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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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telefoniert hatte. Verdammt, warum kam er denn nicht? Weshalb mußte diese Klinik auch so weit außerhalb Londons liegen.
    All diese Tatsachen addierten sich und führten natürlich zu einem negativen Ergebnis.
    Jilette sah mich an, ich ihn. Ich spürte nach wie vor die Schwäche. Es würde mir nicht einmal gelingen, nach einer meiner Waffen zu fassen, um mich zu wehren.
    Dann bewegte er sich.
    Wieder sehr schnell, gleichzeitig auch abgehackt. Ich rechnete schon damit, einen weiteren Treffer zu kassieren, aber diesmal ging der Koloß gnädig mit mir um. Er schlug seine Handflächen auf meine beiden Schultern und krümmte die Finger, um mich festzuhalten, weil ich sonst in die Knie gesackt wäre.
    Was hatte er vor?
    Er drückte seinen Schädel mit den orangefarbenen Haarbüscheln nach vorn, so daß ich den Eindruck bekam, als sollten die Haarspitzen über mein Gesicht kitzeln.
    Soweit kam es nicht. Dafür geschah etwas anderes, das ich zuerst kaum glauben wollte.
    Die Haare auf dem Kopf bewegten sich. Als hätte jemand mit einem unsichtbaren Kamm einen Scheitel gezogen, so legten sie sich nach links und rechts weg, so daß zwischen ihnen so etwas wie ein schmaler Graben entstand, in den ich hineinschauen konnte.
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, aber es stimmte tatsächlich. Die Kopfhaut des Mannes, der sich Jilette nannte, war schwarz und glänzte derart, als hätte man sie mit einem dünnen Ölfilm bestrichen. Hinzu kam noch das Faltenmuster. Es wirkte wie kleine Gräben, die sich plötzlich bewegten.
    Dabei blieb es nicht.
    Sie brachen auf.
    Wie kleine Splitter wirbelten die Stücke zu verschiedenen Seiten hin weg, so daß ich in seine tiefe Furche schauen konnte, die den Schädel in der Mitte teilte.
    Und dort kroch etwas hervor!
    Ich war so auf den Anblick fixiert, daß ich meinen schwachen Zustand vergaß. Um Jilette herum standen seine Helfer und hielten die Waffen auf mich gerichtet. Sie gaben keinen Kommentar ab.
    Wahrscheinlich waren sie das, was nun folgte, gewöhnt, weil sie es schon öfter erlebt hatten. Was dort aus dem Kopf kroch, erinnerte mich an dunkelgraues Gewürm. Es bewegte sich zuckend, es drehte sich, es schob sich übereinander, und es quoll hoch.
    Nein, kein Gewürm. Die Dunkelheit hatte mich etwas getäuscht, denn die Rocker leuchteten ihren Anführer nicht mehr an, und die weiter entfernt stehende Laterne sah aus wie ein blasser Mond.
    Drei kurze Stummel schoben sich in die Höhe und verließen den Schädel des Monstrums.
    Die kurzen Stummel wurden länger, ich erkannte sie und wollte es trotzdem kaum glauben.
    Es waren Finger!
    Widerliche schwarze Finger. Vier an der Zahl und ein Daumen - eben eine Hand!
    Pechschwarz wie Teer. Dazu gespreizt, als wollte sie nach einem Gegenstand greifen.
    Die Finger bewegten sich dicht vor meinem Gesicht. Ich drückte den Kopf zurück, weil ich von diesen feucht schimmernden Gegenständen nicht unbedingt berührt werden wollte.
    Die Rocker lachten leise.
    Sie weideten sich an meiner Überraschung, und Jilette, der gebeugt vor mir stand, drückte Kopf und Oberkörper wieder in die Höhe, um eine aufrechte Haltung einzunehmen.
    Die Hand schaute noch immer aus seinem Kopf. Dadurch wirkte er noch größer, als er ohnehin schon war, außerdem viel unheimlicher.
    Die Hand, der Grabstein und er mußten in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Über dieses Rätsel wußte ich nicht Bescheid, vielleicht würde ich es nie erfahren, denn mir fielen wieder die Worte der Rocker ein. Die Typen hatten davon gesprochen, daß ich auf einen Friedhof geschleppt werden sollte.
    Daran würde sich Jilette halten!
    Wieder griff er zu. Auch diesmal kam ich nicht weg. Als wäre sein Arm eine Schlange, so wand er ihn um meinen Körper, holte mich zu sich heran und preßte mich an sich.
    Der Griff war sehr hart, er tat auch weh, doch über meine Lippen drang kein Wort des Schmerzes.
    Jilette nahm mich hoch, als wäre ich nicht mehr als ein normales Paket. Er klemmte mich kurzerhand unter seinem Arm so fest, daß ich mit meinen geschwächten Kräften nicht entwischen konnte.
    Grinsend traten die Rocker zurück, so daß ihr Boß freie Bahn hatte. Er besaß noch ein weiteres Ziel, denn er ging um den halbzerstörten Wagen herum und blieb an der Stelle stehen, wo der von ihm geschleuderte Grabstein in die Seite gehämmert war.
    Sehr langsam bückte er sich, streckte seinen Arm aus und umklammerte den Grabstein ebenso wie mich.
    Es wollte mir nicht in den Sinn, aber ich sah es

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