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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf Rikers Island zu.
    David Bruce, flankiert von zwei stämmigen Polizisten, saß bleich auf der hölzernen Bank am Heck der Bootskajüte. Die grau aus der Regenbö auftauchenden Gebäude des Untersuchungsgefängnisses auf Rikers Island erschienen ihm jetzt wie ein Ziel, nach dem er sich lange gesehnt hatte.
    Der Zwischenfall im Gerichtssaal hatte ihn fertiggemacht. Dazu kam, daß er jetzt auf dem East River regelrecht seekrank wurde.
    »Mir wird schlecht!« sagte er leise.
    »Stell dich nicht so an. Sei froh, daß es dir überhaupt noch schlecht werden kann«, sagte der Beamte an seiner rechten Seite. Die beiden Polizisten gehörten zu jenen, die vor einer knappen Stunde David Bruce vor der Volkswut gerettet hatten.
    Der zweite Beamte hatte sich inzwischen einmal kurz umgedreht.
    Weit hinter dem Boot zeichnete sich im grauen Dunst die unverkennbare Silhouette Manhattans ab. Aber nicht das war es, was den zweiten Beamten zu einem erstaunten Ausruf veranlaßt hatte.
    »Wer ist denn das?« murmelte er halblaut vor sich hin.
    Bruce und der andere Beamte drehten sich gleichzeitig um. Dicht hinter dem Transportboot schoß ein zweites, weitaus schnelleres Motorboot durch das Wasser.
    »Das ist doch einer von uns!«
    Mit voller Kraft raste das Boot der New York City Police in dichtem Abstand am Boot des Correction Department vorbei. Von Wellenkamm zu Wellenkamm näherte es sich der Anlegestelle auf Rikers Island.
    Am Heck des Polizeifahrzeuges stand ein Zivilist.
    »Wer ist denn das?« fragte der Beamte wieder, der das Boot zuerst entdeckt hatte.
    Der andere zuckte die Schultern.
    Der Mann auf dem Polizeiboot hatte den Mantelkragen hochgeschlagen und seinen Hut tief ins Gesicht gezogen. Er war unkenntlich. Er wandte jedoch nicht den Blick vom Transportboot mit dem Gefangenen.
    Unmittelbar bevor das Boot mit Bruce den Landungssteg der Gefängnisinsel erreicht hatte, machte das Polizeiboot dort fest.
    Der Zivilist ging von Bord. Er schlenderte über den Landungssteg, blieb einen Moment stehen, schaute dem anderen Boot entgegen und ging dann weiter. Schließlich verschwand er in der schmalen Pforte des Gefängnisses.
    Das Boot vom Department mußte an dem Polizeiboot längsseits anlegen. Es gab keine andere Möglichkeit, am Landungssteg festzumachen.
    »Lassen Sie Ihre Passagiere von Bord gehen, kreuzen Sie dann, bis wir hier wieder losgemacht haben, wir fahren sofort wieder zurück.«
    Diese Anweisung kam von dem Captain, der am Steuer des Polizeibootes stand.
    Der Bootsführer, der Bruce mit seinen Begleitern zur Insel gebracht hatte, bestätigte die Anweisung.
    David Bruce beachtete dies alles nicht. Er war froh, daß er endlich wieder festen Boden unter, den Füßen hatte. Er ging so schnell auf die Gefängnispforte zu, daß ihn seine beiden Begleiter geradezu zurückhalten mußten.
    »Du kannst es wohl nicht abwarten, was?« murmelte der eine Beamte.
    Bruce gab keine Antwort.
    Er stand vor der eisenbeschlagenen Tür, die unvermittelt vor ihm aufgerissen wurde. Vor ihm stand der Zivilist, den er vorher am Heck des Polizeibootes gesehen hatte. Auch jetzt noch war sein Mantelkragen hochgeschlagen und der Hut tief ins Gesicht gezogen.
    »Schnell!« sagte der Zivilist und zog Bruce durch die Tür.
    Die beiden Uniformierten schauten sich verblüfft an. Sie gingen hinter Bruce her.
    Im Wach-Office des Untersuchungsgefängnisses war es im Gegensatz zu draußen geradezu brühheiß.
    »Ihr habt es gut hier…« wollte der eine Beamte eine Unterhaltung beginnen.
    Der wachhabende Sergeant des Gefängnisses ging jedoch nicht darauf ein.
    »Ubergabepapiere, bitte!« forderte er kurz.
    Die Polizeibeamten schauten ihn erstaunt an. Sie wußten nicht, was das alles bedeuten sollte. Der eine Beamte holte die . Papiere aus seiner Brusttasche und schob sie über den Tisch. Der Wachhabende schaute ganz kurz darauf und unterschrieb dann den Schein.
    »Okay, Sir, jetzt können Sie ihn mitnehmen!« sagte er dann zu dem Zivilisten.
    »Auf geht’s, Bruce, wir fahren zurück nach Manhattan!« sagte der.
    Ehe die beiden Polizeibeamten begriffen hatten, was gespielt wurde, war der Zivilist mit Bruce verschwunden. Gleich darauf heulte der Motor des Polizeibootes auf.
    Mit einer gischtsprühenden Bugwelle verschwand das Boot in Richtung Manhattan.
    »Donnerwetter, erklärt uns hier irgendeiner mal, was das für ein merkwürdiges Spiel ist?« donnerte der eine der Polizeibeamten los.
    »Ganz einfach! Das war der Special Agent Jerry Cotton vom FBI. Er

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