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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven Kostenlos Bücher Online Lesen
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ließ ihn los und tauchte erneut. Diesmal schwammen die Haie in einer langen Reihe auf ihre Opfer zu. Sie besaßen keinen Anführer mehr, der dem Rudel vorwegstürmte.
    Phil wartete bis zum letzten Augenblick. Er sah den gleichgültigen Ausdruck in den starren kleinen Augen der Tiere und die scharfen Zähne in ihrem weiten Rachen.
    Dann drückte er wieder ab. Auch diesmal traf er. Aber nicht gut genug. Der verwundete Hai schwamm direkt auf Phil zu. Mein Freund wollte keine neue Ladung verschießen. Er durfte sie jetzt noch nicht verwenden, weil er wußte, daß er noch mehrmals gegen die Haie antreten mußte.
    Phil nahm die Harpune in die Linke und holte mit der rechten Hand das große Haumesser aus der Scheide .
    Das übrige Rudel Haie blieb abwartend zurück. Fast tändelnd ließen sie sich gemütlich treiben.
    Die verwundete Bestie bewegte sich mit schnellen, wütenden Schlägen auf Phil zu.
    Als das Raubtier keine zehn Yard mehr von ihm entfernt war, öffnete Phil unter Wasser rein instinktiv den Mund und schrie laut auf.
    Der Hai zuckte zusammen, drehte gleichzeitig ab und schwamm haarscharf an Phil vorbei. Phil schloß die Augen. Mit aller Kraft stieß sein Arm vorwärts.
    Er spürte, wie das Messer durch etwas Hartes hindurchdrang, fühlte die sandpapierartige Schärfe einer Haifischflosse über seinem Arm und versuchte dann, an die Oberfläche zu kommen.
    Schwer atmend erreichte er die Wasseroberfläche. Das Mundstück war ihm bei dem Kampf entfallen. Er wollte sich gerade umblicken, als er vor sich eine dreieckige Haifischflosse aus dem Wasser ragen sah.
    Phil riß die Harpune in die Richtung und feuerte. Das Geschoß traf die Bestie aus kürzester Entfernung so heftig, daß der zentnerschwere Körper des Hais für einen Augenblick aus dem Wasser .geschleudert wurde.
    Wieder riß Phil das Messer aus der Scheide. Er wußte, daß es jetzt nur noch eins für ihn gab: kämpfen. Er mußte die Haie selbst angreifen. Er wollte gerade wieder tauchen, als er plötzlich von hinten erfaßt wurde.
    ***
    Ich starrte wie hypnotisiert in den Lauf der Maschinenpistole und erwartete die grell leckende Mündungsflamme, die mir den Tod bringen sollte. Ich weiß nicht, ob ich in diesem Augenblick Furcht empfand oder nicht.
    Der kurze Moment kam mir wie eine Ewigkeit vor.
    Dann klickte es. Kurz und metallisch. Mehr nicht. Der Gangster und ich starrten beide verwundert auf die Waffe und begriffen beide zur gleichen Zeit, was geschehen war.
    Die Munition der Maschinenpistole war durch das hochspritzende Wasser angefeuchtet , worden. Sie explodierte nicht mehr.
    Ich sprang hoch und warf mich nach vorn.
    Erst jetzt erkannte der Gangster, daß meine Hände frei waren.
    Er faßte die Maschinenpistole beim Lauf und versuchte, mir den Kolben über den Kopf zu schlagen. Doch der Hieb verfehlte sein Ziel. Er rutschte an meiner Schulter vorbei wirkungslos ins Leere.
    Im gleichen Augenblick prallte ich mit voller Wucht gegen den Killer.
    Er verlor das Gleichgewicht und stürzte mit mir zu Boden. Das Motorboot schwankte beängstigend, und Wasser schwappte über den Bootsrand.
    Der Gangster wollte mir seine Finger in die Augen drücken, aber ich stieß ihm mein Knie in den Magen. Dann streckten sich seine Hände zu einem eisernen Griff nach meinet Kehle.
    Ich spürte, wie es vor meinen Augen rot und schwarz wurde. Noch einmal landete ich einen Treffer mit dem Knie. Dafür erwischte mich der Killer jetzt vor der Brust. Ich bekam einen heftigen Stoß und wurde der Länge nach auf den Boden des Bootes geworfen.
    Wir kamen beide gleichzeitig wieder auf die Beine und wußten, daß es in diesem Kampf nur einen Sieger geben würde: denjenigen, der mit dem Leben davonkam.
    Ich wollte mich auf den Gorilla stürzen. Für einen Augenblick dachte ich nicht an meine Fesseln. Meine Füße machten ganz automatisch einen Sprung. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel wieder zu Boden.
    Der Killer hatte auch versucht, mich anzugehen. Als ich auf den Bootsboden fiel, schlingerte das kleine Schiff fürchterlich. Der Gangster wurde von seinem eigenen Sprung zum Rand gerissen. Seine Hände streckten sich nach der Reling, aber er glitt an dem nassen Metall ab.
    Laut schreiend stürzte er über Bord.
    Ich kam auf die Beine, griff nach einem Seil und wollte ihm zu Hilfe eilen. Jetzt, wo er den Bestien des Meeres ausgeliefert war, konnte ich nicht einfach tatenlos zusehen. Ich müßte ihm helfen!
    Aber als ich am Bootsrand stand und die Farbe des Meeres sah, wußte ich,

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