal ein wie sich selbst.
    „… es fiel mir
schwer, darüber zu sprechen, Mister Brent.“ Ihre Stimme war wie ein Hauch.
Myriam trug ein Nerzcape. „Ich wußte, daß meine Eltern darüber beunruhigt sein
würden und sprach auch nur mit meinem Vater darüber. Ich wollte meine Mutter
nicht unnötig belasten. Wenn ich jetzt - rückwirkend - darüber nachdenke, kommt
mir alles lächerlich vor. Aber an jenem Abend habe ich ein Grauen erlebt, wie
nie zuvor.“
    „Wie spät war
es, als Sie die Gestalt sahen?“
    „Wenige
Minuten vor zehn. Ich hatte noch gelesen. Ich fühlte mich unruhig. An Schlaf
war nicht zu denken. Da ging ich in den Park und machte einen Spaziergang, den
gleichen Weg, den wir jetzt gemeinsam gehen…“
    „Nach dem
Vorfall sind Sie nicht mehr hier gewesen?“
    Sie schüttelte
den Kopf. „Nein, ich hatte Angst. Nicht mal nachmittags habe ich es gewagt.
Allerdings ist an die Stelle der anfänglichen Furcht jetzt eine gewisse
Neugierde getreten. Ich möchte den gleichen Platz noch mal aufsuchen, bei
Gelegenheit Ebenfalls abends.“
    „Nun; jetzt
führen Sie mich erst mal hin, und dann erzählen Sie mir in allen Einzelheiten,
wie es gewesen ist.“
    Der Weg machte
einen starken Bogen. Er führte unter einer Gruppe von dichtstehenden Bäumen
hindurch, die über ihnen ein Dach bildeten. Das Gewirr der Äste und Zweige war
ineinander verwachsen, und im Sommer war dies eine schattige, kühle Allee.
    Gleich rechts
dahinter folgte ein Teich, von uralten Eichen und Buchen umstanden. Schräg
daneben wiederum zeichneten sich die Umrisse eines alten, morschen Mauerwerks
ab. Hier war das Grundstück zu Ende. Oder doch nicht? In der Dämmerung und den
Nebelschwaden glaubte X-RAY-3 in der Mauer ein Eisentor zu erkennen.
    „Hier war es.
Genau zwischen den beiden Eichen…“ Myriam führte den PSA-Agenten an dem von
Laub übersäten Teich vorüber. „Ich wollte um das Wasser gehen - genau wie
jetzt, in der Absicht, auf dem Parallelweg zum Haus zurückzukehren. Es war
neblig, etwas stärker als jetzt. Der Dunst wogte um meine Füße, und im ersten
Augenblick war ich der Meinung, daß durch meine eigene Körperbewegung der Nebel
in Wallung geraten wäre. Doch dann merkte ich, daß das nicht stimmte. - Der
Nebel formierte sich vor mir und nahm deutlich die kompakte Form eines Menschen
an. Diese gespenstische Erscheinung trieb mir den Schweiß aus allen Poren, denn
im ersten Augenblick dachte ich, daß ich wahnsinnig würde. Die Gestalt näherte
sich mir - sie hob sich deutlich vom dunklen Hintergrund der Wand ab. Ich
schrie wie von Sinnen, als ich sah, daß die Hand dieser Spukerscheinung sich
hob, und daß etwas Metallisches darin blitzte. Wie ein Messer…“ Ihre Stimme war
immer leiser geworden.
    Larry Brent
preßte die Lippen zusammen. Wie ein Messer! Diese drei Worte brannten sich in
sein Bewußtsein ein. Er kannte den Untersuchungsbericht, der in der
Morgendämmerung noch von X-RAY-1 in New York angefordert worden war. Über die
Miniatursendeanlage seines Ringes hatte der Sonderagent noch Details dieser
Ergebnisse erfahren. Die beiden Frauen, die in der letzten Nacht einem
unheimlichen Messermörder zum Opfer fielen, waren erstochen worden. Laut
Scotland Yard mußte es sich um ein sehr großes Messer gehandelt haben.
Eventuell um ein Fleischer- oder Schlachtermesser.
    Das
merkwürdige, scheinbar durch nichts zu erklärende Erlebnis Myriam Toynbees
wurde in gewisser Hinsicht zu einem Hinweis von unzweifelhafter Bedeutung. Zu
dem Zeitpunkt, als die seltsame helle Gestalt ihr hier am Rande des Parks
begegnete, ahnte Myriam noch nicht, daß genau achtundvierzig Stunden später
Scotland Yard einen unheimlichen, unsichtbaren Messermörder suchte.
    Myriam Toynbee
aber hatte ihre Aussage gleich am nächsten Morgen Dr. Barring gegenüber
gemacht. Barring glaubte zunächst auch, daß dies hier ein Fall von vielen sei.
Aber als er das Untersuchungsergebnis vor sich liegen hatte, gab er der PSA
einen Tip.
    In der
gleichen Nacht noch meldete

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