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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Dach stand sie wie auf dem Präsentierteller, und zu allem Unglück lugte auch noch der Mond hinter den Wolken hervor. Ohne Deckung waren Maddrax und sie den Pfeilen hilflos ausgeliefert.
    Ein dunkler Schatten wie von Krahacs Schwingen strich über sie hinweg. Das ist also das Ende, ergab sie sich fatalistisch dem Schicksal. Wenigstens gehe ich an Maddrax'
    Seite ins Reich der Toten ein. Bestimmt sehen wir uns an Wudans Tafel wieder.
    Zwei lange Feuerbahnen schnitten über ihr durch die Nacht. Gleich darauf wurden das Lagerfenster von Flammen umhüllt. Kreischend wichen die Ninjas zurück.
    Während Aruula die Überraschung verdaute, schwebte neben ihr ein Gleiter nieder. Der Pilot, der ihn steuerte, starrte sie mindestens so überrascht an wie sie ihn.
    Es war Aiko!
    »Was machst du denn hier?«, fragten beide wie aus einem Munde. Es war ein absurder Moment. Am liebsten wären sie in schallendes Gelächter ausgebrochen, doch die Lage war zu ernst.
    »Schnell, springt rein«, forderte Aiko sie auf.
    »Ich heize den Kerlen solange ein.« Napalmregen schlug dem Haus entgegen, während Aruula ihren Gefährten auf den Rücksitz verfrachtete.
    Danach quetschte sie sich neben ihn ins offene Cockpit und gab Aiko ein Zeichen. Der Gleiter bäumte sich auf und jagte in die Nacht hinaus.
    Unter ihnen wurden einige herbeigebrachte Vorderlader abgefeuert, doch die Kugeln prallten von dem Magnetkissen des Zweisitzers ab.
    »Maddrax ist verletzt!«, rief Aruula besorgt.
    »Wir müssen ihn zu einem Heiler bringen!«
    »Keine Sorge, ich kümmere mich um ihn«, versicherte der Cyborg. »Kennst du einen Ort, wo wir ungestört sind?«
    Aruula überlegte einen Moment, dann beugte sie sich über den Sitz hinweg und deutete auf das vor ihnen liegende Viertel. »Flieg zu Fong«, verlangte sie, »er wird uns sicher helfen.«
    Trotz der späten Stunde herrschte in Fongs Mietstall noch Hochbetrieb. Der seltsame Käfer, der ohne Flügelschlag auf den Landeplatz niederschwebte, erregte zuerst kein großes Aufsehen. Erst als ein Stallknecht auf Matts Verletzungen aufmerksam wurde, strömten Pales, Blax und Jellos zusammen.
    »Steht nicht so blöd rum«, blaffte Aruula die Schaulustigen an. »Wir brauchen eine Trage!« Die Stallknechte sahen sich verwundert an.
    Was hatten sie mit den Problemen der Fremden zu schaffen?
    Aruula richtete sich in dem Gleiter auf, um eine bessere Übersicht zu erhalten. Endlich konnte sie Fong ausmachen, der sich gemessenen Schrittes näherte, um festzustellen, was der Auflauf zu bedeuten hatte. Statt seines Drachengewandes trug er nun einen feuerroten Umhang, der mit einer stilisierten Lotosblüte bestickt war.
    »Maddrax wurde verletzt, als er gegen die Schatten kämpfte!«, rief Aruula ihm zu. »Willst du ihn jetzt verbluten lassen?«
    Die krumme Rücken des Greises straffte sich. Plötzlich konnte er genauso schnell laufen wie sein jüngster Stallknecht. Mit kräftiger Hand bahnte er sich einen Weg durch die Menge, die den Gleiter umlagerte. Sein Blick fiel auf die Fleischwunde, die Aruula mit der Hand zusammendrückte.
    »Fasst alle mit an«, befahl er seinen Knechten. »Tragt Maddrax in mein Kontor.« Sofort drängten die Männer nach vorne und zogen Matthew aus dem Sitz. Die Zahl der hilfreichen Hände war so groß, dass sie nicht einmal eine Bahre brauchten, um ihn in waagerechter Position zu transportieren. Fest aneinander gedrängt bildeten sich zwei Reihen, die in kleinen, aber schnellen Schritten auf Fongs Kontor zu eilten. Der Greis lief vorweg, entriegelte die Tür und räumte seinen Schreibtisch, indem er Tintenfass, Federkiele und ein in Wisaauleder gebundenes Kontenbuch einfach zur Seite wischte.
    Matt hatte längst das Bewusstsein verloren, trotzdem stöhnte er auf, als man ihn auf dem Bauch legte. Klobige Glühbirnen tauchten den Raum in grelles Licht, das die Blutung aus dem Schatten der zerschnittenen Pilotenkombination riss. Fong schickte nach heißem Wasser und Verbandszeug, doch ehe das Gewünschte herbei gebracht werden konnte, trat Aiko mit einen glänzenden Metallkoffer ein.
    »Geht zur Seite«, wies er die Knechte an, die sich immer noch um den Tisch drängten. »Ich sorge für Maddrax.«
    Auf Fongs Wink hin traten die Angesprochenen zurück, doch niemand verließ den Raum. Jeder wollte wissen, wie es weiter ging.
    Aiko ließ sich von den neugierigen Blicken nicht stören. Er war in einer Gemeinschaft von Medizinern aufgewachsen und kannte sich selbst mit schwierigen Operationen aus. Mit

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