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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinauszustürzen. Aber das funktionierte nur, wenn der Druide wieder aktiv und in der Lage war, sie beide mit dem zeitlosen Sprung vor einem Aufprall zu bewahren.
    Die dritte Möglichkeit: den Spider erobern!
    Diese Möglichkeit war gar nicht mal so unvorstellbar. Zamorra kannte sich mit diesen Geräten aus. Er hatte sogar einmal einen Spider geflogen. Lange war es her, aber er war sicher, daß er nichts verlernt hatte, was die Steuerung dieser bizarren Spinnenschiffe anging.
    Hinzu kam: er kannte seine Gegner, konnte ihre Reaktionen einschätzen. Die Meeghs dagegen rechneten nicht mit ihm. Sie waren höchstwahrscheinlich darauf eingestellt gegen Silbermond-Druiden aktiv zu werden. Sie konnten einfach nicht damit rechnen, daß ein Mensch der Erde sich anschickte, ihr Kriegsraumschiff zur Achterbahn zu machen. Das einzige, was ihn wirklich verblüffte, war ihre Fluchtreaktion. Das paßte nicht ins bekannte Schema. Aber damit konnte er leben; flüchtende Meeghs waren ihm lieber als kämpfende.
    Die einzig wirkliche Schwierigkeit, die er sah, bestand in der bevorstehenden Zerstörung des Silbermondes. Und sie ging einher mit dem Tod seiner Gefährten. Er selbst würde vermutlich überleben, ebenso wie Gryf. Die Spider verfügten über sagenhafte Schutzsysteme. Wenn Zamorra mit der Eroberung lange genug wartete, würden die Meeghs schon dafür sorgen, daß ihr Dimensionsraumschiff nicht in den Untergang des Wunderweltensystms einbezogen wurde. Aber Nicole, Teri, Ted und Sara waren dann rettungslos verloren.
    Den Spider vorher unter Kontrolle bringen und die Gefährten retten? Das war eine Möglichkeit aber es war fraglich, ob noch soviel Zeit blieb. Zamorra wußte, daß er den Spider zwar pilotieren konnte, aber bei weitem nicht so perfekt wie eine eingespielte Mannschaft dieser spinnenartigen Bio-Roboter.
    Woher sollte er ahnen, daß sich die Gegebenheiten bereits drastisch geändert hatten? Woher sollte er ahnen, daß die Unschärfen, das Verwischen der Umgebung, nur Zeichen für den Zeittransport des Silbermondes waren?
    Trotzdem - Abwarten gehörte nicht zu seinen Schwächen. Er mußte etwas tun.
    Das hieß: Den Spider unter seine Kontrolle bringen.
    Aber wie, wenn er sich mit Gryf herumplacken mußte? Der war immer noch in Paralyse. Und Zamorra wagte nicht, ihn mit dem Amulett aus diesem Zustand zu wecken, solange er nicht sicher war, daß Gryf nicht sofort wieder jenem entsetzlichen geistigen Angriff ausgesetzt sein würde. Immerhin mußten die Unheimlichen auch mit den ständigen Bewohnern des Silbermondes fertig geworden sein; vermutlich hatte Gryf vorhin auch etwas von der fremden Waffe zu spüren bekommen. Zamorra konnte nur hoffen, daß Teri und vor allem Sara Moon besser davonkamen. Der Parapsychologe fürchtete sich vor dem Gedanken, daß die anderen dem feindlichen Einfluß zum Opfer gefallen sein konnten.
    Er straffte sich. Ihm blieb keine andere Wahl. Er mußte Gryf zunächst hier zurücklassen.
    Er löste sein Amulett von der silbernen Halskette und legte es Gryf auf die Brust. So war wenigstens der Druide geschützt. Falls Zamorra es wirklich dringend benötigte, konnte er es immer noch mit einem Gedankenbefehl zu sich rufen. Zu mehr als zu Verteidigungszwecken konnte er es gegen die Meeghs ohnehin nicht brauchen. Da war der Dynastie-Blaster eine wesentlich bessere Waffe.
    Er erhob sich wieder und ging in die Richtung, in welcher er die Tür zu den inneren Korridoren des Spiders wußte. Dorthin waren die Meeghs geflüchtet.
    Vielleicht stellten sie ihm eine Falle.
    Aber sie würden sich wundern.
    Zamorra war kein jagdbares Wild. Er war der Jäger.
    Und er wollte dieses Raumschiff!
    ***
    Julian Peters glaubte zu erkennen, weshalb er Merlin in einer ungewohnten Kleidung sah. Mit Merlin stimmte etwas nicht. Das, was er getan hatte, sorgte dafür, daß er nicht mehr weiß war. Merlins Werk befleckte ihn. Und der Drache, der sich ihm näherte und ihn mehr und mehr zurücktrieb, er symbolisierte das, was Merlin geschaffen hatte. Bewußt oder unbewußt? Julian vermochte es nicht abzuschätzen.
    Der Träumer zuckte zusammen, als jemand ihn berührte. Er versuchte, sich aus der Vision zu lösen, aber ganz schaffte er es nicht. Er sah Angelique vor sich stehen, aber um Angelique herum sah er immer noch das seltsame Bild, das sich ihm aufdrängte wie nichts anderes zuvor und das er nicht von sich abwehren konnte. Es wurde immer stärker.
    »Ich mache mir Sorgen um uns«, gestand Angelique Cascal. Die hübsche

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