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0471 - Der letzte Test

Titel: 0471 - Der letzte Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur noch symbolische Bedeutung, denn keines der Geschenke, die der Taschkar erwartete, würde in dem kleinen Korb Platz finden.
    Der Taschkar achtete darauf, daß er Ronars von Drüsensekreten bedeckte Haut nicht berührte. Er nahm den Korb und befestigte ihn an seinem Gürtel.
    Zusammen mit Ronar verließ er den Raum.
    Das Panorama in der Vorhalle war atemberaubend, aber der Taschkar hatte sich an diesen Anblick längst gewöhnt und achtete nicht mehr darauf.
    Panzerglasscheiben gaben den Blick auf den Vulkansee im Innern des Berges Motah frei. Auf der einen Seite lag der breite Kanal, der unter der Insel ins Meer hinausführte. Die mittlere Scheibe umrahmte schwarze Basalthänge, an denen die Ruinen längst versunkener Herrenhäuser wie überdimensionale Vogelnester klebten. Diese Gebäude reichten bis an die Seeoberfläche. Weiter oben waren die Hänge nur von Pflanzen bewachsen.
    Die Takerer hatten sich die natürlichen Gegebenheiten zunutze gemacht und wunderbare Gärten angelegt. Die neueren Paläste befanden sich auf der Oberkante des Kraterrandes. Dieses Gebiet war in jahrelanger Arbeit planiert worden, so daß ein eintausend Meter breiter Streifen entstanden war, der den Vulkan umgab.
    Die Insel, auch VALOSAR genannt, war der nördlichen Küste des Festlands fünfzig Kilometer vorgelagert. Der Taschkar verließ das VALOSAR nur selten. Auf dem Kontinent zeigte er sich fast nie.
    Wenn er gezwungen war, den Planeten Takera im Deep Purple System zu verlassen, ließ er sich vom VALOSAR aus direkt zum Raumschiff fliegen.
    In Taschkanor, der Hauptstadt des Planeten, wurde die mangelnde Bereitschaft des Taschkars oft kritisiert, aber er störte sich nicht daran. Als Herr einer Galaxis konnte er sich über die Wünsche von sechzig Millionen Einwohnern hinwegsetzen.
    Bei solchen Überlegungen merkte der Taschkar, daß er aufgehört hatte, seinen Herrschaftsbereich in seiner räumlichen Ausdehnung zu begreifen. Wenn er Takera verließ, um eine andere, von den Takerern beherrschte Welt zu besuchen, dann war das für ihn nicht mehr als das Überwechseln von einem Raum in den anderen.
    Einzig und allein das VALOSAR wurde von ihm übersehen und im eigentlichen Sinn beherrscht.
    Ronar grunzte aufgeregt, als ein Wachboot der Leibwache dicht an der mittleren Scheibe vorbeiglitt.
    Der Taschkar winkte ab.
    „Nur Ruhe, mein Freund!"
    Weiter draußen im See leuchtete es auf. Eine Sonde der Marsav, der Geheimpolizei, sank dem Grund entgegen.
    Der Taschkar lächelte geringschätzig.
    Er wußte, daß die führenden Männer der Geheimpolizei sich alle Mühe gaben, den Taschkar nicht nur zu beschützen, sondern auch zu beobachten.
    Aber hier, in den geheimen Stationen im Kraterinnern, war er vollkommen sicher.
    Der Taschkar hatte bisher keinen Grund gehabt, gegen die Marsav vorzugehen. Im Gegenteil: Die Tatsache, daß die berüchtigten Exekutionsflotten von der Marsav befehligt wurden, lenkte den Zorn vieler Revolutionäre von dem Taschkar ab.
    Ronar flutete.
    Der Taschkar warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.
    „Dn bist unsauber, mein Freund."
    Sein Leibwächter grunzte demütig und versuchte das Ausfließen seiner Wasserbeutel zu verhindern. In diesen Beuteln sammelte Ronar alle Körperausscheidungen. Er mußte sie alle zwanzig Stunden entleeren. Bisher hatte der Taschkar ihm nicht beibringen können, zu diesem Zweck einen abgelegenen Raum aufzusuchen.
    Verzweifelt darüber, daß er den Unwillen seines Herrn hervorgerufen hatte, hockte Ronar in der großen Pfütze.
    Der Taschkar nickte ihm zu.
    „Komm!"
    Zusammen betraten sie den Antigravschaft und ließen sich nach oben bringen. Auch innerhalb des Schachtes waren Bildschirme installiert. Sie zeigten jedoch nur das Innere des großen Saales. Der Taschkar beobachtete, wie die Abordnung von Bernothaskon eintraf.
    Es waren vier Doppler, die ihre Weibchen fest auf den Rücken geschnürt Der letzte Test hatten. Sie erregten einiges Aufsehen.
    Als Angehörige eines nicht-cappinschen Volkes waren sie klug genug gewesen, ihre Eroberungspläne nach dem Zusammentreffen mit den Takerern einzustellen. Sie hatten sogar die Raumfahrt aufgegeben. Die vier Doppler waren mit einem takerischen Kurierschiff eingetroffen.
    Der Taschkar fragte sich, ob die Doppler von Bernothaskon feige oder nur klug waren.
    Der Taschkar trat aus dem Schacht und wartete, bis ihn die Schwebeplattform am Ende des Korridors absetzte.
    Ronar wimmerte. Er war nicht schwindelfrei.
    „Still!" zischte der Taschkar.
    Er

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