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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Menschen zurück, schleuderten sie zur Seite. Und gerade als David Bruce eine letzte verzweifelte Abwehrbewegung machte, konnte einer der Beamten den Mann zurückreißen, dessen Hände sich um den Hals des Opfers gekrallt hatten.
    Der erste Beamte riß den Mann zurück und warf ihn in die Arme des zweiten. Fast gleichzeitig hatte der dritte seine Handschellen hervorgeholt, und klickend schlossen sich die stählernen Zangen um die Handgelenke des Mannes, der sich angemaßt hatte, ein noch nicht gesprochenes Urteil vollstrecken zu wollen.
    Das schnelle Handeln der Polizei wirkte auf die Menge ernüchternd. Ebenso schnell wie der Aufstand aufgeflammt war, erlosch er wieder. Die Menschen, die David Bruce am nächsten standen, wichen angesichts der Polizeimacht zurück. Jeder begriff jetzt, daß er selbst in Gefahr war, zum Angeklagten zu werden.
    Rechtsanwalt Thomas Malcolm erkannte die Chance. Er kämpfte sich durch die Reihen, war mit einem Sprung bei seinem Mandanten, legte den Arm um ihn und führte ihn vor den Richtertisch.
    Auch Richter Emerett reagierte blitzschnell. Er gab einem der Polizeibeamten einen Wink. Der Beamte nahm Bruce in seinen Gewahrsam. Noch einmal ließ Richter Emerett seinen Hammer auf die Tischplatte sausen.
    »Das Gericht bedauert, das Verfahren unter den gegenwärtigen Umständen nicht weiterführen zu können!«
    verkündete Richter Emerett. »Ein neuer Termin wird anberaumt. Der Angeklagte ist wieder abzuführen!«
    Während Bruce durch eine Seitentür abgeführt wurde, begannen die Polizeibeamten den Saal zu räumen.
    Rechtsanwalt Malcolm schaute sich suchend um. Er entdeckte eine zweite Nebentür. Mit einem Sprung war er dort.
    Er riß die Tür auf, befand sich in einem langen Gang, blickte sich wieder um und rannte dann mit großen Schritten zu einer Telefonzelle.
    Ungestüm riß er den Hörer von der Gabel. Mit fliegenden Fingern wählte er eine Nummer, die er gut im Gedächtnis hatte.
    ***
    Mit rasender Geschwindigkeit flog mir die schwarze Ford-Limousine entgegen. Ich spannte alle meine Muskeln an, um mich im nächsten Sekundenbruchteil auf die Seite schnellen zu können. Gerade setzte ich züm Sprung an, da passierte es.
    Mit einem infernalischen Geräusch wurde der Wagen voll abgebremst. Er war kaum vierzig Yard vor mir. Deutlich konnte ich sehen, wie er unter dem Einfluß der blockierten Räder mit dem Heck ausbrechen wollte. Trotz der großen Gefahr, in der ich mich immer noch befand, kam ich nicht umhin, die Fahrkunst des Drivers zu bewundern. Mit zwei, drei ganz knappen Lenkbewegungen fing er das Fahrzeug ab.
    Ich glaubte schon, den durch die rabiate Notbremsung verursachten Geruch verschmorten Gummis zu riechen. Es konnte aber auch eine Täuschung sein. Ich konnte mich nicht mehr vergewissern. Der Wagen stand mitten auf der Fahrbahn. Die Fahrertür wurde aufgerissen.
    »Waren Sie das?« klang eine entschlossene, doch melodische weibliche Stimme an mein Ohr.
    Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, daß ein Mädchen vor mir stand.
    Sie trug einen riesigen Cowboyhut, eine schwere Lederjacke, Blue jeans und ein paar Stiefel, als wolle sie damit quer durch den amerikanischen Kontinent marschieren.
    Sie kam näher. Jetzt erkannte ich, daß sie verteufelt hübsch war. Allerdings schien sie auch verteufelt wütend zu sein.
    »Nicht genug damit, daß Sie schon einen Unfall gebaut haben — beinahe hätten Sie auch noch den zweiten auf dem Gewissen gehabt. Sind Sie wahnsinnig, Mann, sich mitten auf die Fahrbahn zu stellen?«
    Sie war eine Wildkatze.
    Ein schneller Blick auf das Nummernschild ihres Wagens gab mir auch eine Erklärung für ihre Aufmachung. Dieser schwarze Ford war in Nevada zugelassen.
    Ich machte es kurz.
    Trotz ihrer abenteuerlichen Aufmachung schrak sie zusammen, als ich plötzlich in meine Brusttasche griff. Ich holte meinen Ausweis heraus.
    »FBI, Madam«, stellte ich mich kurz vor. »Dies hier ist kein Unfall, sondern ein Mord. Es ist erforderlich, daß sofort die nächste Polizeidienststelle verständigt wird. Übernehmen Sie das bitte für mich. Fahren Sie von hier aus etwa eine Meile weiter, dann kommen Sie an eine große Kreuzung. Dort biegen Sie nach links ab und erreichen dann nach etwa zwei Meilen die Stadt Secaucus. Dort müssen Sie…«
    Unvermittelt unterbrach sie mich.
    »Sie sind ein Optimist, G-man. Ich komme direkt aus dem Wilden Westen und freue mich schon, wenn ich hier in dieser für mich fremden Gegend erst mal New York finde. Glauben Sie, daß

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