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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgegen und half ihr beim Aufstehen.
    »Von dem hier«, sagte Sara heiser. »Es ist nicht wie damals. Jemand hat es verändert.«
    »Merlin?«
    Sara, wandte sich zu Nicole um, die die Frage gestellt hatte. Ihre Augen waren immer noch unnatürlich geweitet.
    »Vielleicht. Ja, Nicole, das könnte es sein. Merlin… Merlin hat das hier getan. Aber warum? Er weiß nicht, was er tut. Er muß den Verstand verloren haben.«.
    Sie fuhr zu Ted Ewigk herum.
    »Wir müssen zurück«, stieß sie hervor. »Wir müssen nach Caermardhin, müssen Merlin davon abhalten. Er darf es nicht tun! Es führt zu einer Katastrophe! Zuviel Zeit ist vergangen, er…«
    Ted wich ihr aus, trat zurück und zur Seite. »Ein Zeitparadoxon durch ein anderes aufheben, wie? Verdammt, Sara Moon, hast du nichts begriffen?«
    »Oh, ich habe sehr viel begriffen«, sagte sie leise. »Vielleicht viel mehr, als du ahnst vielleicht mehr als ihr alle zusammen. Ich weiß jetzt, was er plant. Er will den Silbermond vor der Zerstörung retten.«
    »Das ist Wahnsinn!« stieß Nicole erschrocken hervor. »Das kann er nicht!«
    Die Frau mit dem silberblonden Haar senkte den Blick.
    »Er kann es«, sagte sie leise. »Ich weiß es jetzt. Niemand außer ihm ist dazu in der Lage. Deshalb also hat er fast alle seine Energien in die Zukunft geschickt, aufgespart und angesammelt, wie andere Leute ihr Geld zur Bank bringen, um eines Tages eine größere Summe schlagartig zur Verfügung zu haben. Menschen sparen Geld, Merlin hat Energie gespart. Und nun -oh, er ist ein Narr. Er ist so ein riesengroßer Narr!« Sie schrie es, ballte die Fäuste in wilder Verzweiflung.
    »Den Silbermond zu retten, halte ich für gar keine schlechte Idee«, sagte Teri. »Und ich kann mir vorstellen, daß er alle Möglichkeiten bedacht hat, um ein Zeitparadoxon zu vermeiden. Niemand weiß besser als Merlin, was das bedeuten würde. Wenn es ihm wirklich um den Silbermond geht, wird er ihn vermutlich durch einen Zeitkorridor in die Gegenwart schleusen. Vorbei an den zwischenzeitigen Entwicklungen. Der Silbermond wird hier verschwinden, Sekundenbruchteile vor der Vernichtung und er wird irgendwann in unserer Zeit praktisch aus dem Nichts auftauchen. Da er in der Zwischenzeit nicht existiert hat, kann er auch keinen Einfluß auf die Geschichte nehmen, kann nicht verändern. So wird Merlin es tun. So würde ich es auch tun, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.«
    Sara Moon nickte. »Ja, das könnten seine Gedanken sein. Du kennst ihn gut, meinen Vater.«
    Teri lächelte, aber ihr Lächeln schwand sofort wieder. Warum sollte sie Sara Moon auf die Nase binden, daß ihr Vater den Freuden des Lebens durchaus nicht abgeneigt war und Teri ihrerseits Männer überhaupt - und reife Männer wie Merlin erst recht -ebenfalls sehr zu schätzen wußte? Intime Kontakte dieser Art verhalfen aber auch zu einem intensiven Kennenlernen der Denkweise des Partners.
    »Er hat dabei eines übersehen«, sagte Sara leise. »Was geschehen ist, ist geschehen. Der Silbermond stürzte in seine Sonne, dadurch wurde das ganze System der Wunderwelten zerstört und damit der Kontrolle des Bösen entrissen.«
    Teri nickte. »Sicher. Aber trotzdem halte ich den Plan für gut. Ein fantastischer Trick. In der Vergangenheit die große Zerstörung, die riesige Schlappe für die MÄCHTIGEN, und in der Gegenwart existiert der Silbermond plötzlich wieder…« Ihr freudiges Lächeln erlosch, als sie sah, daß Sara Moon damit gar nicht einverstanden war. Dabei hätte sie es doch sein müssen, die am ehesten frohlockte. Immerhin war der Silbermond ihre Heimat. Teri Rheken war ebenfalls eine Silbermond-Druidin, nur war sie auf der Erde geboren worden. Das war in gewisser Hinsicht schon ein Unterschied.
    »Ich stellte es mir so vor«, fuhr sie fort. »Ein Mensch will einen anderen ermorden. Er geht hin und schießt auf sein Opfer. Er begeht diesen Mord ja auch durchaus, aber in dem Moment, wo die Kugel trifft, verschwindet das Opfer aus dem Zeitstrom und taucht erst Jahre später wieder im Nacken des Mörders auf. Das dürfte für den ein noch viel größerer Schock sein. Es ist schade, daß wir so wenig über die MÄCHTIGEN wissen. Wenn sie Gesichter haben, würde ich eben diese Gesichter gern sehen, wenn sie feststellen, daß es den Silbermond noch beziehungsweise wieder gibt.«
    »Du bist ebenso närrisch, wie es mein Vater Merlin ist«, sagte Sara Moon. Sie hob die Hand. »Versteh es nicht falsch. Es soll keine Beleidigung sein. Aber ihr

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