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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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gab mir ein Zeichen, daß alles in Ordnung war. Ich kletterte ins Freie.
    Ich brauchte nur ein paar Sekunden, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Über der großen Stadt lag eine dunstige Lichtkuppel, gebildet aus dem Schein von hunderttausend Fenstern und Leuchtreklamen. Ein kleiner Schimmer davon fiel auf das Dach und erleichterte mir die Orientierung. Auch hier gab es verschiedene Holzstege, die zu den einzelnen Schornsteinen führten. Hinter mir miaute eine Katze. Ich wandte mich um. Ein weißer Kater schaute mich an und rieb sich den Buckel an einem Schornstein.
    Unter mir fiel das Dach leicht schräg bis zu dem Gitter ab, das zum Auffangen loser Dachziegel diente. Es machte einen ziemlich altersschwachen, unzuverlässigen Eindruck. Genau unter mir befanden sich die überhöhten Fensteraufbauten der Mansardenwohnung. Ich hörte das Radio spielen und Wortfetzen, aber es war unmöglich, zusammenhängende Sätze zu verstehen. Ich zog die Schuhe aus und knüpfte sie an den Schnürbändern zusammen, dann hängte ich sie über den Holzsteg und ließ mich auf allen vieren an dem Dach hinabgleiten, Ich klebte auf der Dachschräge und gewann Zoll um Zoll. Es war nicht sehr erhebend, zu wissen, daß das Gitter mir beim Abrutschen kaum einen Halt bieten konnte. Glücklicherweise hatten die Fensteraufbauten Dachrinnen. Ich schaffte es, mich behutsam aufzurichten und an der Dachrinne festzuhalten. Jetzt konnte ich schon einen Teil der Straße überblicken. Ich entdeckte, daß vor dem Dachabschluß ein breiter Steinsims lag. Es war sehr verlockend, ihn zu benutzen, aber ich hatte keine Ahnung, in welchem baulichen Zustand er sich befand und ob er mich tragen würde.
    Ich verstand die Stimmen jetzt deutlicher. Fast jedes Wort. Pratt sprach.
    »Die Bullen haben Lunte gerochen. Verdammt noch mal, ich war noch nie in meinem Leben so nervös wie heute nachmittag! Ohne Jane wäre ich verloren gewesen.«
    »Und mir haben Sie erzählt, Sie wären ein Fachmann«, höhnte Laura.
    »Bin ich das etwa nicht?« fragte Pratt. »Ich habe saubere Arbeit geleistet, oder nicht? Ich habe den Auftrag erfüllt. Durban ist tot. Wenn ich gewußt hätte, daß die Burschen so rasch auf meine Spur kommen, hätte ich die Finger davon gelassen, das dürfen Sie mir glauben!«
    »Sie haben aber dichtgehalten?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Ich hatte doch gar keine andere Wahl! Haben Sie den Rest des Geldes mitgebracht?«
    »Natürlich, deshalb bin ich doch hier.«
    »Geben Sie mir die Bucks und verschwinden Sie«, riet Pratt. »Die beiden G-men werden noch einmal wiederkommen. Das weiß ich genau.«
    »Es wird am besten sein, Sie besorgen sich für die Tatzeit ein Alibi.«
    »Das kostet Geld«, sagte Pratt. »Sie haben mir für den Job sechstausend geboten. Soll ich die Hälfte davon wieder loswerden, um mir einen Zeugen zu kaufen?«
    »Das ist Ihre Sache, aber ich würde meinen, daß der Betrag unter den gegebenen Umständen gerechtfertigt ist. Wie kommt es, daß die Polizei Sie verdächtigt?«
    »Ein blöder Zufall«, sagte er. »Ich war bei einem Mädchen, das mal mit Durban befreundet war. Die G-men wollten von Jane hören, ob sie Hugh in letzter Zeit gesehen oder gesprochen hat. Ich versuchte zu türmen, weil mir die Erwähnung des Namens Durban eine Gänsehaut verursachte, und dabei kam mir einer der Burschen in die Quere.«
    »Wo ist die Mordwaffe?«
    »Die habe ich schon versteckt«, sagte Pratt. »In der Garage. In der Wohnung ist nichts, was mich gefährden könnte.«
    »O doch«, sagte Laura, »das Geld.«
    »Sie haben recht«, meinte Pratt. »Ich muß es sofort wegbringen. Gehen wir zusammen?«
    »Lieber nicht«, sagte Laura kühl. »Hier ist das Geld. Zählen Sie es nach, bitte.«
    »Stimmt«, sagte Pratt nach einer Weile. »Und wie wäre es mit einer Prämie?«
    »Mit einer Prämie wofür?« fragte Laura.
    »Für gute Arbeit natürlich!«
    »Werden Sie nicht unverschämt«, sagte Laura. »Sie vergessen unseren Kontrakt. Sie hatten mir versprochen, für sechstausend Dollar Hugh Durban aus dem Wege zu räumen. Nun, Sie haben Wort gehalten, und ich habe meinen Teil des Vertrages gleichfalls erfüllt. Wir sind quitt.«
    »Ja, aber inzwischen sind einige unvorhergesehene Schwierigkeiten aufgetaucht«, sagte Pratt.
    Lauras Stimme bekam einen kühlen und spröden Klang. »Es ist nicht meine Schuld, daß Sie sich zur falschen Zeit bei dem falschen Mädchen aufhielten.«
    »Jane ist mein Girl. Die lassen Sie am besten aus dem

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