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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Auftraggeber für Pläne haben und was für
Feststellungen der Mann, der Ihren Vater auf der Dmitri Schostajow ersetzt, inzwischen gemacht hat .«
    »Spione?«
    »Männer eines
ausländischen Nachrichtendienstes. Wahrscheinlich Chinesen. Sie glauben, daß
wir die Guyots , die wir seit einiger Zeit
untersuchen, auch für militärische Zwecke nützen. Das ist natürlich Unsinn. Mir
ist nichts davon bekannt. Die Reise zum Pik Dommajewa ist einzig und allein darauf zurückzuführen, daß ich dort weitere Vorkommen
ungewöhnlicher Lebensformen zu finden gehofft hatte .«
    Larissa
begriff noch immer nicht. »Aber warum wollte Nicolaj...« Sie preßte die Hand
vor den Mund und verbesserte sich sofort, »... warum wollte dieser Mann das
Aquarium zerstören ?«
    Ihr Blick
ging zu dem langen Tisch, auf dem der Aquarienverband stand. Ihre Augen wurden
zu schmalen Schlitzen, als sie erkannte, daß das gesamte Aquarium nur noch von
einem einzigen, milchigen Plasmawesen ausgefüllt war. Es gab keine Algen mehr,
keine lebenden Schnecken, nicht einen einzigen Fisch.
    »Aber was
bedeutet das, Vater ?« fragte Larissa leise. Ihre Augen
weiteten sich jetzt. Das pulsierende Etwas hinter dem festen Glas brodelte und
quoll auf, als würde es kochen.
    »Als der
Mann, der jetzt meine Rolle übernommen hat, das letzte Mal hier war, unterlief
ihm ein Fehler. Eine Trennwand blieb zentimeterbreit über dem ersten Aquariumboden geöffnet, meine Tochter. Die Amöbe, die
seltenste Form, die ich je gesehen habe, hat sämtliche Fische gefressen, die
sie erreichen konnte. Daraufhin kam es vier Tage später zu einer Zellteilung.
Das größte Exemplar hat sich dabei noch die anderen zwei Amöben, die kleineren,
einverleibt. Aber das war mehr eine Zellverschmelzung denn ein Verschlingen.
Gestern nun muß es - unbemerkt von Nicolaj und mir - zu einer erneuten Zellteilung
gekommen sein. Die Kraft, die die riesige Amöbe danach entwickelte, war
ungeheuerlich. Es gelang ihr, einen Teil ihrer Substanz hauchdünn zu machen und
in die winzigen Zwischenräume einzudringen, die es zwischen Aquariumbodenplatte und Trennwand gibt. Und dann wurde diese Trennwand um einige Zentimeter
hochgehoben. Die Amöbe drang in die anderen Bezirke vor und verspeiste den
gesamten restlichen Fischbestand. Dieser falsche Bursche dort«, Dommajews Blicke streiften den Umgeformten nur ganz
flüchtig, »hat vorhin die Umstände registriert und mir die schlimmsten Vorwürfe
gemacht. Ich hätte rufen sollen, als es geschah. Der andere Dommajew - es tut mir leid, diesen Namen in diesem Zusammenhang zu erwähnen, aber ich
weiß tatsächlich nicht, wer sich hinter meiner Maske verbirgt! - der andere Dommajew muß zumindest aus der gleichen Forschungsrichtung
kommen wie ich. Er hat sich für diese Dinge hier sehr interessiert. Und dieser
Flachkopf dort«, ein weiterer vernichtender Blick traf den falschen, grinsenden
Nicolaj alias Ching Pua ,
»wollte nur deshalb das Aquarium vernichten, weil die seltenen, wertvollen
Tiefseefische nun verschwunden sind. Er wollte sie untersuchen und ihre
Lebensbedingungen erforschen. Das fand er interessanter als die eigenwilligen
Amöbenformen, die ich feststellte .«
    Der falsche
Nicolaj grinste. »Vielleicht wollte ich nur Ihre Nervenkraft prüfen, Professor,
wer weiß«, sagte er zynisch. »Sie waren in den vergangenen Tagen und Wochen an
sich durch nichts zu erschüttern und aus der Ruhe zu bringen. Das hat mich ein
wenig geärgert. Als es hier um Ihre schleimigen Lieblinge ging, reagierten Sie
mit einem Mal ganz anders. Das gefiel mir. Und sicher wird Ihre Hornhaut auf
der Seele sich weiter erweichen, wenn Sie erst zu hören bekommen, was ich mit
Ihrer Tochter vorhabe .«
    Larissa hatte
nie ein so fürchterliches Grinsen gesehen. Der echte Nicolaj wandte sich ab und
ballte in ohnmächtiger Wut beide Fäuste. Genau in diesem Augenblick geschah
etwas, das keiner der drei Männer erwartet hatte.
    Larissa handelte
blitzschnell und, wie es schien, nach einem festgelegten Plan. Sie mußte es auf
einen Überrumpelungsversuch ankommen lassen. Wie eine Raubkatze sprang sie auf
den nur einen Schritt von ihr entfernten Pua zu, der noch immer den schweren Hammer in der Hand
hielt.
    Larissa war
nicht kräftig, aber der Schwung, mit dem sie Pua ansprang, genügte, um den gedrungenen Mann nach hinten taumeln zu lassen.
    Der verlor
das Gleichgewicht, riß die Arme hoch, und seine hammerbewehrte Rechte knallte
gegen die Mitte des Aquariums. Es klirrte, als die starke

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