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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß jede Hilfe zu spät kam. Wie Torpedos jagten die Haifische durch das Wasser. Sie warteten auf neue Beute…
    Ich weiß nicht, wie lange ich so auf die Wellen gestarrt habe, ich weiß auch nicht mehr, was ich gedacht habe. Nur undeutlich erinnere ich mich daran, daß ich mir mit einem Bootsmesser die Fußfesseln aufschnitt, den Motor wieder ansteuerte und Kurs auf das nächste Ufer nahm.
    Wie lange ich fuhr, kann ich nicht sagen. Ich hörte mit einem Male den Bootsrumpf über den Ufersand schaben und stellte den Motor ab. Im gleichen Augenblick strandete ich.
    Die Küste war an dieser Stelle sandig und unbewohnt. Ich wußte nicht, wie lange ich zur nächsten Siedlung laufen mußte. Ich sah nur die Büsche und Bäume ein paar hundert Yard vom Strand entfernt. Sie versprachen mir Schatten für eine Verschnaufpause.
    Mit weichen Knien stolperte ich durch den Sand. Ich hätte mich am liebsten sofort fallen gelassen, aber die Sonne und der Durst quälten mich so sehr, daß ich einfach nicht auf den Schatten verzichten konnte.
    Dann endlich hatte ich die ersten Bäume erreicht. Auf dem Boden wuchs Gras, und ich fand einen kleinen Bach. In gierigen Schlucken trank ich das Wasser. Ich spürte, wie die erfrischende Kühle durch meinen ganzen Körper rann, und fühlte mich sogleich besser.
    Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, aber ich wollte es jetzt unbedingt herausfinden. Deshalb stand ich auf. Ich kam gerade zwei Schritte weit, dann hörte ich hinter mir die sanfte Stimme von Lee Razwill: »Mr. Cotton, ich bringe Pfeffer und Salz.«
    Ich wandte mich langsam um und sah das Mädchen. Das Mädchen und seine Schnellfeuerpistole…
    ***
    Phil begriff im ersten Augenblick nicht, was geschah. Er merkte nur, daß er an den Schultern hochgehoben wurde und über der Wasseroberfläche schwebte. Unter sich sah er die gierigen Mäuler der Haifische. Sie schnappten nach ihm, aber er war für sie nicht mehr zu erreichen.
    »Nun mal ganz ruhig. Ist ja alles vorbei«, sagte eine dunkle Stimme.
    Phil wandte den Kopf und blickte in das gutmütige, wettergebräunte Gesicht eines Lieutenants der Küstenpolice, der ihn gerade mit zwei Mann an Bord eines kleinen Motorbootes hob.
    »Mein Partner«, sagte Phil, aber der Lieutenant winkte ab. »Keine Sorge, der schlürft schon seinen Whisky.«
    Phil nickte nur. Er sah den alten Neville auf einer Bahre. Unser Kollege fühlte sich schon wieder wohler und gab dem Arzt Anweisungen, wie sein Beinverband anzulegen sei.
    »Hallo, Phil«, grinste er. »Wetten, wenn Mike Nelson uns jetzt sehen könnte, daß er Minderwertigkeitskomplexe bekommen würde?«
    Phil antwortete nur mit einem undeutlichen Gemurmel und nahm dankend den Drink in Empfang, den ihm der Lieutenant reichte. Erst als er das belebende Gefühl des scharfen Getränks in seinem Innern spürte, ging es ihrry wieder etwas besser.
    »War ’ne knappe Sache«, meinte der Lieutenant, und Phil konnte ihm nur recht geben.
    »Haben Sie früher schon einmal gegen Haifische gekämpft?«
    »Klar«, knurrte Phil sarkastisch. »Das war schon immer mein Hobby. Ich mache das zweimal wöchentlich nach Feierabend.«
    »Dachte ich mir doch«, brummte der Lieutenant. »Aber weswegen schwimmen Sie auch ohne Boot zu weit hinaus. Da muß es doch ein Unglück geben.«
    Phil öffnete eine kleine Reißverschlußtasche und holte seine Dienstmarke heraus.
    »FBI New York. Der Kollege dort hört auf den Namen Neville. Ich heiße Phil Decker. Wir hatten uns ein Boot gemietet und tauchten. Leider kam unser Vermieter auf die Idee, mit dem Kutter wieder abzuschippern. Zu allem Überfluß warf er noch eine kleine Wasserbombe in den Teich.«
    »Wie hieß der Fischer?«
    »Ambrose nannte er sich. Ich weiß nicht, ob das sein richtiger Name ist.« Der Lieutenant, der sich übrigens mit dem Namen Mansfield vorgestellt hatte und jede Verwandtschaft mit gleichnamiger Sexbombe energisch von der Hand wies, überlegte einen Augenblick.
    »Ambrose… hm, das könnte stimmen. Wir haben einen Fischer namens Ambrose in Cap Hatteras. Ziemlich undurchsichtiger Bursche, der nicht ganz in die Ortsgemeinschaft hineinpaßt.« Lieutenant Mansfield gab seinen Leuten die Anweisung, die Mole von Cap Hatteras anzusteuern. Wenige Minuten - später hatten sie ihr Ziel erreicht.
    »Da«, rief Phil. »Da ist ja der Kahn, der uns aufs Meer hinausgebracht hat.«
    Gemeinsam gingen sie zu dem Boot hinüber. Phil fand schnell seine und Nevilles Kleidungsstücke. Sie zogen sich erst einmal um.
    »Ich

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