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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gibt?"
    Für einen Kraken, selbst für einen intelligenten Kraken, war das eine schwierige Frage. Hamart wußte das, denn er hatte sie sich selbst schon oft gestellt. Aber Guyl ließ sich nicht aus der Ruhe bringen „Sicher gibt es noch andere. Wenn beide Sonnen untergegangen sind, kann man ihre Lichter am Himmel sehen."
    Die Strömung wurde schwächer und dann hörte sie ganz auf. Sie hatten es geschafft Hamart beschloß jedoch das nächste Mal den Wirbel aufzusuchen. Er haßte ungelöste Rätsel.
    „Noch drei Stunden, dann erreichen wir die Kuppel", teilte Dronal mit „Das Meer ist dort fast zweitausend Meter tief."
    Hamart saß wieder in Guyls Nacken, genau hinter dem kräftigen Knochenschnabel. Seine Gedanken wanderten zurück zu Ferals Stamm. Scharam würde sich um Raga kümmern, denn nun kam die schwere Zeit des schmelzenden Eises. Auch die Häuser würden zergehen, wenn es warm wurde. Für ein Jahr besaßen die Gayszatus dann kein Dach mehr über dem Kopf, denn es gab nichts, womit man neue Häuser hätte bauen können. Es war die Zeit, in der viele Stämme zum Kriegszug rüsteten, wenn die Panik über sie hereinbrach.
    Hamart mußte sich selbst gegenüber zugeben, daß er einen ungünstigen Zeitpunkt für seine Reise zur Stadt unter dem Meer gewählt hatte. Auf der anderen Seite hatte er Glück gehabt. Ohne Guyl wäre alles viel schwieriger gewesen, und auch Dronal bedeutete eine unschätzbare Hilfe.
    Nein, er wollte und konnte seinen Entschluß nicht bereuen. Feral würde seine >Hamarts< Ratschläge befolgen, und auf Scharam konnte er sich verlassen.
    Er brauchte sich keine Sorgen zu machen.
    „Weit vor uns ist Bewegung im Wasser. Ich sah es bei einem meiner Luftsprünge. Könntest du nachsehen, Hamart?"
    Guyl wußte sofort, was er zu tun hatte. Das dünne Ende eines seiner Tentakel schlang sich sanft um Hamarts Körper, dann hob es ihn an. Der Mutant durchbrach die Wasseroberfläche, und bald darauf schwebte er fast fünfzehn Meter über dem Meer.
    Er blickte in die angedeutete Richtung und sah sofort, was Dronal meinte. Die fast spiegelglatte Meeresoberfläche war dort gekräuselt, als wühle eine starke Brise sie auf. Für eine Brise jedoch war die Bewegung zu unregelmäßig verteilt Es sah so aus, als spiele dort ein Fischschwarm dicht unter der Oberfläche. Es mußten große Fische sein.
    „Es sind Chamyros", teilte er schließlich seinen Freunden mit, als er sich seiner Sache sicher war.
    Am späten Nachmittag teilte Dronal mit: „Die Heilige Kuppel muß nun genau unter uns sein, zweitausend Meter unter uns. Tauchen wir gleich?"
    Unwillkürlich sah Hamart nach unten, aber natürlich konnte er nichts erkennen. Tiefes Blau, das allmählich dunkler wurd - das war alles.
    Sie ließen sich in die Tiefe sinken, und allmählich wurde es dunkel um sie. Aber ihre wassergewohnten Augen konnten noch immer etwas sehen. Es gab Tausende schwach leuchtender Planktonpartikel, die in ihrer Gesamtheit einen vagen Schimmer verbreiteten, der es nicht vollständig finster werden ließ. Die drei Freunde konnten sich gegenseitig immer noch als Schatten wahrnehmen.
    „Jetzt haben wir fast tausend Meter erreicht", gab Dronal bekannt.
    Hamart tauchte nicht zum ersten Mal in seinem Leben so tief, da es für einen Mutanten wie ihn kein Risiko bedeutete. Er wußte, daß auch ganz normale Chamyros oft erstaunliche Tiefen erreichten, denn schließlich konnten sie zwanzig Minuten lang die Luft anhalten und spürten keinen erhöhten Druck.
    Makratoren mit einer Stunde Tauchdauer erreichten oft zweitausend Meter, mußten dann allerdings schnell wieder auftauchen.
    Sie sanken weiter.
    Guyl half ab und zu durch Fächelbewegungen nach, sonst wäre er zurückgeblieben. Um sie herum war etwas, das sie an den Weltraum erinnert hätte, wenn sie ihn gekannt hätten. Beide Medien - die Tiefe des Ozeans und das Vakuum des Weltraums - hatten viel miteinander gemeinsam.
    „Jetzt müßten wir bald das Licht sehen können", teilte Dronal mit.
    Angestrengt sah Hamart nach unten, und dann glaubte er plötzlich, ein schwaches Leuchten erkennen zu können. Es war genau unter ihm. Und es war kein einzelnes Licht, sondern mehrere, die in regelmäßigen Abständen einen Kreis bildeten.
    Sie sanken den Lichtern entgegen, bis sie so deutlich wurden, daß alles erkennbar wurde. Fünfzig Meter über dem Lichterkranz hielten sie an.
    Die Heilige Kuppel!
    Die Stadt unter dem Meer!
    Sie hatten das Ziel ihrer Reise erreicht. Es lag unmittelbar unter

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