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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Diplompsychologen um den Fall. Es geht um ein kleines
Mädchen namens Nancy. Das Kind ist dreieinhalb Jahre alt.“
    Hätte Larry
Brent nicht die Hand ausgestreckt, Higgins wäre imstande gewesen, und hätte den
Inhalt erzählt, noch ehe Brent auch nur einen einzigen Blick in die „Times“
geworfen hätte.
    Rasch überflog
X-RAY-3 den Bericht, der sich las wie ein Märchen. Aber da waren die Namen von
absolut ernsthaften Wissenschaftlern angegeben, die zugaben, vor einem Rätsel
zu stehen.
    Die Mutter des
kleinen Mädchens war zuerst auf eine Stimme im Kinderzimmer aufmerksam
geworden. Sehr spät am Abend. Nancy unterhielt sich mit jemand! Das konnte
nicht sein!
    Als die Mutter
daraufhin das Zimmer aufsuchte, saß Nancy munter wie ein Fisch im Bett und war
quietschvergnügt. Sie gebrauchte dabei Worte, wie sie ein Kind in ihrem Alter
normalerweise nicht kennt. Es waren Ausdrücke dabei, die sie nie kennengelernt
hatte! In der Folgezeit deklamierte das Kind abends im Bett ganze Gedichte und
Abschnitte aus schwierigen Werken.
    Es wurde
festgestellt, daß dieses Kind abends einen Geist traf, der es unterrichtete!
Die Verse und Monologe stammten eindeutig aus Werken von Goethe. Ganze
Abschnitte aus „Faust“ und „Iphigenie auf Tauris“ vermochte das Kind
aufzusagen. Zum Teil sogar in deutscher Sprache. Wenn man Nancy morgens danach
fragte, konnte sie sich weder erinnern noch einen einzigen Satz aus der Nacht
wiederholen.
    Larry las
leise vor:
    „Wissenschaftler
stehen vor einem Rätsel. Die Mutter der kleinen Nancy ist fest davon überzeugt
daß ihre Tochter mit einem Geist befreundet ist, der sie nachts im Kinderzimmer
besucht. Die Erklärung eines Londoner Diplompsychologen scheint verschiedenen
anderen Forschern nicht so recht ins Konzept zu passen. Er meint, daß Kinder,
die innere Schwierigkeiten abbauen müssen, sich einen Phantompartner suchen,
mit den sie sprechen. Das aber bringt keine Lösung,
weil es die Stimme des Erwachsenen, die auch Mrs. Rome, die Mutter des Kindes,
gehört hat, nicht erklärt.
    Die Wohnung
der Familie Rome gleicht indessen einem Heerlager. Mit Meßinstrumenten,
Tonbandgeräten und Mikrofonen will man der Stimme des unbekannten Geistes auf
die Spur kommen. Das Kind Nancy wurde zur Vorsicht von mehreren Ärzten und
Psychologen untersucht. Es ist vollkommen normal entwickelt.“
    Larry legte
die „Times“ beiseite. Solche Dinge las man hin und wieder mal in jeder Zeitung.
Okulte Erscheinungen faszinierten die Menschen schon zu allen Zeiten, und sie
hatten von ihrer Anziehungskraft auch heute noch nichts verloren.
    „England war
schon seit jeher das klassische Land der Geistererscheinungen und
Spukschlösser. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Einsatz hier
auf der Insel. Im Schloß des Duke of Huntington ging es nicht ganz geheuer zu.
Ich hatte gegen eine Handvoll Gegner aus Fleisch und Blut zu kämpfen, die den
Bewohnern das Leben zur Hölle machten. Die Gangstergruppe jedoch war nicht das
einzige, was sich dort eingenistet hatte. Was niemand glauben wollte, war, daß
es auch einen Klopfgeist gab. Er machte sich just wieder bemerkbar, als ich den
Fall längst geklärt hatte. Doch dem Klopfer selbst kamen wir nie auf die Spur.“
    Higgins
lachte. „England ist schon ein merkwürdiges Land.“ Seine Miene wurde gleich
wieder ernst. „Aber nun werden auch wir mit einer Erscheinung konfrontiert, die
sich jeder vernünftigen Erklärung entzieht.“
    „Sie sollten
mir alles darüber sagen, Edward. Deshalb bin ich gekommen. Egal, wie verrückt
Ihnen das alles auch vorkommen mag. Unterrichten Sie mich schnell! Ich bin nur
für kurze Zeit hier im Büro. Ich will heute abend noch mal ‘raus nach
Chequers.“
    „Wieso das?“
    Larry erklärte
es ihm.
    Higgins war
nicht damit einverstanden. „Ich habe eine Begegnung für Sie organisiert. Mein
Vorgänger, Chiefinspektor Breach, hat um diese Unterredung gebeten. Er ist
jedoch nur bereit zu sprechen, wenn er weiß, daß ein Angehöriger der PSA dabei
sein wird. Offenbar traut er der Organisation, der er so viele Jahre seine
Dienste opferte, selbst nicht mehr allzuviel zu. Wenn Sie allerdings als
Wächter für Miß Myriam fungieren, läßt sich das wohl schlecht einrichten.“
    „Das
Wichtigste immer zuerst. Wenn Breach meint, er weiß etwas, dann werde ich
selbstverständlich mit von der Partie sein“, warf Brent sofort ein.
    „Das kann
länger dauern. Er ist ein alter, hartnäckiger Brocken. Unter zwei Stunden
kommen wir

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