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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verschwand in dem Körper und wurde durch konvulsivische
Zuckungen weiter in den breiten Schlund geschoben.
    Aber da gab
es eigentlich gar nichts, das man als Maul oder Schlund oder Rachen hätte
bezeichnen können. Jeder Quadratzentimeter dieser lebenden, zuckenden Masse
gierte nach Nahrung und nahm alles in sich auf, was ihr in den Weg geriet.
    Mit dem Fuß
stieß die Reporterin einen kleinen Schemel um, den sie sich seit Anbeginn der
Seereise in unmittelbare Nähe der Koje gestellt hatte, um ein Buch dort
abzulegen.
    Auch dieser
Schemel wurde von dem Schleimwesen einfach verschluckt. Lautlos quoll die
ungeheuerliche Masse über das Holz hinweg und verleibte es, sich ein.
    »Fräulein
Natascha! Fräulein Natascha!«
    Eine Stimme!
Eine ihr bekannte Stimme. Ganz nahe. Doch Natascha konnte nur schreien. Sie
wollte etwas sagen, aber es gelang ihr nicht.
    Wieder ein
Krachen, dann ein Brechen und Bersten.
    Diesmal flog
die verhältnismäßig stabile Tür nach innen. Das Schloß baumelte wie ein
häßliches Anhängsel zwischen einigen Holzsplittern. Auf der Schwelle stand der
bärenstarke Iwan Kunaritschew.
    Er überlegte
nicht und fragte auch nicht lange, sondern handelte. Die Situation sprach für
sich.
    Der PSA-Agent
sah die Riesenamöbe, die in diesen Sekunden abermals ihre Form wechselte. Ein
großer Auswuchs quoll auf- und glitt blitzschnell dem Russen entgegen. Doch
Iwan Kunaritschew hielt schon die Smith & Wesson Laser in der Hand. Er war
ein Mann, der es gewohnt war, mit unwahrscheinlichen Situationen schnell fertigzuwerden .
    Der grelle
Strahl löste sich lautlos aus der Mündung der speziell für die PSA entwickelten
Waffe. Es schmatzte, brodelte und zischte, als der Laserstrahl den milchigen,
breiigen Auswuchs traf. Es hörte sich an, als ob frisches Fleisch durch einen
Fleischwolf gedreht würde.
    Die ganze
Zeit über hatte es in Nataschas kleiner Kabine bereits nach Fisch gerochen. Der
Gestank wurde nun bestialisch, als die Plasmamasse durch den Laserstrahl
verdampfte. Doch das ungeheuerliche Wesen begriff die tödliche Gefahr. Es
reagierte blitzschnell. Sein primitiver Instinkt erfaßte den Feind.
    Die Riesenamöbe
zog sich zurück, noch ehe Iwan Kunaritschew einen zweiten Schuß abfeuern
konnte.
    Der dicke
Plasmakörper schrumpfte zusammen und wurde zu einem langen grauweißen Finger,
der aus dem Bullauge rutschte und im dunklen Ozean verschwand.
    Die Gefahr
war gebannt! X-RAY-7 kümmerte sich um die völlig erschöpfte Natascha, deren
Schreien in ein leises Wimmern übergegangen war. Das nackte Mädchen sank auf
die Knie und verbarg den Kopf in beiden Händen; ein Weinkrampf schüttelte ihren
Körper.
    »Es ist alles
in Ordnung, kleine Natascha«, sagte Iwan Kunaritschew mit belegter Stimme. Er
näherte sich der Reporterin, zog das verknüllte Bettuch vollends von der
Matratze und warf es über den schlotternden Körper. »Es ist alles vorbei! Sie
brauchen keine Angst mehr zu haben !«
    Natascha
löste die Hände von ihrem Gesicht. Ihre Wangenmuskeln zuckten. Sie versuchte zu
lächeln. Aber es mißlang ihr. Wortlos zog sie das Laken dichter um ihre
Schultern und schämte sich nicht, daß der PSA-Agent sie in ihrer Blöße gesehen
hatte.
    »Es ist
gut... daß Sie gekommen sind, Towarischtsch Kunaritschew«, stammelte sie. Ihre
Stimme klang noch schwach. »Nur eine Minute später... und...« Sie konnte nicht
weitersprechen. Ihr Blick ging an X-RAY-7 vorbei, hinüber zu dem verschmorten,
verkohlten Rest, der von dem wabernden, brodelnden Plasmaschleim übriggeblieben
war. Iwan brachte Natascha in den Behandlungsraum und informierte sich dann auf
Deck über den Stand der Dinge.
    Professor Dommajew schwitzte aus allen Poren, wie in der Sauna. »Das
hätte ich nicht erwartet .«
    Er
untersuchte den Rest, der von dem zweiten Auswuchs übriggeblieben war, den die
drei Wachposten auf Deck mit einer Axt vom Strang abgetrennt und in einem
Anfall von Wut, Verzweiflung und erster unüberlegter Gegenwehr mit ihren Füßen
erledigt hatten. Es war ein breiiger, noch zuckender, nach Fisch und Tran
riechender Schleim, in dem die Wachposten bis zu den Knöcheln versanken. Das
Stück war etwa einen Meter lang und einen halben Meter breit.
    »Teil einer
Riesenamöbe«, konstatierte Dommajew . Er schüttelte
den Kopf. »Wir haben dem Mädchen heute Abend Unrecht
getan«, murmelte er dann, während er seine Mitarbeiter veranlaßte, Plasmaproben
zu entnehmen.
    Der
aufbrodelnde, weiße Schlamm wurde in Plastikeimer

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