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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zwei Schritte weit.
    Etwas Schmales, Dunkles zischte von links heran und entriss ihr den Bihänder. Fluchend wirbelte sie auf dem Absatz herum, doch es war zu spät! Ihr Schwert baumelte am Ende einer Kette, die ein tänzelnder Schatten in Händen hielt.
    Ehe Aruula reagieren konnte, wurde sie von weiteren Vermummten umzingelt. Blitzender Stahl durchschnitt die Luft.
    Ihre Muskeln spannten sich in Erwartung des Todesstoßes, doch die Schwerter wurden im letzten Augenblick gebremst. Zitternd verharrten sie so dicht vor ihr, dass ein tiefer Atemzug genügte, um sich an den Spitzen zu schneiden.
    Aruula überlegte fieberhaft, was sie zu ihrer Verteidigung vorbringen konnte, als ein furchteinflößendes Wesen näher trat. Panzerung und Helm ließen auf einen Dämon der Unterwelt schließen, doch in Wirklichkeit war es nur ein Mann, der in einer unförmigen Rüstung steckte.
    Obwohl das Gesicht durch eine schwarz lackierte Eisenmaske verdeckt wurde, verstand Aruula jedes seiner Wort, als er den Schatten befahl: »Tötet sie!«
    ***
    Matthew Drax verspürte den unbändigen Wunsch, den Film weiter zu verfolgen, doch die Sorge um Aruula ließ ihm einfach keine Ruhe. Ihre plötzliche Übelkeit war doch nicht normal! Was, wenn die Schmerzen stärker wurden und sie zusammenbrach? Vielleicht lag sie schon irgendwo hilflos am Boden und niemand kümmerte sich um sie!
    Die innere Stimme, die an seinem Gewissen nagte, riss ihn aus der Lethargie. Den Blick von der Leinwand zu nehmen kostete nicht weniger Mühe, als sich aus Treibsand zu lösen, doch sein Wille war schließlich stärker als die Verlockung. Seufzend stemmte sich Matt in die Höhe und hielt nach seiner Gefährtin Ausschau.
    »Hinsetzen«, herrschten ihn mehrere Stimmen an, die er geflissentlich ignorierte. In der Dunkelheit konnte er Aruula nicht mehr ausmachen, deshalb bahnte er sich einfach einen Weg in den hinteren Teil des Areals.
    Einigen Querköpfen, die ihn nicht vorbei lassen wollten, drohte er damit, an Ort und Stelle sein Wasser abzuschlagen. Danach kam er jedes Mal überraschend schnell vorwärts. Mit der Zeit gewöhnten sich seine Pupillen an die Dunkelheit und schließlich erkannte er Aruulas Silhouette. Die Barbarin schien ihre Schmerzen überwunden zu haben. Sie war gerade dabei, drei Kisten unter einer Lautsprecherbox aufzustapeln.
    Verwundert eilte Matt näher. Was zum Henker hatte sie jetzt schon wieder vor?
    Da schwang sie sich auch schon in die Höhe und verschwand durch eine schmale Schießscharte im Inneren des Gebäudes.
    Matt beschleunigte seine Schritte. Er wusste nicht, warum Aruula in dieses Haus einbrach, aber er war sicher, dass es eine gute Erklärung dafür gab. Und selbst wenn nicht, konnte er seine Gefährtin nicht einfach im Stich lassen. Ohne Zögern setzte er ihr nach. Nachdem er die letzten Zuschauerreihen passiert hatte, zog er das Tempo weiter an. Im Moment waren nirgendwo Wachen zu sehen, aber das konnte sich schnell ändern.
    Bei den Kisten angelangt, verlor er keine Zeit. Matt kletterte den Stapel empor und streckte die Arme aus. Mit einem Sprung katapultierte er sich in Höhe, bekam das Fenstersims zu fassen und zog sich durch den engen Spalt.
    Noch bevor er den Vorhang zur Seite schob, vernahm er Kampfgeräusche. Verdammt, man hat sie erwischt! Er glitt hinter dem schweren Stoff hervor und zog den Driller aus seinem Gürtel.
    Was er zu sehen bekam, ließ seinen Atem stocken. Aruula wurde von einem halben Dutzend Ninjas umringt, die von einem Kerl in Samurai-Rüstung befehligt wurden. Unbewusst nahm Matt die klobigen Ohrenschützer unter ihren Kapuzen wahr, doch er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
    Er hörte gerade noch, wie der Samurai befahl:
    »Tötet sie!«
    Matt reagierte im Bruchteil einer Sekunde, ohne über die Folgen seines Handelns nachzudenken. Er wusste nur eins: Er musste Aruula retten - koste es, was es wolle. Ehe er einen Plan fassen konnte, feuerte er bereits mit dem Driller.
    Ein Explosivgeschoss, nicht dicker als die Spitze eines Kugelschreibers, jagte über die Ninjas hinweg, direkt auf die rückwärtige Wand zu. Die Detonation hallte wie ein Donnerschlag durch den Raum. Betonstücke schwirrten durch die Luft, doch nur Aruula wurde von ihnen getroffen. Die Vermummten, die sie eben noch töten wollten, stoben so schnell auseinander, dass ihnen kein menschliches Auge folgen konnte.
    »Keine Bewegung!«, schrie Matt vergeblich. In Ermangelung anderer Ziele visierte er den Samurai an, der sich

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