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0470 - Testfall MARCO POLO

Titel: 0470 - Testfall MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Recht dazu bestreiten?"
    fragte Perry scharf zurück.
    Lützow schüttelte den Kopf.
    „Selbstverständlich nicht. Sir. Die MARCO POLO ist kein kommerzielles Unternehmen, und Sie sind Oberbefehlshaber aller Imperiumsstreitkräfte. Ich fürchte jedoch ..." Er biß sich auf die Unterlippe.
    „Was fürchten Sie, bitte?" fragte der Großadministrator.
    Statt Lützows antwortete Korom-Khan. Das Gesicht des Schiffskoin-Mandanten war grau.
    „Das Offizierskorps und die Mannschaften werden Ihren Befehl nicht ohne weiteres hinnehmen, Sir", sagte er mit rauher Stimme.
    „Sie denken an Meuterei", entgegnete Rhodan kühl. „Auf welcher Seite werden Sie stehen?"
    „Auf Ihrer selbstverständlich", antwortete der Kommandant. Er senkte den Kopf. „Meuterei ist natürlich keine Lösung, aber ich bitte Sie zu verstehen, daß ein solcher Befehl die Besatzung in einen schweren Konflikt stürzt. Normale Sterbliche haben nicht die Geduld wie Sie, Sir.
    Sie wollen Probleme und Konflikte in absehbarer Zeit lösen."
    „Ich verstehe das alles, Oberst", erwiderte Perry leidenschaftslos.
    „Aber mein Entschluß steht fest, nach der Diskussion erst recht: Wir stoßen die PWTs aus - und das so schnell wie technisch möglich. Anschließend verschwinden wir. Veranlassen Sie alles Notwendige, Oberst!"
    Ziemlich gedrückt verließen die Anwesenden den Raum. Lordadmiral Atlan sah ihnen nach, dann wandte er sich an Rhodan.
    „Ich glaube zwar nicht, daß es zu einer Meuterei kommt, mein Freund.
    Aber wenn doch ... ?"
    Perry sah ihn entschlossen an.
    „Wenn ich nicht wüßte, daß mein Entschluß richtig ist, dann hätte ich wahrscheinlich auf die Gegenstimmen gehört, Atlan. Was tust du, wenn du von der Richtigkeit eines Entschlusses überzeugt bist, Arkonide?"
    „Ich setze ihn durch."
    Perry Rhodan nickte.
    „Ich auch, und ich habe bereits dafür gesorgt, daß es nicht zur offenen Meuterei kommen kann."
    Ersah auf seine Uhr.
    „Vor anderthalb Minuten hat die Biopositronik eine Zusatzschaltung aktiviert. Sie hört seitdem nur noch auf mein Kommando - und, wie du weißt, unterstehen ihr sämtliche Roboter.
    Gehen wir dorthin, wo wir gebraucht werden."
    Die kosmischen Nebel sind Bühnen des Lebens, das da aufstrebt und versinkt wie der Khrau über der Wüste; während Kulturen entstehen drehen sie sich träge und sterbend sich auflehnen, im Pulsschlag der Ewigkeit, schweigend beobachtend.
    Aus dem „Flammenschriften von Llagloan", gefunden auf Mars im Jahre 3437 terranischer Zeitrechnung, entstanden um 2 000 000 vor Jetztzeit.
     
    4.
     
    Perry hob den Arm mit seinem Telekom, als der Summer ertönte.
    „Bitte?"
    „Hier Robotposten Zentraleschleuse, Sir", erscholl eine unmodulierte Stimme. „Oberstleutnant Restonov mit vier Begleitern möchte S.e dringend sprechen."
    „Einlassen!" befahl Rhodan dem Roboter.
    Er erhob sich von seinem Platz; als Pawo Restonow mit vier anderen Schiffsoffizieren eintrat.
    Der Chef der Fünften Kreuzerflottille trug eine ernste Miene zur Schau, zeigte jedoch keinerlei Unsicherheit.
    Er salutierte knapp und sagte: „Oberstleutnant Restonow mit einer Abordnung, die etwa sechshundert Offiziere vertritt. Wir sind beauftragt, Ihnen zu sagen, daß das Offizierskorps der MARCO POLO nicht mit Ihrem Befehl einverstanden ist, die Pralitzschen Wandeltaster auszustoßen, Sir. Wir ersuchen Sie, diesen Befehl zurückzunehmen."
    Perry atmete tief durch, um ruhig zu bleiben. Er wußte, daß Restonow zu seinen besten Flottillenchefs zählte. Es wäre falsch gewesen, ihm Vorwürfe zu machen.
    „Ist mein Befehl", fragte er leise.
    „Das nicht, Sir ..."
    „Ist er etwa verbrecherisch?"
    „Nein, keineswegs. Wir wollten ..."
    „Verstoße ich damit gegen die Interessen der Menschheit? Unmoralisch?"
    „Nein."
    „Sie kennen Ihre und meine Rechte und Pflichten, Oberstleutnant", fuhr Perry unerbittlich fort.
    „Berührt mein Befehl jenen Teil des Flottenrechts, der besagt, daß ein Kommandant oder Kommandeur unverzüg lieh seines Kommandos zu enthebe und festzusetzen ist, wenn er gege die Gesetze des Solaren Imperiums verstößt?"
    „Nein, Sir!" antwortete Restonov verzweifelt. „Es geht hier nicht um die Gesetze ..."
    „Worum es geht, weiß ich", erwiderte Perry Rhodan mit leichtem Lächeln. „Und ich weiß auch, daß Ihre Gründe, hier vorzusprechen, ehrenhaft sind."
    Er hob die Stimme ein wenig.
    „Aber ich weiß auch, daß meine Entscheidung nach bestem Gewissen gefällt wurde. Informieren Sie die Männer, die Sie

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