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0470 - Testfall MARCO POLO

Titel: 0470 - Testfall MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glauben Sie mir, Hannah", erklärte der Kamashite Eysberts Assistentin. „Und ich glaube auch, daß die Sache mit dem Test stimmt."
    Hannah Anouilh wiegte zweifelnd den Kopf. Sie trug Zivil: eine terkonitblau glitzernde Hose mit Howalgoniumfäden, eine schlichte weiße Leinenbluse und einen nachtschwarzen Bolero mit gestickten Silbermotiven.
    Patulli Lokoshan dagegen trug die Ausgehuniform der Solaren Flotte: schwarze Röhrenhosen mit einem Flechtgürtel aus echtem Silber, darüber eine Art lindgrünen Blazer, silbergraues Hemd und schwarze Fliege, dazu weiße Seidenhandschuhe.
    Die Mütze hatte er im Spind gelassen.
    „Ich gebe zu", sagte Hannah, „daß Rhodan ein brillanter Kopf ist. Aber meinen Sie nicht auch, daß die Geschichte mit den PWTs, die sich plötzlich in Nichts auflösten, noch lange keine Garantie dafür ist, daß sie ebenso plötzlich aus dem Nichts Wiederauftauchen werden?"
    Der SolAb-Major lächelte undurchsichtig. Das Transportband trug ihn und Hannah auf das erleuchtete Portal der MUSIC HALL zu, aus der laute Beatmusik drang.
    „Meine liebe Hannah", erklärte er geduldig, „nicht alles, was Perry Rhodan tut, läßt sich rational erklären. Er ist ein Mann, der sich in bestimmten Situationen auf seine Eingebung verläßt, weil er weiß, daß ihn sein Instinkt noch nie getrogen hat.
    Sie werden zugeben müssen, daß alle überragenden Leistungen der Intuition genial denkender Intelligenzen zu verdanken sind; Intuition erfaßt und analysiert eine Situation eben immer noch weitaus schneller als die leistungsfähigste Biopositronik."
    Hannah Anouilh lachte leise und hakte sich bei ihm unter. Sie machte sich nichts daraus, daß der Kamashite erheblich kleiner war als sie.
    Sie verließen das Transportband dreißig Meter vor dem Portal der MUSIC HALL und traten auf den mit Mosaiken verzierten Vorplatz.
    Vor, neben und hinter ihnen strebten andere Paare, meist aber Männer, dem gleichen Ziel zu. Die MUSIC HALL war stets ein beliebtes Ziel der Freiwachen aus dem Trägerschiff selbst sowie aus seinen Kreuzern und Korvetten.
    Im Innern der MUSIC HALL empfing sie der Lärm der großen Beatgruppe und schlug gleich einer Woge über ihnen zusammen. Trotz der relativen Frauenknappheit an Bord tanzten etwa hundert Paare auf der spiegelnden Tanzfläche im Rhythmus eines mitreißenden Schlagers.
    Patullis Aufmerksamkeit wurde auf ein grinsendes Gesicht gelenkt.
    An einem Pfeiler lehnte Major Mentro Kosum, die Hände bis über die Gclcnke in den Huseiitaschen versenkt, die rostroten Haare wirr ins Gesicht hängend und still vor sich hin grinsend.
    „Hallo, Beatle!" !tief Patulli. „Warum stehen Sie abseits?"
    Kosum stieß sich mit dem Rücken vom Pfeiler ab und schlenderte auf sie zu. Vor Hannah nahm er die Hände aus den Taschen und deutete eine Verbeugung an.
    „Ein wenig Zerstreuung suchen, gnädiges Fräulein!" Er grinste stärker. „Ich beobachte erst einmal. Sie glauben nicht, was man so alles sieht, wenn man still am Rande steht."
    Hannah lachte.
    „Können Sie überhaupt tanzen, Mentro?"
    „Ich bin ein Meistertänzer, gnädiges Fräulein", versicherte der Emotionaut.
    Er entdeckte eine hochaufgeschossene Brünette und winkte ihr mit beiden Armen zu.
    „Das ist Mizza, Freunde", flüsterte er. „Hallo, Mizza! Zu mir!"
    „Die habe ich doch schon irgendwo gesehen", meinte Patulli nachdenklich.
    „Klar", meinte Kosfilm. „Mizza ist der Kammerbulle von Sektion III.
    Oder sollte ich lieber Kammerkuh sagen?" Er lachte schallend.
    Als Mizza ihn erreichte, begann die Kapelle mit einem neuen Schlager.
    Mentro Kosum zog sie auf die Tanzfläche, ohne sie mit Patulli und Hannah bekannt zu machen.
    Staunend beobachtete Lokoshan, wie die beiden hingegeben beateten, dann räusperte er sich und packte Hannahs Hand.
    „Hinein ins Vergnügen!" rief er fröhlich. „Bevor der nächste Alarm uns die Suppe durchkreuzt!"
    „Oho!" sagte Hannah Anouilh nach einer Weile.
    „Sie tanzen aber fast so gut wie Kosum! Wo haben Sie das gelernt?"
    Patulli Lokoshan grinste.
    „Nirgends, meine Liebe. Ich habe mich kurz in Mentros Psyche versetzt."
    Nach einigen Tänzen steuerten sie eine nur halbbesetzte Bartheke an.
    Dr. Ingwar Bredel saß auf einem Hocker, eine Cola vor sich und fixierte die Theke.
    Lokoshan half Hannah auf einen Hocker, dann schwang er sich auf das benachbarte Gestühl, und saß so zur Rechten Bredels.
    „Hallo, Ingwar, alter Junge!" rief er und schlug dem Mediziner kräftig auf die Schulter. „Warum so

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