Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Fluchtmöglichkeit. Sie fegten mit quietschenden Reifen hinein, ließen den Wagen auf dem Hof stehen und liefen auf die Rückfront eines großen Gebäudes zu, um sich darin zu verstecken.«
    »Aber ihre Männer fingen sie natürlich vorher ab, nicht wahr?« fragte die kleine Brünette und schien eil? bißchen enttäuscht zu sein von Hywoods Geschichte.
    »Sie hätten es gekonnt«, erwiderte Hywood, und seine Augen funkelten belustigt. »Aber sie blieben in ihren Streifenwagen sitzen und ließen die Burschen laufen.«
    »Warum denn das?« wollte die Kleine wissen.
    »Nun«, erklärte Hywood, »die Männer liefen in ein Gebäude, das die Hausnummer 240 trägt und in der Centre Street liegt. Und in diesem Hause befindet sich seit eh und je das Hauptquartier der Stadtpolizei.«
    Wir schmunzelten, die Mädchen kicherten, und die anderen Männer lachten amüsiert. Wie in jedem Beruf gibt es natürlich auch bei der Polizei ab und zu heitere Vorkommnisse, und in den nächsten zehn Minuten wurden von verschiedenen Leuten einige dieser Anekdoten zum besten gegeben. Der Gastgeber trat zu uns, nachdem er die letzten Nachzügler empfangen hatte, und es gab mehr als einmal ein herzliches Gelächter.
    Rockefeller schleppte uns gerade alle zusammen in das Eßzimmer, damit das von einem der besten New Yorker Hotels gelieferte kalte Büfett endlich gewürdigt würde, als es irgendwo in seiner großen Wohnung melodisch läutete.
    »Vermutlich noch ein paar Gäste«, sagte Rockefeller. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Aber essen Sie inzwischen!«
    Angesichts der sehr dekorativ aufgebauten Köstlichkeiten ließen wir uns das nicht zweimal sagen. Jeder von uns nahm sich einen Teller, eine Gabel und das, was ihm von den vielen kulinarischen Genüssen gerade gefiel. Irgendwie waren Phil und ich dabei auseinander geraten. Ich war gerade in ein Gespräch mit einem Mann von der Stadtpolizei aus Jersey City vertieft, als mir jemand leicht die Hand auf die Schulter legte. Ich drehte mich um.
    Unser Gastgeber stand hinter mir. Er machte vage eine entschuldigende Geste und sagte dabei:
    »Es tut mir sehr leid, Mr. Cotton, daß ich stören muß. Mac Winter steht draußen und möchte Sie gern sprechen. Er sagt, es sei dringend.«
    »Mac Winter?« wiederholte ich. »Wer ist das?«
    »Oh, ich wußte nicht, daß Sie Mac nicht kennen. Er ist der Chef der Hauspolizei.«
    Die ganz großen Gebäude in New York haben alle einige Wachmänner für Sicherheitszwecke, die gewöhnlich uniformiert sind und meistens früher Polizisten waren, aber ich war ganz sicher, daß ich einem Mann namens Mac Winter noch nicht begegnet war.
    »Hat er nach mir gefragt?« wollte ich wissen, während ich meinen Teller beiseite stellte.
    »Nun, um ehrlich zu sein, er nannte nicht Ihren Namen, Mr. Cotton«, erklärte Alfred Rockefeller. »Er fragte nur, ob bei meiner Party auch jemand vom FBI anwesend sei. Wenn ja, möchte er den G-man sprechen. Ich wollte ihn abwimmeln, aber es muß wirklich sehr wichtig sein, denn er bestand darauf.«
    »Na schön«, sagte ich. »Ich gehe hinaus und werde mit ihm reden. Entschuldigen Sie mich.«
    Ich durchquerte das große Zimmer, die kleinere Diele und sah schon von weitem den mittelgroßen, drahtigen, uniformierten Mann, der in der offenen Wohnungstür stand und auf mich wartete. Seine Uniform hätte ein Fremder fast mit der unserer Stadtpolizei verwechseln können. Auf den Schulterstücken trug er die Rangabzeichen eines Lieutenants. Sicher war er schon über die Fünfzig hinaus, aber an seinem Körper schien kein Gramm Fett zu sitzen. Die mausgrauen Augen musterten mich scharf und gründlich.
    »Hallo«, sagte ich und bot ihm die Hand.
    »Ich bin Cotton vom FBI.«
    »Winter«, sagte er. »Mac Winter. Haben Sie Ihren Dienstausweis dabei?«
    »Sicher.«
    Ich zeigte ihm die durchsichtige Cellophanhülle, in der mein Ausweis steckt. Er prüfte ihn kurz, aber genau, reichte ihn zurück und meinte lakonisch:
    »Kommen Sie!«
    Ich griff nach seinem Ärmel, als er schon davongehen wollte.
    »Stop, Winter«’ sagte ich. »Ich bin hier Gast bei einer halboffiziellen Party. Sind Sie sicher, daß Sie mich ausgerechnet jetzt hier fortlotsen müssen?«
    Sein Gesicht blieb so undurchdringlich, wie es die ganze Zeit über gewesen war.
    Mit dem ausgestreckten Zeigefinger gab er seiner Schirmmütze einen kleinen Stoß, so daß sie den Ansatz seines eisengrauen Haares freigab. Einen Augenblick flog sein Blick über mich hinweg, um festzustellen, ob

Weitere Kostenlose Bücher