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0478 - Der Friedhof der Lebenden

0478 - Der Friedhof der Lebenden

Titel: 0478 - Der Friedhof der Lebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erleichtert aufgenommen. Zur Zeit befand er sich in Südamerika, immer noch bei jener archäologischen Expedition, bei der ihn Zamorra und Nicole bereits vor einigen Wochen einmal besucht hatten. Offensichtlich dauerte das alles länger als geplant. Vor ein paar Tagen, hatte Uschi Peters berichtet, war ein Telegramm gekommen, in dem sie beide von Tendykes Unfalltod unterrichtet wurden. Sie hatten das nicht weiter ernst genommen; Rob Tendyke, der Geheimnisvolle, hatte seinen eigenen Tod schon etliche Male überlebt und war immer wieder nach kurzer Zeit quicklebendig aufgetaucht. Aber Zamorra erinnerte sich daran, daß ihm in jener verhängnisvollen Zukunft gesagt worden war, Tendyke sei »schon lange tot« und er habe »diesmal den Weg nach Avalon nicht mehr gefunden« - was auch immer das bedeuten mochte. Zamorra hatte nachgefragt, aber keine klare Auskunft erhalten. Er erfuhr nur, daß Tendyke »sein letztes Leben gelebt habe«. So gesehen, war dieses Telegramm mit der Todesnachricht nur ein weiterer Schatten des Silbermondes.
    Immerhin hatte Tendyke selbst erst am gestrigen Tag hier angerufen, wußte von seinem Tod überhaupt nichts, und als Uschi Zamorra das Telegramm zeigen wollte, war es nicht mehr auffindbar. Die Zeitkorrektur hatte es als ungültig hinfortgelöscht.
    Vermutlich würden viele Menschen vorübergehend mit Doppel-Erinnerungen fertigwerden müssen, bis sich die Geschichte endgültig wieder stabilisiert hatte.
    Immerhin - dies war ein weiterer deutlicher Beweis dafür, daß wieder alles ins Lot gekommen war.
    »Diese Geschichte ist einfach fantastisch und unglaubhaft zugleich, und wenn jemand anderes es uns erzählen würde - wir würden es nicht glauben, würden es eher für eine Science Fiction-Geschichte halten«, sagte Uschi Peters. Ihre Zwillingsschwester nickte dazu.
    »Julian ist also mit Sid Amos zusammengetroffen?«
    »In Merlins Burg«, nickte Zamorra. »Zumindest hat er es uns so berichtet, nachdem er selbst auf dem Silbermond erschien. Als Herr der Träume hat er ja die Möglichkeit, jederzeit und überall in seiner Traumwelt zu erscheinen.«
    »Es wird Rob nicht gefallen«, stellte Uschi fest. »Er versucht schließlich seit Julians Geburt, Sid Amos von ihm fernzuhalten - aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht glaubt er, daß Amos einen schädlichen Einfluß auf den Jungen ausüben könnte. Rob spricht jedenfalls nie darüber, worum es wirklich geht.«
    »Habt ihr schon einmal versucht, ihn diesbezüglich telepathisch auszuhorchen?« erkundigte sich Nicole. »Erlaube mal!« empörte sich Monica. »Wir lieben diesen Mann. Also werden wir nicht- das Vertrauen zerstören, das zwischen ihm und uns herrscht, indem wir ihn gedanklich ausspionieren. Er wird schon seine Gründe dafür haben, daß er ein Geheimnis daraus macht. Aber er wird sauer sein. Hoffentlich erklärt er Amos jetzt nicht endgültig den Krieg.«
    »Müßt ihriês ihm denn sagen, daß die beiden sich begegnet sind?«
    »Früher oder später wird Rob es sowieso erfahren«, erwiderte Uschi. »Ich halte das alles ohnehin für Unsinn. Julian ist damals spurlos verschwunden, als er sein Amt als Fürst der Finsternis niederlegte. Keiner von uns weiß, was er in jener Zeit gemacht hat. Vielleicht sind Amos und er sich auch zwischendurch schon begegnet. Oder in Julians Zeit als Fürst. Oder noch früher in seinen Traumwelten. Ich verstehe Rob nicht. Julian ist erwachsen, er ist eine eigenständige Person, die ihre eigenen Wege geht, und diese Wege kann niemand kontrollieren, auch Rob nicht. Er kann es einfach nicht verhindern, daß sie sich begegnen, was auch immer er versucht. Aber was das angeht, ist er geradezu fanatisch.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Nun wird er sich daran gewöhnen müssen, daß genau das eingetreten ist, was er seit langer Zeit verhindern will. Zumindest das läßt sich nicht ungeschehen machen, weil es sich eben nicht in der Zukunft abspielte, sondern in der Gegenwart. Wobei Gegenwart und Zukunft für einen Moment in der Traumwelt verschmolzen, als der Silbermond zurückgeholt wurde. So sind ja auch wir wieder in die Gegenwart zurückgekommen - es hat uns eine Zeitreise anderer Art mit ihren übelsten Folgen erspart, von der wir nicht einmal wissen, ob wir sie tatsächlich hätten machen können.«
    »Vielleicht solltet ihr es Rob klarmachen«, bat Monica.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich denke, ihr werdet ihn vor uns sehen.«
    »Wollt ihr nicht noch ein paar Tage hierbleiben?« fragte

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