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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Glaswand, von dem
Hammerschlag getroffen, zersprang und der Druck des Wassers die Splitter weit
in den Raum schleuderte.
    Larissa bekam
einen Glassplitter mitten ins Gesicht, und ein langer, blutiger Streifen lief
quer wie eine frische Narbe über ihre Stirn.
    Ein
Wasserschwall traf den falschen Nicolaj ins Genick und ergoß sich über seinen
breiten, dünnbehaarten Schädel.
    Der
nachlassende Druck des Wassers und der unerwartete Ausweg wurden von der großen
Plasmamasse registriert. Sie existierte in einem extrem beengten Lebensraum,
und jede Erweiterung, die sich bot, war dem ungewöhnlichen Schleimwesen
willkommen.
    Die Großamöbe
glitt mit dem breiten Wasserstrahl aus dem Becken. Zwei Drittel ihres Körpers,
der zu einem flachen, breiten Teppich unter den Trennwänden ausgebreitet lag,
schnürten zusammen und wurden zu einer langen, weichfließenden Schlange, die
schmatzend auf dem mit blauen und weißen Platten ausgelegten Boden landete und
rasch davonfloß, indem sie verschiedenartige Gestalt annahm. Es gab durch das
grüne Meerwasser und den ausgebreiteten Schleimteppich keine Pfütze innerhalb
des Labors.
    Genau
unterhalb der Aquarien existierte eine flache Mulde, in die ein Abfluß
eingebaut war. Dort versickerte das rasch aus dem Loch entströmende Wasser, und
dort verschwand auch der Körper der Amöbe. Ein leises, fernes Glucksen - dann
war sie verschwunden. Niemand hatte diesen sehr schnellen Vorgang richtig
verfolgen können.
    Das
Hauptinteresse Professor Dommajews und seines
Hausdieners galt dem ungleichen Zweikampf zwischen seiner Tochter Larissa und
dem chinesischen Agenten. Der falsche Nicolaj hatte die erste Überraschung
überwunden. Sein lautes satanisches Lachen erfüllte das Labor, als er
blitzschnell Zugriff und das junge Mädchen an sich zog. Larissa schrie leise
auf, als er ihr beide Hände auf den Rücken drehte. Sie
trat nach ihm, beugte rasch ihren Kopf nach unten und biß in das behaarte
Handgelenk.
    »Verdammtes
kleines Biest«, entfuhr es Puas verzerrten Lippen. Er
riß Larissa herum. Die Zahnreihen zeichneten sich blutig auf seinem Handgelenk
ab, und dunkelrote Tropfen quollen aus der Wunde.
    Pua riß seine
Rechte hoch. Die flache Hand klatschte der jungen Russin mitten ins Gesicht. Larissa
wurde zurückgeschleudert, als der falsche Nicolaj sie losließ.
    »Das Ganze
war umsonst, kapierst du ?« preßte er zwischen den
Zähnen hervor, während er seine blutige Hand an der Hosennaht abwischte.
»Unnütze Zeitverschwendung und unnötiger Kraftaufwand!« Er stieß Larissa vor
die Brust und trieb sie in die Nähe der beiden Gefesselten.
    Dabei geriet Ching Pua , ohne es zu wollen, in
den Bewegungsbereich des wütenden, zornerfüllten Professors. Obwohl Dommajew die Hände auf den Rücken gebunden hatte, um zu
verhindern, daß er und Nicolaj sich gegenseitig die Fesseln lösten, stürzte der
Gelehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung auf den verhaßten Gegner. Er krachte
mit seinem Körper gegen Pua und trat nach ihm. Der
Chinese gab einen Laut von sich wie ein Ballon, dem man langsam die Luft
abläßt.
    »Trottel !« sagte der Agent, und er stieß dem Professor die Ellbeuge in die Seite, daß Dommajew nach vorn knickte. Pua war so in Fahrt, daß er Dommajew zusätzlich einen Faustschlag versetzte, den der
alte Mann nicht mehr verdaute. Dommajew sackte in die
Knie. Larissa schrie auf, als sie sah, wie ihr Vater nach Luft japsend zu Boden
stürzte.
    Sie wollte
sich losreißen und ihm zu Hilfe kommen. Doch Pua zerrte sie brutal auf die Seite. »Ihr habt es selbst so gewollt«, bellte er.
»Das ganze Theater hättet ihr euch sparen können. Dem Alten passiert nichts,
keine Angst. Der ist zäh .«
    Dommajew hatte einen
Schlag in die Milz erhalten. Er wand sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am
Boden. Pua machte mit Larissa kurzen Prozeß. Hart und
rücksichtslos band er auch ihr die Hände auf den Rücken. Dann holte er ein
festes, fingerdickes Tau aus der Lade des weißen, in der Ecke stehenden
Schrankes und band Larissa an einen Haken in der Wand.
    »Das Trio ist
fertig«, grinste Ching Pua .
»Sie hätten in Moskau bleiben sollen, Fräulein. Es ist schade, daß nun auch Sie
mit in den Fall einbezogen werden. Das erschwert meine Situation. Ich fürchte,
dies war der letzte Besuch bei Ihrem Vater. Sie sollten sich ihn noch mal genau
ansehen. Es ist das letzte Mal, daß Sie mit ihm zusammen sind. Es ist kaum anzunehmen,
daß meine Auftraggeber mit dem Gang der Entwicklung einverstanden sind

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