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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Hauptbeleuchtung einschaltete.
    Vorsichtig
verbreiterte sie den Türspalt und blickte ins Labor.
    Was sie sah,
schnürte ihr die Kehle zu.
    Ein Mann
stand schräg neben den Aquarien und hielt in der Rechten einen schweren Hammer.
    »Sie wollten
es selbst so haben, Dommajew «, sagte der Gedrungene
bissig. Er hob den Hammer, und Larissa glaubte, ihren Augen nicht trauen zu
können.
    Nicolaj!
Dieser Mann war Nicolaj! Es gab keinen Zweifel.
    Aber dann sah
sie - eine Zehntelsekunde später nur - auch die beiden anderen Männer im Labor.
    Ihr Vater?
Und noch einmal - Nicolaj!
    Ihr Blick
irrte von einer Gestalt zur anderen, und sie begann in diesen Sekunden an ihrem
Verstand zu zweifeln.
    Sie drückte
die Tür vollends auf.
    »Sie hüllen
sich in Schweigen. Ich bin jetzt nur gespannt darauf, ob Sie dann immer noch so
still sein werden !« Die Kopie Nicolajs holte aus. Der
Hammer zischte durch die Luft.
    »Aufhören!«
Professor Dommajews Schrei hallte durch den Raum.
    »Vater!« Fast
zur gleichen Zeit erfolgte auch Larissas Ruf.
    Wie von einer
Tarantel gestochen, wirbelte der Mann mit dem Hammer herum. Ratlosigkeit,
Verwirrung und Haß spiegelte sich in dem breiten, faltigen Gesicht.
    Der Mann an
dem dicken Seil geriet vollends in das Blickfeld Larissas, und das Mädchen sah
ihren abgemagerten, verhärmten und leidenden Vater.
    »Flieh,
Larissa, schnell !« Wie ein Aufschrei kamen diese drei
Worte über die blutleeren Lippen des Meeresbiologen. Doch Larissa reagierte
nicht schnell genug. Wie gelähmt stand sie drei Sekunden lang da. Und das war
schon zu lange!
    Der falsche
Nicolaj begriff nur zu gut, welche Veränderung das unerwartete Auftauchen des
Mädchens hier mit sich brachte, und der kleinste Fehler konnte jetzt alles
zunichte machen. Wie ein Wiesel überwand er die drei Meter Distanz zu Larissa,
zerrte sie in den Raum, noch ehe sie sich seinem Zugriff entziehen konnte, und
stieß die Labortür mit dem rechten Fuß wieder
vollends zu.
    Larissas
Blicke fieberten und irrten von einem zum anderen.
    »Nicolaj ?« fragte sie irritiert, starrte auf den Mann, der das
Matratzenlager mit ihrem Vater teilte, und warf dann einen Blick auf den, der
sie brutal ins Labor gezogen hatte.
    »Nicolaj ?« fragte sie auch hier.
    »Er ist nicht
Nicolaj«, machte Professor Dommajew sich bemerkbar.
»Eine Fälschung, eine Kopie!«
    »Eine Kopie -
von einem Menschen ?« hauchte das junge Mädchen. Sie
war weiß wie eine Kalkwand .
    »Ja, so etwas
gibt es .« Der falsche Nicolaj grinste von einem Ohr
zum anderen. »Der Zweck heiligt die Mittel, das ist bei allen Dingen im Leben
so .«
    »Sie machen
es sich scheinbar sehr einfach im Leben«, kam es gepreßt über Larissas Lippen.
    »Nun, einfach
war die Arbeit der Chirurgen und Maskenbildner nicht .«
    Blitzschnell
drehte der falsche Nicolaj den Schlüssel um und steckte ihn ein.
    »Wer einmal
hier reinkommt, der hier nichts zu suchen hat, kommt nicht wieder raus !«
    Die Stimme
des falschen Nicolaj klang wie eine Drohung.
    »Sie werden
ihr kein Haar krümmen«, stieß Professor Dommajew hervor. Auf seiner Stirn perlte der Schweiß. »Larissa, Larissa«, murmelte er
dann, ohne den Blick von seiner Tochter zu wenden, »wie konntest du nur hierher
zurückkommen! Das hast du doch noch nie getan .«
    »Aber ich
konnte doch nicht wissen...« Larissa führte diesen Gedanken nicht zu Ende. »Ich
begreife überhaupt nichts mehr, Vater. Was geht hier vor ?«
    »Schlimme
Dinge, mein Kind. Seit Wochen werden Nicolaj und ich hier unten festgehalten
wie die Tiere im Käfig. Es gibt zwei Menschen, die Nicolaj und mir aufs Haar
ähneln, die extra zu diesem Zweck geschaffen wurden .«
    »Künstliche
Menschen?« Larissa riß die Augen auf. »Homunkuli?«
    »Nein, nein, so weit ist man noch nicht. Man hat sie einfach
nachgeformt. Es gibt synthetische Biostoffe, die sich ausgezeichnet mit der
Haut vertragen und die sich mit der natürlich gewachsenen Haut verbinden und
eine Einheit mit ihr bilden .«
    »Und warum
dieser Aufwand, Vater?«
    »Jemand
wollte meine Stelle einnehmen, Larissa! Er konnte nur auf die Dmitri Schostajow , wenn er so aussah wie ich !«
    »Das leuchtet
mir ein .« Larissa stand nahe bei ihrem Vater.
    »Kommen Sie
ihm nicht zu nahe«, warnte der falsche Nicolaj. »Sie werden in den nächsten
Tagen noch genügend Gelegenheit haben, sich mit Ihrem Vater zu unterhalten. Wie
lange dieser Freudenzustand allerdings währt, kann ich nicht voraussagen. Das
kommt ganz darauf an, was unsere

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