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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat keinen Zweck!« schrie ich dem Sheriff zu, aber er grinste nur und zerrte mich weiter.
    Die Maschinenpistole begann wieder mit ihrer Todesmusik. Ich sah die Kugelgarbe langsam auf mich zukommen. In diesem Augenblick schrie Houma laut auf. Er riß mich mit letzter Kraft hoch, und es gelang mir, mich wie einen Mehlsack unter den Wagen zu befördern.
    Mit einem Hechtsprung kam er nach. Gleichzeitig schlugen die ersten Kugeln neben dem Wagen ein.
    »Geschafft«, grinste Houma. Aber ich konnte ihm nicht mehr antworten. Ich sah mit einem Male nur noch rote und gelbe Sterne vor meinen Augen. In meinem Mund spürte ich den Geschmack bitteren Blutes.
    Dann spürte ich gar nichts mehr. Ich versank in eine tiefe Bewußtlosigkeit.
    ***
    »Bitte geben Sie mir die Liste aller großen Gebäude durch, die man in der Salzwüste von Utah in den letzten zehn Jahren gebaut hat«, hatte Mr. High der FBI-Stelle von Utah aufgetragen. Jetzt saß er an seinem Schreibtisch und wartete auf den Rückruf. Seine Finger trommelten nervös auf die blankpolierte Platte.
    Helen und Steve Dillaggio waren ebenfalls in seinem Arbeitszimmer. Es herrschte eine Stimmung wie in einem Leichenhaus. Niemand sagte einen Ton.
    Es dauerte noch etliche Minuten. Dann ging endlich das Telefon. Unsere Kollegen aus Utah waren arp Apparat. Sie hatten eine eventuelle Spur entdeckt, waren aber selbst von der Wahrscheinlichkeit ihrer Annahme nicht überzeugt.
    Der Kollege in Utah hieß Ben Simons und hatte viel Respekt vor Mr. High.
    »Sir, wir haben lediglich eine große Autofirma gefunden, die auf dem Gelände der Salzwüste Geschwindigkeitsrekorde erringen will. Die Autofirma hat zwar keinen sehr bekannten Namen in den Vereinigten Staaten, dafür ist ihr Besitzer aber ein ehemaliger Regierungsbeamter.«
    Mr. High nickte. Gerade auf diese Antwort hatte er gewartet. Wäre sie nicht gekommen: eine Theorie, die Phil und er in mühsamer Kleinarbeit erarbeitet hatten, hätte sich mit einem Male als falsch erwiesen.
    »Heißt dieser Mann Higgins?« fragte Mr. High mit belegter Stimme.
    »Jawohl, Sir, woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es mir gedacht«, sagte der Chef nur. Dann bedankte er sich für die Auskunft und legte auf. Gleich darauf ließ er sich mit Washington verbinden.
    Das Gespräch dauerte nicht sehr lange und endete damit, daß Mr. High die Anweisung bekam, sich sofort einen Haftbefehl ausstellen zu lassen. Zusätzlich bekam er sämtliche Vollmachten für eine Großaktion der Polizei und des FBI im Staate Utah. Der Chef hatte sich nämlich ausgebeten, diese Aktion selbst zu leiten.
    Jetzt hielt ihn einfach nichts mehr an seinem Schreibtisch. Als Steve Dillaggio zudem noch fragte, ob er wirklich nach Utah reisen wollte, knurrte Mr. High nur.
    »Steve, drei meiner Leute befinden sich, wenn sie überhaupt noch leben, in den Händen dieses Gangsters. Ich glaube, es geht gar nicht anders, als daß ich selbst komme. Meine Jungen sind keine Schießscheiben für Wahnsinnige.«
    ***
    Wieder war es ein kühles Tuch, das mich ins Bewußtsein zurückbrachte. Und wieder lächelte mich Lee Razwill an, als ich die Augen aufschlug.
    Nur stand diesmal in ihrem Blick tiefe Trauer und Resignation.
    Die Pritsche, auf der ich lag, schaukelte etwas. »Sind wir auf einem Schiff?« fragte ich ruhig.
    Lee Razwill schüttelte den Kopf.
    »Krankenwagen?«
    Sie verneinte wieder und wich meinem Blick aus. Plötzlich begriff ich. Ich wußte jetzt auch, warum Lee Razwill schwieg. Wir waren gefangen. Wir befanden uns erneut in den Händen der Gangster.
    »Wo ist Houma?« erkundigte ich mich.
    Lee Razwill deutete mit dem Kopf zur Seite. Ich folgte ihrem Blick und sah den Sheriff. Die Gangster hatten ihn an der Wand des großen Lastwagens festgebunden. Allerdings stand er, weil sie die Fesseln so geschickt angebracht hatten, daß Houma nicht die geringste Bewegungsfreiheit mehr hatte.
    Houma grinste mich an. »Sagen Sie mal, Cotton, wollen wir nicht tauschen?- Ich möchte ganz gern auch einmal liegen.«
    Ich versuchte zurückzulächeln, aber mein Gesicht schmerzte bei der kleinsten Bewegung.
    »Gern, Sheriff«, meinte ich. »Nur möchte ich dann nicht mehr so viele Kratzer haben wie jetzt.«
    Der Humor des Sheriffs war augenscheinlich unverwüstlich. »Von Zeit zu Zeit, Cotton, und das sollten Sie auch auf der FBI-Akademie gelernt haben, braucht der Körper eine gewisse Reinigung. Nichts ist besser dafür als eine gründliche Bluterneuerung. Sie sehen, die Boys sind ganz und gar auf Ihr

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