0471 - Der letzte Test
Schultern.
Rhodan wandte sich an Gucky und Fellmer Lloyd.
„Könnt ihr Mentalimpulse von ihm empfangen?"
„Nein", sagte Lloyd.
„Wenn ich nicht mit eigenen Augen sehen könnte, daß er dort draußen steht, würde ich seine Existenz leugnen", sagte Gucky. „Er ist parapsychisch tot wie ein Betonklotz."
„Er besitzt wahrscheinlich eine natürliche Abschirmung", meinte Tschubai.
Ovaron räusperte sich.
„Wir müssen hinaus. Er erwartet uns offenbar."
Rhodan klappte lächelnd den Helm seines Kampfanzugs zu.
„Gehen wir!"
„Halt!" rief Ovaron überrascht. „Ich meinte, daß Mereeile und ich hinausgehen werden, um mit ihm zu reden."
In Rhodans Augen begann es zu glitzern. Langsam sagte er: „Atlan und ich werden Sie begleiten, Partner! Merceile bleibt an Bord. Da ich bereits mit dem ALTEN verhandelt habe, ist es nur gerecht, wenn ich auch diesmal dabei bin."
In Ovarons Gesicht zuckte ein Muskel.
Er rang mit seinen Gefühlen.
„Ich kann verdammt hartnäckig sein", fügte Perry hinzu.
Ovaron zuckte mit den Schultern und verschloß ebenfalls seinen Helm. Atlan schob einen Desintegrator in die Gürteltasche. Mereeile kam r-f rlen Arkoniden zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Mit der anderen zog sie ihm die Waffe wieder heraus.
„Das brauchen Sie nicht!"
Atlan packte sie am Handgelenk. Er wollte ihr die Waffe entwinden, doch sie führte eine blitzschnelle Pedotransferierung in Atlans Körper durch. Vor dem Arkoniden lag ein schleimiger Klumpen aus Protoplasma.
Sekundenlang kämpfte der Arkonide gegen die geistige Vorherrschaft des Mädchens an, dann gab er nach. Er legte die Waffe auf den Boden.
„Mereeile sollte das besser nicht tun", sagte Rhodan ärgerlich zu Ovaron.
In diesem Augenblick kehrte Merceile in ihren Körper zurück.
„Sie sehen aus, als wollten Sie mich ohrfeigen", sagte sie zu Atlan.
„Wie recht Sie haben", entgegnete der Arkonide und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht. Er war blaß vor Zorn. „Ich mag es nicht, wenn man mich meiner persönlichen Freiheit beraubt."
Mereeile und Atlan starrten sich an.
Auch Ovaron spannte sich. Es war eine der Konfliktsituationen, wie sie sich oftmals zwischen ihnen abspielten. Diesmal jedoch war es besonders schlimm. Mereeile war zu weit gegangen. Rhodan hatte den Eindruck, daß sie Atlan mit ihrer Handlungsweise hatte herausfordern wollen.
„Gehen wir endlich!" stieß Ovaron heiser hervor.
„Waffen sind bei diesem Ausflug wirklich unnötig."
Atlan griff nach dem Desintegrator und schob ihn mit demonstrativer Gelassenheit in den Gürtel. Dann folgte er Perry und Ovaron, die bereits das Schott erreicht hatten.
Mereeile zitterte am ganzen Körper.
„Beruhigen Sie sich!" beschwichtigt Danton das Cappin-Mädchen. „Der Kristallprinz ist im Grunde genommen ein gutherziger Bursche."
„Ich hoffe, daß Ihr gutherziger Bursche nicht lebend von diesem Ausflug zurückkommt", zischte Merceile.
„Hör dir das gut an!" sagte Gucky zu Danton.
„Einem solchen Weibchen machst du schöne Augen."
„Erstens ist sie eine Frau und kein Weibchen", erklärte Danton. „Außerdem mache ich ihr keine schönen Augen."
Gucky lachte frech.
„Was machst du denn in deiner Kabine? Ich wette, du schreibst ihr Gedichte." Er wandte sich zu Kosum um, der an den Kontrollen saß. „Kannst du Danton nicht helfen, Kosum? Du bist doch ein Experte für sinnige Sprüche."
Kosum nagte einen Augenblick an seiner Unterlippe.
„Wie wäre es damit: Der Weg zum Glück ist ihm verbaut, denn hier an Bord wird nicht getraut!"
Der Vorschlag löste allgemeine Heiterkeit aus. Nur Danton blickte angriffslustig in Kosums Richtung.
Merceile stürmte aus der Zentrale.
„Das ist nicht gut, Kosum", kritisierte der Mausbiber. „Ich weiß einen besseren."
Die Männer bestürmten Gucky, daß er sein Kunstwerk zum besten geben sollte, doch der Ilt bestand darauf, daß Danton dabei nicht anwesend sein dürfte.
„Das ist alles Unsinn!" beschwerte sich der ehemalige Freihändler. Er zog es jedoch vor, die Zentrale zu verlassen.
„Jetzt kann ich sprechen!" rief Gucky erleichtert.
„Hört zu: In Gruelfin soll es keine Pfarrer geben, deshalb muß Roi in wilder Ehe leben."
Es entstand eine Diskussion darüber, ob Kosums oder Guckys Spruch besser wäre. Die Gespräche verstummten erst, als Rhodan, Atlan und Ovaron auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung sichtbar wurden und langsam auf den ALTEN zugingen.
Sie gingen nebeneinander über den glasharten Boden
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