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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf zwischen die Schultern und ging auf die Frau zu.
    »Lauf weg, Tommy!« schrie die Frau. »Lauf!«
    Ihr Sohn glitt vom Stuhl, wollte zur Tür. Zu spät! Lex fing den Boy vor der Tür ab, riß ihn hoch. Paddy stürzte sich auf die Frau, bog sie an den Schultern zurück und schlug eine Hand wie eine Tierpranke in ihr blondes Haar. »Verdammte Lügenhexe!« zischte er.
    Lex kam mit dem Jungen unter dem Arm zurück. »Wo ist der Kerl?« Ihre Lippen zitterten, aber sie brachte keine Silbe hervor.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Gaben Sie ihm einen Wagen?«
    »Nur ein Fahrrad«, flüsterte sie. »Wohin fuhr er?«
    »Ich… ich weiß es nicht.«
    Paddy drehte die Hand in ihrem Haar, so daß sie den Kopf weit in den Nacken legen mußte. »Wir werden dich zum Singen bringen! Ich bin Spezialist für Gesangsstunden.«
    »Laß sie los! Wir brauchen uns nicht mit ihr aufzuhalten. Selbstverständlich ist der Junge in die Siedlung gefahren. Nur dort kann er auf einen Wagen hoffen, der ihn weiterbringt.«
    Der Jüngere gab widerwillig die Frau frei. Lex ging nahe an sie heran. »Hören Sie zu, Madam! Wenn Sie Ihren Goldjungen gesund Wiedersehen wollen, dann verhalten Sie sich für die nächsten zwei Stunden ruhig. Haben Sie verstanden?«
    »Nein!« schrie sie. »Lassen Sie meinen Jungen hier!« Sie wollte dem Gangster das Kind entreißen. Lex nickte, und Paddy schlug zu. Die Frau stürzte zu Boden.
    Tommy, der bisher keinen Laut von sich gegeben hatte, schrie auf. Lex preßte ihm eine Hand vor den Mund. Pad beugte sich über die Bewußtlose. Seine Augen glühten.
    »Komm!« schrie der Ältere ihn an. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    ***
    Es fällt mir schwer, zu beschreiben, was ich empfand, als ich die erleuchteten Fenster der Unterkunftsbaracken sah, Stimmen und Musikgedudel hörte. Ich trat in die Pedale, als ginge es um den Etappensieg bei der Tour de France, dem größten Rennen in Europa, wo eine Menge Leute mehr als bei uns Fahrrad fahren. Wenn ich mich recht erinnere, pfiff ich laut und falsch vor mich hin.
    Zum Henker, ich hatte einen Berg Gründe, vergnügt zu sein. Wenn ich es zusammenrechnete, dann war ich in den letzten vierundzwanzig. Stunden einer Killermeute begegnet, die auch für eine Kompanie Polizisten als Vollbeschäftigung genügt hätte.
    Die Unterkunftssiedlung sah aus wie eine Goldgräberstadt mit dem Unterschied, daß die Hütten aus Wellblech und Fertigteilen erbaut waren, und da 15 Autos davor standen. Es war einfach, die Kneipe zu finden. Durch die offenen Fenster drang das Stimmengewirr einer großen Anzahl Männer. Eine Music-Box dröhnte. Dazwischen schepperten die Klingeln von Spielautomaten.
    Ich lehnte mein Fahrrad an die Wand.
    Ich klopfte ihm auf den Sattel wie einem treuen Gaul den Hals. Dann sprang ich die wenigen Holzstufcn hinauf und stieß die Pendeltür auf.
    Die Kneipe war geräumig. Rechts standen die Spielautomaten, an denen eifrig gespielt wurde. Ein Dutzend Männer umlagerten die Theke. Sie alle waren handfeste Gestalten mit Fäusten, denen man ansah, daß sie mit schweren Geräten hantierten. Sie trugen ihr Sonntagszeug. Ich war der einzige, der in einem Overall stak.
    Ich drängte mich bis an die Theke heran. Der Wirt dahinter stand den Jungens davor in der Figur nicht nach. Er war voll damit beschäftigt, den Nachschub gegen den Durst in die Gläser zu füllen.
    »Kann ich Ihr Telefon benutzen?«
    Mit einer Kopfbewegung wies er nach hinten. Der Apparat hing im Nebenraum an der Wand. Daneben lag eine Liste mit den wichtigsten Notrufnummern. Die Nummer des Sheriffs befand sich selbstverständlich darunter. Ich wählte sje.
    Sheriff Wordman meldete sich selbst. Ich erkannte seine Stimme. »Sie sprechen mit Jerry Cotton, Sheriff.«
    Ich hörte ein undefinierbares Geräusch. Später erzählte mir Wordman, ihm sei in diesem Augenblick die Zigarre aus dem Mund gefallen. »Wir haben Sie schon abgeschrieben, G-man«, stieß er hervor. »Ich alarmierte New York. Sie schickten einen Kollegen. Wo ist der Killer, den Sie jagten?«
    »Er liegt auf dem Grund eines Baggersees. Erzählen wir später. Sheriff. Wie heißt der G-man aus New York?«
    »Phil Decker.«
    »Ah, gut. Können Sie ihn erreichen?«
    »Nein, er ist mit einem Jeep unterwegs. Ein Baggerführer, der den Stone-Callough-Bezirk gut kennt, begleitet ihn.«
    »Ich befinde mich in der Inn der Unterkunftssiedlung, Sheriff. Steigen Sie in Zivilkleider um und besorgen Sie sich einen Privatwagen! Packen sie ihn mit

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