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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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er am Kragen gepackt und in die Höhe gezerrt wurde. Aber es war nur Aruula.
    »Schnell!«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Wir müssen hier raus!«
    Trotz des Blutverlustes taumelte Matthew Drax in die Höhe. Alleine hätte er sich niemals auf den Beinen halten können, doch Aruula zerrte ihn einfach mit sich.
    Ein scharfer Luftzug strich über seinen Nacken. Gleich darauf klirrte etwas neben ihm an die Wand. Die Ninjas schleuderten Wurfsterne, doch in der Dunkelheit konnten selbst sie nichts sehen, sondern mussten sich an den Schritten ihrer Opfer orientieren.
    Keuchend schleppte sich Matt weiter. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wohin Aruula wollte, bis er Stufen unter seinen Füßen spürte. Mit sicherem Instinkt hatte sie die Treppe ins nächste Stockwerk gefunden. Vielleicht sah sie aber auch einfach besser als er mit seinen zivilisationsverwöhnten Augen. Er wusste es nicht, und es war ihm auch egal. Von einem Schwindelanfall übermannt knickte er ein und schlug zu Boden.
    Aruula schleppte ihren Gefährten die Treppe empor. Auch hier oben war es stockdunkel. Die Menschen, die sich in dieser Etage aufhielten, liefen aufgeregt durcheinander.
    »Was ist geschehen?«, schrie jemand. »Ein Unfall? Ich hab Explosionen gehört.«
    »Die Nams greifen an!«, rief Aruula geistesgegenwärtig. »Sie haben den zweiten Stock gestürmt, unsere Leute sind alle tot.«
    Unter lautem Wutgeheul stürmten einige Bewaffnete die Treppe hinunter - direkt in die Schwerter der Ninjas, die Matt und sie verfolgten. Das Geklirr der Waffen zeigte, dass sich die Parteien gegenseitig an die Kehle gingen.
    Irgendwo wurden Pechlampen und Fackeln entzündet. Der schwache Schimmer, der auf den Flur fiel, reichte Aruula aus, um sich zu orientieren. So schnell es ging, schleppte sie Matt den Gang entlang. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes klaffte eine offene Schießscharte wie die, durch die sie eingedrungen waren.
    Aruula riss den Vorhang herab und sah nach draußen. Unter ihnen ging es drei Stockwerke tief hinab.
    »Hat keinen Zweck«, stöhnte Matt, der seine Schulterwunde mit der bloßen Hand zusammen presste. »Wir brechen uns bloß die Beine, wenn wir hier runter springen. Lass mich liegen und versuch dich allein durchzuschlagen. Solange es dunkel ist, hast du eine Chance.«
    »Ich lasse dich nicht allein«, zischte Aruula in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Verbissen suchte sie die Fassade ab. Einem geübten Kletterer wäre es vielleicht gelungen, sich an den Fenstervorsprüngen hinab zu hangeln, doch für einen Verletzten war es ein unmögliches Unterfangen. Einige Armlängen weiter rechts schmiegte sich aber ein Schuppen ans Gebäude, dessen abschüssiges Dach bis an den zweiten Stock reichte.
    »Alarm!«, schallte es von der Treppe herüber.
    »Die Eindringlinge sind längst hier oben!«
    Die Zeit wurde knapp. Aruula musste handeln. Entschlossen half sie Matt auf die Beine. Gemeinsam stolperten sie in das neben ihnen liegende Zimmer. Es handelte sich um einen Lagerraum, in dem Bauteile für Windräder und Straßenlaternen deponiert waren. Drei Handwerker standen um eine rußende Öllampe, die sie gerade entzündet hatten. Mit zusammengekniffenen Augen blickten sie auf die Barbarin und den Mann in der grünen Uniform.
    »Wer seid ihr denn?«, fragte einer verwirrt. Aruula wirbelte ihr Schwert in die Höhe. Die scharfe Spitze bohrte sich so tief unter das Kinn des Sprechers, dass ein feiner Blutstrom über die Schneide lief. »Raus mit euch!«, fauchte sie.
    »Aber schnell!«
    Die drei Männer rannten wie die Gerule. Keiner von ihnen wollte sterben, ohne zu wissen, was eigentlich vorging.
    Aruula stützte ihren Gefährten auf dem Weg zum Fenster und half ihm, sich an der Außenwand- herab zu lassen. Matts Füße schwebten dicht über dem Schuppen, als sie loslassen musste. Er besaß nicht die Kraft, den Sturz abzufangen, und schlug lang hin. Federnd kam Aruula neben ihm auf. Sie verstaute den Driller im Bund ihres Lendenschurzes, bevor sie Matt an den Armen übers Dach zerrte.
    Ihre Kräfte ließen langsam nach, doch der Mut der Verzweiflung trieb Aruula weiter. Sie hatte die Hälfte des Weges geschafft, als ein Wurfstern neben ihr ins Holz fuhr.
    Entsetzt blickte sie auf. Am Lagerfenster drängten sich zwei Ninjas, die sie zur Strecke bringen wollten. Mit den Wurfsternen konnten sie von dieser Position wenig ausrichten, deshalb setzten sie ihre Blasrohre an die Lippen.
    Aruula sah sich gehetzt um. Hier auf dem

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