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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns niemand zuhörte. Dann sagte er ruhig:
    »Wir haben eine Leiche gefunden.«
    ***
    Triggy Cathorpe war noch keine vierundzwanzig Jahre, aber er gehörte bereits zu den New Yorker Gangstern, die bei der Polizei einen berüchtigten Namen hatten. Bisher war Cathorpe erst zweimal verurteilt worden, und beide Male zu einem Zeitpunkt, als er noch nicht volljährig gewesen war, so daß man jedesmal auf eine Jugendstrafe hatte erkennen müssen, aber niemand von der Polizei gab sich der Illusion hin, daß Triggy in den letzten Jahren plötzlich ein unschuldiges Lamm geworden sei.
    Cat, wie ihn seine Freunde nannten, hatte tatsächlich etwas vom Wesen einer Katze an sich. Seine Bewegungen waren fließend und geschmeidig, und es hieß von ihm, daß er genau wie eine Katze selbst bei stockfinsterer Nacht gut sehen könnte. Obgleich er verhältnismäßig hager aussah, wog er doch an die hundertsiebzig Pfund. Seine Größe reichte knapp an sechs Fuß heran. In seinem sonnengebräunten Gesicht gab es bereits ein paar scharfe Linien, aber sie wurden meistens von dem Umstand gemildert, daß Triggy lächelte. Es hat nie einen Polizisten gegeben, der Cats Lächeln als sympathisch bezeichnet hätte. Irgendwie hatte man immer den Eindruck, daß sich hinter der freundlichen Maske etwas sehr Unfreundliches verbergen müßte — vielleicht Haß, vielleicht Hochmut, vielleicht gar verborgene Drohung. Um so unbegreiflicher blieb die Tatsache, daß weibliche Wesen von Cathorpes Lächeln geradezu bezirzst wurden.' Ob er mit einer weißhaarigen Oma oder mit einem burschikosen Teenager sprach, sie alle fühlten sich bezaubert von seinem Lächeln.
    Er lächelte auch an diesem Morgen, als er zwanzig Minuten nach neun das Büro der Versicherungsgesellschaft in der 49. Etage betrat.
    Cat lächelte dem rothaarigen Mädchen zu, das ihm am nächsten saß. Sie stand sofort hinter ihrer Schreibmaschine auf und kam auf ihn zu.
    »Guten Morgen«, sagte sie mit hörbarer Sympathie und lächelte ebenfalls.
    Cat musterte sie aus seinen rehbraunen Augen flüchtig, bevor er an ihr vorbei zu dem Rollschrank blickte, wo der Kassierer saß und mit einem Bündel Banknoten beschäftigt war.
    »Hallo«, erwiderte Cat den Gruß und wandte seinen Blick schnell wieder dem Mädchen zu. »Bei Ihnen kann man Geschäftseinrichtungen versichern, habe ich gehört.«
    »Bei uns kann man so ziemlich alles versichern«, sagte das Mädchen halblaut. Ihre Stimme klang irgendwie aufreizend.
    »Fein«, meinte Cat und fragte sich, wieviel Bargeld der Kassierer wohl schon in dem halb offenstehenden Rollschrank verstaut haben mochte. »Ich habe mir ein kleines Geschäft drüben in Brooklyn gekauft, und ich möchte gern meine Einrichtung und das Warenlager versichern.«
    »Gegen mutwillige oder fahrlässige Beschädigung, gegen Wasser, Feuer oder Blitz, gegen Diebstahl oder gegen alles zusammen?«
    Cat tat, als hätte er sich das im einzelnen noch gar nicht richtig überlegt.
    »Nun«, sagte er mit einem Lächeln, das leichte Verlegenheit zeigen sollte, »ich habe mir das ehrlich gesagt noch gar nicht so genau überlegt. Ich wollte eigentlich erst einmal Ihre Bedingungen kennenlernen. Und vor allem möchte ich natürlich wissen, wie hoch die Prämien sind. Haben Sie nicht so eine Art Tabelle, die ich mir zu Hause in Ruhe ansehen könnte?«
    »Sicher, Ich suche unseren entsprechenden Prospekt heraus. Einen Augenblick.«
    In einem Regal gab es Stapel von Druckschriften, und das rothaarige Mädchen suchte zwei davon heraus und brachte sie Triggy Cathorpe.
    »Sie können daraus alles entnehmen, was für Geschäftsversicherungen wissenswert ist«, erklärte sie und blickte ihm dabei tief in die Augen. »Wir würden uns freuen, wenn wir Sie bald Wiedersehen würden.«
    Es klang mehr nach einer privaten Einladung. Cat lächelte. Er nickte langsam. Das Mädchen wurde plötzlich rot und drehte sich rasch um.
    »Ich komme wieder«, versprach Cat leise, aber es blieb ungewiß, ob das Mädchen ihn verstanden hatte.
    Cat ging hinaus und eilte raschen Schrittes zur Halle der 49. Etage zurück, wo die Korridore aus allen Himmelsrichtungen zusammenliefen, die Fahrstühle hielten, Wegweiser an den Wänden hingen und ein Betrieb wie in einem kleinen Bahnhof herrschte. Cathorpe betrat eine der kleinen Telefonzellen, warf seine Münze ein und wählte.
    »Hier ist Cat«, sagte er leise. »Bei der Versicherung läuft alles wie üblich.«
    ***
    Ich blies hörbar die Luft aus. Eine Leiche?
    »Für

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