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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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friedfertiger Mann! Wer sollte ein Interesse daran haben, ihn so abscheulich zu behandeln?«
    »Er ist nicht ernstlich verletzt«, sagte Mr. High. »In ein paar Minuten wird er wieder zu sich kommen. Dann wird er Ihnen erklären können, was ihm zugestoßen ist.« Shearon ei,lte zu den Terrassentüren. Er blickte hinaus. »Ich kann keine Menschenseele sehen.«
    »Wer ist außer uns noch im Haus?«
    »Mrs. Catwyck, eine fünfzigjährige Frau, die mir den Haushalt führt, sonst niemand«, sagte Shearon. »Ich muß Sie bitten, in Ihr Zimmer zurückzukehren, Mr. High.«
    »Was ist, wenn ich mich weigere?« Shearon faßte in die Gesäßtasche. Er zog eine kleine automatische Pistole hervor und richtete sie auf Mr. High. »Es wäre wirklich unsinnig, sich diesem Argument zu widersetzen«, sagte er lächelnd.
    Mr. High verzog die Lippen. »Es zeigt mir, was Sie von Ihren Robin-Hood-Vorstellungen denken«, erwiderte er. »Sie sind niaht zum Gangster geworden, weil Sie sich langweilten. Der verbrecherische Kern war schon immer in Ihnen, Shearon. Die Langeweile ist nur ein Vorwand, eine Tarnung. Ich möchte wetten, daß Ihr Leben dafür eine Fülle von Beispielen bietet.«
    »Ich bin noch nicht vorbestraft, falls Sie das meinen sollten«, sagte Shearon.
    »Diesem Zustand wünschen Sie offenbar ein Ende zu bereiten«, meinte Mr. High.
    »Kommen Sie jetzt… John soll nicht Ohrenzeuge dieser Unterhaltung werden.«
    Mr. High zuckte die Schultern. Er verließ das Zimmer und ging die Treppe hinauf. Shearon folgte ihm. Mr. High öffnete die Tür des Zimmers, das er vor etwa zehn Minuten verlassen hatte. Auf der Schwelle blieb er stehen.
    »He, worauf warten Sie denn noch?« fragte Shearon ungeduldig. »Los, gehen Sie ins Zimmer!«
    Mr. High machte zwei Schritte nach vorn. Dann blieb er wiederum stehen.
    Er hörte, wie Shearon einen erstaunten und erschreckten Ausruf ausstieß.
    Auf der Couch lag ein junger Mann. Er lag auf dem Bauch. Seine Haltung wirkte starr, verkrampft und unnatürlich.
    »Wer, zum Teufel, ist denn das?« stieß Shearon hervor. Seine Stimme klang heiser.
    »Das hoffe ich von Ihnen zu erfahren«, sagte Mr. High.
    »Stellen Sie sich ans Fenster!« befahl Shearon. Mr. High befolgte die Aufforderung.
    Zögernd näherte sich Shearon der Couch. Ah ihrem Kopfende blieb er stehen. Er gab dem Mann auf der Couch einen Stoß. Der junge Mann rührte sich nicht. Shearon drückte den Kopf zur Seite. Leere, ausdruckslose Augen starrten ihn an. Shearon ließ den Kopf sofort wieder los.
    »Gerechter Himmel… er ist tot!« stieß er hervor.
    »Kennen Sie den Mann?« fragte Mr. High.
    Shearon begann plötzlich zu zittern. Es war ein richtiger Anfall. »Verdammter Mist«, sagte er.
    »Mir scheint«, sagte Mr. High, »Sie brauchen nicht das Geld des FBI, sondern seine Hilfe!«
    ***
    Roy Patterson aus Oklahoma City baute sich an der Theke auf. »Einen doppelten Bourbon«, sagte er laut. Dann blickte er das Mädchen an, das er mitgebracht hatte. Lizzy war seine Braut. Sie kam vom Lande, aber das sah man ihr nicht an. Ihr Vater war ein wohlhabender Farmer. Roy liebte Lizzy, und er war stolz darauf, ihr New York zeigen zu dürfen. Natürlich gehörte auch der Besuch in einer Ganovenkneipe dazu. Lizzy sah ängstlich aus, aber gerade das gefiel Roy. Er war Quarterback seiner Baseballmannschaft gewesen und konnte es sich leisten, in dieser Umgebung auf die Pauke zu hauen. Seine Muskeln respektierte jeder. Es tat ihm gut, Lizzy beweisen zu können, daß sie sich in jeder Lage seinem Schutz an vertrauen konnte. »Was trinkst du?« fragte er.
    »Vielleicht einen Gin-Fizz?« fragte Lizzy schüchtern.
    »Gin-Fizz, bitte«, sagte Roy zu dem bullig aussehenden Wirt.
    »Sie sind hier nicht im Ritz«, knurrte der Wirt. »Gin-Fizz! Solchen Firlefanz gibt es bei mir nicht.«
    »Dann eine Cola, bitte«, sagte Lizzy rasch.
    »Saftladen!« erklärte Roy so laut, daß es jeder hören konnte. Er schaute sich herausfordernd um, obwohl Lizzy ihn ängstlich am Ärmel zupfte. Roy war keineswegs abgeneigt, eine Prügelei heraufzubeschwören. Das waren Dinge, die Mädchen imponierten. Lizzy würde zeit ihres Lebens respektvoll davon schwärmen, wie es ihm gelungen war, in einer Ganovenkneipe aufzuräumen.
    Neben Roy stand ein etwa dreißigjähriger dunkelhaariger Mann mit Nietenhosen und schwarzer Lederjacke. »So ein Spinner, was?« sagte er zu dem Wirt.
    Der Wirt zuckte die Schultern und machte eine Colaflasche auf. »Mit Provinzonkeln muß man Geduld

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