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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mikrofon in der Hand. »Ich kann es nicht glauben. Es ist unmöglich.«
    »Tiefenrausch«, sagte Professor Yakumotu. »Plötzlicher Wahn oder Halluzinationen. Wir werden vielleicht nie erfahren, was sich da unten wirklich abgespielt hat.«
    »Was wollen Sie denn noch, Sie verbohrter Hohlkopf?«, schrie ein junger Techniker. »Ein Exklusivinterview mit Tangaroa? Sie haben doch gehört, was passiert ist.«
    »Halten Sie den Mund!«, rief Jefferson scharf. »Der Mann ist abzulösen«, sagte er zum befehlshabenden Offizier. Und leise fügte er hinzu: »Wir müssen sofort das Marineoberkommando verständigen. Vielleicht kann man mit leistungsfähigen Ortungsgeräten etwas feststellen.«

    Rabaul, einer der Hauptorte des Bismarckarchipels, ist ein malerisches Nest mit 17.000 Einwohnern. Es gibt einen Hafen, einen Luftwaffenstützpunkt, Hotels, Kinos und ein paar Bars.
    Dorian Hunter, Jeff Parker, Trevor Sullivan und Marvin Cohen landeten am 1. August mit einer klapprigen DC 8 auf dem Flughafen von Rabaul. Jeff Parkers Privatflugzeug war wegen eines technischen Defekts in der Hauptstadt von Neuguinea zurückgeblieben.
    Der bullige Marvin Cohen sah sich um, als er die Gangway herunterkam, und musterte die Regenwälder an den Berghängen im Innern der Insel.
    »Hier sind wir am Arsch der Welt«, sagte er inbrünstig. »Ich möchte wissen, wie ein Dämon sich hierher verirren kann und was er hier wollen soll.«
    »In der Abgelegenheit gedeiht das Dämonische ebenso gut wie in der Anonymität der Großstädte«, dozierte Trevor Sullivan. Er schätzte Cohens derbe Redeweise nicht.
    »Wir werden sehen«, sagte Dorian. Hier in Rabaul sollte Cocos Hinweis entsprechend Olivaros dämonischer Plan in die Tat umgesetzt werden.
    Die Passkontrolle wurde von einem gähnenden Polynesier mit Schweißflecken unter den Achseln sehr lasch gehandhabt. Er empfahl Dorian das Hotel Otto von Bismarck . Bis 1919 war das Bismarckarchipel eine deutsche Kolonie gewesen, und das machte sich bei manchen Dingen noch bemerkbar.
    Die vier Männer mussten ihr Reisegepäck selbst schleppen. Es gab zwar einen Gepäckträger, aber der schlief friedlich auf der Bank in der heißen Abfertigungshalle, vier leere Flaschen australischen Bieres neben sich auf dem Boden. Draußen war es heiß, aber eine Brise sorgte für etwas Frische. Überall gab es Kokospalmen, wuchsen Büsche und Blüten. Rabaul glich einem riesigen Park.
    Ein Taxi hielt vor der Abfertigungsbaracke, ein uraltes Vehikel, verbeult, zerschrammt und nur noch mit drei Kotflügeln versehen, aber bunt bemalt. Die Scheinwerfer bildeten die Pupillen zweier großer stilisierter Augen.
    »Also fahren wir zu diesem Hotel«, sagte Jeff Parker. »Ich brauche erst einmal einen anständigen Drink und eine Dusche.«
    »Wir nehmen besser einen Bungalow«, entschied Dorian. »In einem Hotel sind wir zu sehr unter Beobachtung.«
    Den Anderen war es Recht. Sie verstauten ihr Gepäck und stiegen ein. Dorian handelte mit dem Taxifahrer, einem ungeheuer beleibten Melanesier, der kaum noch hinters Lenkrad passte, das Fahrtziel aus. Es stellte sich heraus, dass Moaloka – so hieß der Taxifahrer – mit der halben Stadt verwandt, verschwistert und verschwägert war und von den übrigen auch jeden kannte. Er brachte Dorian und seine Gefährten zu Mama Wahia, einer Cousine soundsovielten Grades. Sie besaß einen Bungalow am Osthang des Berges, mit einer herrlichen Aussicht auf den Ozean. Ein australischer Major war erst vierzehn Tage zuvor mit seiner Familie ausgezogen.
    Mama Wahia, nicht minder umfangreich wie Moaloka, aber mit ihren strahlenden Augen immer noch schön, fuhr gleich mit zum Bungalow. Trevor Sullivan und Jeff Parker warteten in Mama Wahias Hotel, denn neben den beiden melanesischen Schwergewichtlern und dem Gepäck passten sie nicht auch noch in den Autoveteranen.
    Dorian schaute während der Fahrt auf das schöne, an der See träumende Städtchen. Es gab im Zentrum ein paar moderne Geschäfte und Häuser, auch Bauten im Kolonialstil, ansonsten kleine Häuschen, Bungalows, Hütten und Baracken. Die Melanesier hatten nicht den Ehrgeiz, imponierende Bauwerke zu errichten, ihnen genügte es, in dieser schönen Umgebung leben zu können. Hier gab es keine Hektik, Stress war unbekannt.
    Etwas von Dorians innerer Anspannung löste sich. Er hatte auf einmal ein Auge für die Farben, die hier strahlender und intensiver waren als an anderen Orten, roch die Düfte, die durch die geöffneten Fenster ins Taxi wehten.

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