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0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

Titel: 0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen, daß er nicht nur Bonbons herstellt.«
    »Ja, das wissen wir.«
    »Ich vermute, daß es Ihnen gelungen ist, Liza French auszufragen. Schade, daß sie nicht dichthalten konnte! Jetzt muß sie genauso sterben wie ihr Chef.«
    »Nein, das wird nicht geschehen«, sagte ich lächelnd. »Der Grund wird Sie interessieren. Es war ein Teil der Neuigkeiten, die ich Ihnen erzählen wollte.« Er legte die Stirn in Falten. Ich merkte es ihm an, wie wenig er von meiner lächelnden Selbstsicherheit angetan war. Dabei war vieles von dieser Haltung nur gespielt. Ich kannte das Risiko genau, dem ich gegenüberstand. Dieser Gangster war schlechthin zu allem fähig.
    »Na los« knurrte er, »spucken Sie es schon aus, was Sie unbedingt loswerden wollen!«
    »Liza French befindet sich auf eigenen Wunsch in Schutzhaft«, sagte ich.
    »Das ist einer dieser verdammten Bluffs, die ich erwartet habe.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Warum hätte sie sich einlochen lassen sollen.«
    »Weil sie verständlicherweise Angst hat. Sie möchte nicht Swifts Schicksal erleiden. Liza French hat zu Protokoll gegeben, daß Ernest Rice die Maschinen von Swift bezogen hat. Sie hat auch gestanden, von Jerome Faber ein monatliches Bestechungsgeld von einhundert Dollar bezogen zu haben. Liza French weiß, daß sie am Tode von Richard Swift mitschuldig ist. Sie hat eingesehen, daß es ihre Pflicht ist, uns zu helfen. Ich sage Ihnen das nur, um Ihnen klarzumachen, daß mein Tod Ihre Lage nicht verbessern kann. Im Gegenteil. Das würde alles nur noch viel schlimmer machen.«
    »Sie bluffen!« sagte er.
    Ich lächelte, als ich die Schweißperlen auf seiner Stirn sah. Ich konnte seine Erregung begreifen. Er wußte plötzlich nicht mehr, was er tun sollte. Wenn ich die Wahrheit sagte, blieb ihm und den anderen Bandenmitgliedern nur noch die Flucht.
    »Sie haben auch Lo Cockers auf dem Gewissen, nicht wahr?« fragte ich.
    »Dieses Flittchen!« preßte er durch die Zähne. »Warum mußte sie sich in Dinge einmischen, die sie nichts angingen?«
    »Warum sollte Joe Naddish sterben?« erkundigte ich mich. »Weshalb wurde er unter einem Vorwand nach New York gelockt?«
    Der Gangster erhob sich. Ich sah, wie er sich auf die Unterlippe biß. Seine Spannung übertrug sich auf mich. Ich fühlte, wie er um eine Entscheidung rang. Er mußte den noch immer ahnungslosen Ernest Rice warnen. Um jeden Preis.
    Um jeden Preis? Da er mich nicht gut hier zurücklassen konnte, jedenfalls nicht frei und lebendig, konnte nur ich dieser Preis sein.
    Ich begann mich zu fragen, ob ich die richtige Taktik angewandt hatte. Es gibt Schocktherapien, die wie ein Bumerang wirken.
    Der Abstand zwischen mir und dem Gangster betrug etwa vier Yard. Der Zwischenraum war zu groß, um mit einem Sprung überbrückt zu werden. Der Bursche hatte den Finger am Abzug. Es gab keinen Zweifel, daß er schießen würde, sobald ich auch nur den leisesten Versuch eines Angriffs erkennen ließ.
    Der Gangster kaute noch immer auf der Unterlippe herum.
    »Nun?« fragte ich schließlich. »Was war mit Naddish?«
    Solange gesprochen wurde, war alles okay.
    Der Gangster gab auch diesmal keine Antwort. Ich hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt, und zwar so fest, daß sich einer der Jackenknöpfe schmerzhaft in meine Rippenpartie preßte.
    Das Jackett! Vielleicht ließ sich damit etwas beginnen.
    Ich sagte: »Es ist kühl in diesem Stall. Wenn Sie nichts dagegen haben, ziehe ich die Jacke wieder an.«
    Er sagte auch diesmal nichts. Er rang noch immer um eine Entscheidung, die für mich Tod oder Leben bedeutete. Ich tat so, als wollte ich in das Jackett schlüpfen, aber statt dessen schleuderte ich es ihm plötzlich ins Gesicht.
    Die Aktion kam für ihn so überraschend, daß er sich instinktiv abduckte, um das Schußfeld freizuhalten.
    Allerdings erreichte er damit das Gegenteil. Die jähe Bewegung ließ auch die Hand mit' der Pistole zur Seite zucken. In diesem Augenblick sprang ich auf ihn zu.
    Der Gangster schoß. Er hatte keine Zeit, mich anzuvisieren. Er ballerte einfach los.
    Irgend etwas berührte mich scharf und heiß an der Schulter. Dann war ich am Mann.
    Ich merkte, daß mich seine Kugel an der linken Schulter erwischt hatte. Ich wußte nicht, wie schwer die Verletzung war, ich begriff nur in Sekundenschnelle, daß ich mich nicht auf einen langen Kampf einlassen konnte.
    Ich schoß den härtesten Schlag ab, den ich zustande brachte. Er traf die Magengrube des Gangsters. Der Bursche riß den

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