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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du es trinken und dich damit stärken. Dann mußt du die Menschen anfallen, denn die Kräfte, die du für deine Aufgabe benötigst, sind übermenschlich.«
    »Wann ist später?«
    Romain Bloch hob Hände und Schultern. »Zeit ist für dich nicht mehr von Bedeutung. Ich habe nur die Aufgabe, dich zu dem zu machen, was du nun bist. Das Buch des Schicksals wird weitergeführt, und es werden auch die Seiten aufgeschlagen, die dich betreffen. Da brauchst du keine Sorgen zu haben.«
    Die Untote senkte den Blick. »Ich habe dich verstanden, und ich werde auch gehorchen. Aber wo soll ich solange bleiben?«
    »Ich führe dich hin…«
    »Ist es…?«
    »Nein, es ist kein Haus, auch keine Burg oder ein Verlies.« Ohne die konkrete Antwort zu geben, streckte er seinen Arm aus und spreizte die Hand. »Faß sie an und folge mir.«
    Willig ließ sich die Untote mitziehen. Sie ging wie ein Kind hinter dem Mann her. Er führte sie an der Quelle vorbei und auch an der Felswand. Wenig später bogen sich die Zweige der Büsche, als sie die beiden Gestalten verschluckt hatten.
    Nichts erinnerte mehr auf der Lichtung daran, was sich dort Unheimliches abgespielt hatte.
    Die beiden untoten Gestalten aber drangen tiefer in das feuchte Gelände ein, dessen Untergrund noch weicher und auch schwammiger wurde, ein Zeichen, daß sie sich dem großen Sumpfgebiet näherten. Manchmal wichen sie kleinen Tümpeln aus, die in der Finsternis nicht mehr grünbraun, sondern mattgrau schimmerten.
    Schlafende Vögel erschreckten sich und flatterten hoch, wenn die Geräusche zu laut wurden.
    Sumpfgras zitterte im Wind oder bewegte sich wellenschlagend.
    Angela stellte keine Frage mehr. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden und wußte, daß sie ihrem Führer restlos vertrauen konnte. Der ging mit ihr auf eine Erhebung zu. Sie stach wie ein Buckel aus dem tückischen Sumpf.
    An der höchsten Stelle blieben sie stehen. Das Gras wuchs an ihren Beinen hoch und erreichte fast die Knie. Romain Bloch drehte den Kopf. »Hier genau ist es.« Er deutete über den Sumpf. »An dieser Stelle wirst du deine Ruhestätte finden.«
    »Im Moor?« fragte sie noch einmal nach.
    »Ja, in der Tiefe des Moors. Aber nicht alles, was es verschlingt, ist für immer tot, daran solltest du denken, und diesen Satz möchte ich dir zum Abschied mitgeben.«
    Das Wort Abschied wollte nicht in ihren Sinn. Nein, nicht jetzt schon, wo es gerade angefangen hatte. Angela drehte sich zu Bloch herum und kam ihm mit dieser Bewegung genau entgegen.
    Blitzschnell packte er zu und hob sie an, so daß sie auf seinen Armen lag.
    Angela wollte ihre Arme um den Hals des Vampirs schlingen, aber es war bereits zu spät. Er hatte schnell reagiert und sie von sich geschleudert.
    Wie ein großer, flügellahmer Vogel kreiselte sie durch die Luft, überschlug sich einmal, glitt in einen Halbkreis hinein und klatschte einen Lidschlag später auf die dunkle Oberfläche des ruhig daliegenden Sumpfs, so daß Wasser in die Höhe spritzte. Die einzelnen Tropfen glänzten im Mondlicht.
    Angela schrie nicht, sie schlug nur um sich. Paddelte dabei wie ein junger Hund im Wasser, aber der Sumpf kannte kein Pardon.
    Unter dem Wasser lauerte der zähe, zupackende Schlamm, gegen den auch ein Vampir machtlos war. Schräg wurde Angela in die trübe Brühe hineingezogen. Noch einmal meinte es der Wind gut und vertrieb die Wolken, so daß die bleiche Mondscheibe zu sehen war.
    Ihr Licht fiel auf den Sumpf und auf ein Gesicht, das wie eine gespensterhafte Erscheinung auf der Oberfläche zukleben schien. Sogar die weit geöffneten Augen und der aufgerissene Mund waren zu erkennen.
    Ein Stück der Schulter ragte noch hervor, ein Arm. Der Sumpf zog weiter. Er zerrte gnadenlos, gab keinem eine Chance, weder Mensch noch Tier.
    Wellen entstanden. Zwei schwarze Vögel wischten wie Todesschatten dicht über den Kopf der Untoten hinweg, die noch einmal den Kopf drehte und zu demjenigen hinstarrte, der sie zu einer Blutsaugerin gemacht hatte.
    Romain Bloch stand auf dem Buckel und hatte die Hand zum Gruß erhoben.
    Er lachte abgehackt, bevor er ihr einen letzten Abschiedsgruß zuschickte.
    »Denke an die Aufgabe, die noch vor dir liegt. Irgendwann ist es soweit - irgendwann…«
    Bei der letzten Silbe griff der Sumpf zu und verschlang die Untote wie ein gewaltiges Maul…
    ***
    Bloch wartete noch einige Minuten. Er zog den Mantel fester um seine hagere Gestalt, damit der Wind den Stoff nicht zu sehr aufflattern ließ. Das Gesicht

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