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0470 - Testfall MARCO POLO

Titel: 0470 - Testfall MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwaches Grinsen nicht unterdrücken. Wahrscheinlich, so vermutete er, dachte Rhodans Schwiegersohn, ein kleiner Major der Solaren Abwehr könnte mit bloßen Svmbolen nichts anfangen. Er sollte sich wundern.
    „Letztes Blatt!" sagte er, als er fertig war. Er meinte damit allerdings keineswegs die letzte Folie, sondern „letztes Blatt" war ein typischer kamashitischer Ausdruck und stammte von einem auf Kamash VII beliebten Kartenspiel, er bedeutete sowiel wie „Okay" oder „alles klar" oder „verstanden". „Es kommt also darauf hinaus, daß jemand oder etwas den Ganjasen und den Großadministrator getestet hat."
    „Sie gehen mit Ihren Folgerungen weiter als ich, Major", erwiderte Professor Waringer. „Sicher, die Biopositronik bezeichnet diese Quälerei Ovarons als Testfall Nummer eins, aber ich persönlich bin mir noch nichtsicher, ob es wirklich so ist. Die Bezeichnung Testfall Nummer eins würde bedeuten, daß noch weitere Tests folgen, und woher will das Gehirn das wissen!"
    „Es wäre dann jedenfalls ein recht grausamer Testfall, wenn ich das einmal so sagen darf", meinte Dr. Bredel und setzte sich neben Lokoshan. „Als Arzt weiß ich besser als Sie, wie der Ganjase gelitten hat. Es war, wenn Sieden Ausdruck erlauben, ein unfaires Spiel."
    Dr. Thunar Eysbert überlegte und strich sich mit den Fingern behutsam über seine eisgrauen Schläfen.
    „Ich stelle fest", erklärte er mit autoritärem Tonfall, „daß Major Lokoshan meinem Schluß nähergekommen ist als Professor Waringer und Dr. Bredel."
    Er legte die Handflächen aneinander und stützte sein Kinn darauf.
    „Die Tatsache, daß Ovarons Problem nur zu lösen gewesen war, weil der Großadministrator sein Flaggschiff und damit auch sein eigenes Leben wissentlich einer großen Gefahr aussetzte, deutet darauf hin, daß weniger der Gangase als hauptsächlich Perry Rhodan getestet werden sollte."
    Er räusperte sich zurückhaltend.
    „Ich stelle fest, der Test konnte nur darin positiv für den Großadministrator ausfallen, wenn er durch die Tat seine Freundschaft und seine Zuverlässigkeit gegenüber dem Ganjo bewies. Gleichzeitig bewies der Ausgang des Testes ... - äh, können Sie mir folgen, meine Herren?"
    „Wohin auch immer", antwortete Patulli, was ihm einen strafenden Blick des Chefpsychologen eintrug.
    „Nun, gut. Also, der Ausgang des Testes bewies den Unbekannten, daß Ovaron der echte Ganjo ist, denn für einen falschen Ganjo hätte der Großadministrator die Sicherheit seines Schiffes kaum aufs Spiel gesetzt. Das wird Ihnen sicher einleuchten."
    „Wie ein ZehntausendwattScheinwerfer", sagte der Kamashite mit höflichem Lächeln. „Der ersten Prüfung folgt also wahrscheinlich eine zweite und der zweiten eine dritte. Ich komme mir vor wie bei einem galaktischen Abitur."
    Ingwar Bredel schob sich ein Bonbon in den Mund, lutschte genüßlich und erklärte: „Ein galaktisches Abitur mit einem verdammt strengen Prüfer, wenn Sie diesen Ausdruck gestatten."
    „Mit einem galaktischen Schlingel, sozusagen", warf Lokoshan ein.
    „Er scheint zumindest Ihnen geistig verwandt zu sein, Major", erklärte Thunar Eysbert ironisch.
    „Das Ergebnis steht fest", sagte Waringer. „Ich gehe jetzt. Bitte, Thunar, berichten Sie Rhodan. Ich werde mich sofort wieder um unseren Antihalbraumspürer kümmern, damit wir den takerischen Suchschiffen im Linearraum entkommen können."
    „Interessant!" sagte Lokoshan und griff nach seinem Erbgott. „Eine Art.
    Störsender, wenn ich recht vermute?"
    „Ja", antwortete Waringer wortkarg und wandte sich zum Gehen.
    „Hoffentlich arbeitet das Ding bald, wenn Sie die Bemerkung erlauben", sagte Ingwar Bredel. „Mir ist nicht sehr wohl bei dem Gedanken, daß Tausende von Raumschiffen uns selbst im Linearraum hetzen können wie die Hundemeute einen Hasen."
    Waringer wandte sich in der Tür noch einmal um und sagte spöttisch: „Nun, ein Hase ist die M.P. zwar nicht, aber selbst ein Löwe ist machtlos gegen eine überzahl von Hunden."
    „Da geht er hin und bellt nicht mehr", erklärte Bredel, nachdem der Hyperphysiker den Raum verlassen hatte.
    Er bewegte sich ebenfalls zur Tür.
    Draußen im Vorraum zuckte er plötzlich zusammen, legte den Kopf schief und flüsterte: „Hoffentlich liegen Phobos und Deimos nicht draußen auf der Lauer, obwohl ich sie eigentlich mag."
    „Lassen Sie sich im Labor ein Quantum synthetisches Katzendrüsensekret herstellen und reiben Sie sich damit ein", bemerkte Hannah Anouilh

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