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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kinder, sie waren im Bauch des See-Ungeheuers verschwunden.
    Und da beschwor Motobo die mächtigsten Rachegeister, die sich je ein Wahrer Mensch vorstellen konnte - die Geister der Erschlagenen!
    Als sie lebten, waren sie nur Wahre Menschen gewesen ohne besondere Macht, denn sonst hätten sie ihn, ihren Zauberer, ja nicht benötigt. Jetzt aber, da sie nicht mehr in ihren sterblichen Hüllen gefangen waren, erinnerten sie sich an die uralte Macht. Und Motobo, der Lebende, sprach mit den Toten, und er brauchte sie nicht lange zu überreden, als Rächer tätig zu werden…
    ***
    Jetzt - April 1992
    »Du mußt verrückt sein, chéri «, behauptete Nicole kopfschüttelnd. »Wieso hast du zugesagt? Nimmst du Teds Warnungen überhaupt nicht ernst?«
    Zamorra winkte ab. »Er trägt mir ein bißchen zu stark auf. Außerdem sehe ich für uns kein Problem. Wir wollen ja mit Beaucasser kein Geschäft machen. Wir sollen nur ein wenig Urlaub machen und seine Taucher davon überzeugen, daß es keinen Spuk gibt. Er hat nicht einmal eine Erfolgsgarantie verlangt! Er wird keine Chance haben, diesen Erfolg einzuklagen. Das bedeutet im Klartext: Ich stelle mich hin, erzähle den Tauchern was vom Pferd, und damit ist der Job erledigt. Notfalls halte ich sogar zweimal täglich einen entsprechenden Vortrag. Lieber Himmel, Nicole, leichter läßt Geld sich nicht verdienen! Nicht, daß wir es nötig hätten - aber wenn mir einer eine solche Menge Geld praktisch schenkt, müßte ich strohdumm sein, nicht zuzugreifen! Notfalls kann es auch noch komplett in die deBlaussec-Stiftung fließen, die wir damals ins Leben gerufen haben, um durch Schwarze Magie geschädigten Menschen unbürokratisch helfen zu können…«
    »Das aus jenem Dämonenschatz bestehende Stiftungskapital vermehrt sich ja auch von selbst schneller, als es ausgegeben werden kann«, winkte Nicole ab. »Chef, ich traue dieser Sache nicht. Da ist ein Haken dran, den wir beide nicht sehen! Höre auf Ted und mache die Absprache rückgängig!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Den einzigen Haken an der Geschichte sehe ich darin, daß wir schon morgen früh reisefertig sein sollen, weil man uns abholt. Na und? Das dürfte doch eines der geringsten Probleme sein. In den nächsten Tagen gibt's hier das prächtigste Sauwetter, dem wir sauber entfliehen können. Während hierzulande die Leute mit den Regenschirmen aneinander hängen bleiben, genießen wir Tropensonne. Ringsum blaues Meer, das zum Baden einlädt…«
    »… und Haie…«
    »Haie sind harmlos, wenn man richtig mit ihnen umgeht und nicht in Panik verfällt wie die meisten Leute, die sich von reißerischen Filmen verängstigen lassen und dann bei einer Begegnung durchdrehen. Aber wenn dir die Sache zu suspekt ist, kannst du ja hierbleiben… unser mutierter Riesendackel ist möglicherweise über Gesellschaft recht froh.«
    Nicole grinste jungenhaft. »Soll ich ihm verraten, wie du ihn gerade genannt hast?«
    »Wenn du es ihm sagst, nimmt er es ohnehin nicht ernst«, flachste Zamorra zurück.
    »Männer!« fauchte Nicole verächtlich. »Typisch! Und dieser mutierte Riesendackel gehört gewissermaßen auch noch zur gleichen Gattung… ihr steckt doch alle unter einer Decke!«
    Zamorra schmunzelte. »Jetzt hast du ihn selbst so genannt, den armen Hund…«
    Gemeint war Fenrir, der alte sibirische Wolf mit dem Verstand eines Menschen und der Gabe der Telepathie. Normalerweise war er meist mit den beiden Silbermond-Druiden Gryf und Teri zusammen, aber derzeit hatte er es sich in den Wolfskopf gesetzt, Château Montagne mit seiner Anwesenheit zu beehren. Er sah seinen Aufenthalt hier wohl als eine Art Urlaub an.
    »Wir werden vorsichtig sein«, sagte Zamorra. »Denn vielleicht ist an diesem angeblichen Spuk ja tatsächlich etwas dran. Und in diesem Fall werden wir sogar wirklich gebraucht, und dann hat Beaucasser die richtigen Leute engagiert: die besten.«
    »Eingebildet bist du wohl gar nicht?« erkundigte Nicole sich trocken.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht mal, wie man das buchstabiert«, behauptete er fast glaubwürdig.
    ***
    John Doland sah auf seine wasserdichte Uhr. Die verriet ihm, daß er noch sieben Minuten Zeit hatte, bis er sich wieder an den Aufstieg machen durfte. Über ihm standen rund 25 Meter Wasser. Das bedeutete, daß er nicht in einem Zug wieder an die Oberfläche schwimmen durfte, sondern zwischendurch eine mehrminütige Pause einzulegen hatte. Deshalb hatte er nur noch sieben Minuten für

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