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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haus gebildet. Kinder liefen um den Wagen der Mordkommission herum und schauten Phil neugierig an.
    Er hatte kaum den Schlüssel ins Zündschloß gestoßen, als die rote Ruflampe über dem Armaturenbrett aufleuchtete. Phil schaltete das Sprechfunkgerät ein, wartete, bis der Apparat warm genug war und meldete sich.
    »Achtung, Mr. Decker. Wichtiger Einsatz, fahren Sie sofort zur Jones Street 95.«
    ***
    Joe Hefler wohnte in einem feudalen Kasten, der in den dreißiger Jahren gebaut worden war. Er bestand aus fünf Stockwerken, war außen mit Marmorplatten verkleidet und erinnerte an das Weiße Haus in Washington.
    Der Mann, dem der sandfarbene Buick gehörte, wohnte im fünften Stock. Ich kletterte in den Lift und jagte hinauf.
    Erwartete ich tatsächlich allen Ernstes, daß Joe zu Hause war?
    Der Lift hielt mit einem scharfen Ruck. Ich stieß die Tür auf und betrat eine mit roten Plüschteppichen ausgelegte Plattform. Ich drückte auf einen roterleuchteten Knopf. Das Flurlicht glühte auf. An der makellos glatten Wohnungstür aus dunklem Holz prangte ein glänzendes, metallenes Schild mit dem Namen Joe Hefler und dem Zusatz: Werbeberater.
    In diesem Augenblick wurde die Tür von innen aufgerissen. Hatte man mich beobachtet? Ich fiel Joe Hefler fast in die Arme.
    »Hallo, Mr. Hefler. Zu Ihnen wollte ich«, sagte ich und zeigte den FBI-Stern, »ich habe Ihnen einige Fragen zu stellen.«
    »Ich bin immer ein Freund der Polizei, kommen Sie herein, Mr. Cotton«, sagte er mit einem spöttischen Grinsen.
    Die Diele war mit viel Geld ausstaffiert worden. Sie enthielt mehr Kostbarkeiten als manche Wohnung eines Generaldirektors.
    »Erlesene Stücke«, staunte ich, »scheinen eine ganze Menge Geld gekostet zu haben.«
    »Allerdings. Der eine gibt seine Bucks für Whisky aus, der andere legt Cent auf Cent, um sich beständige Werte zu schaffen«, belehrte er mich.
    »Wo waren Sie in den letzten zwei Stunden?« fragte ich, während wir den Salon betraten. Auf einem kreisrunden Teppich mit blau-gelben orientalischen Mustern stand eine Klubgarnitur, die so teuer war wie ein Einfamilienhaus im Mittelwesten.
    »Hier in meinen vier Wänden. Aber bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Cotton. Ich habe mich mit meinem Papagei Lawrence unterhalten. Aber wahrscheinlich ist er nicht in der Lage, darauf einen Eid abzulegen. Vielleicht fragen Sie ihn mal.«
    »Können Sie außer Ihrem Papagei niemand als Zeugen anführen?«
    »Leider nein. Müssen Sie mich jetzt festnehmen, G-man?« Er grinste noch immer so spöttisch wie in der ersten Sekunde unserer Begegnung.
    »Sie kennen sich immer noch nicht aus, Mr. Hefler«, sagte ich tadelnd. »Bei Ihren Erfahrungen sollten Sie wissen, daß bei uns in den Staaten nicht so schnell verhaftet wird.«
    »Spielen Sie auf meine Vorstrafen an?« fragte Hefler, einen Ton zu scharf. »Seit mehr als fünf Jahren lebe ich als ehrbarer, rechtschaffener Bürger, der keiner Fliege etwas zuleide tut.«
    »Wie rührend«, sagte ich. »Und seit wann leihen Sie Ihren sandfarbenen Buick an Gangster aus, die damit die Bankfiliale der Interstate Bank überfallen haben? Ziemlich unklug von Ihnen, Mr. Hefler.«
    »Wie, man hat meinen Wagen gefunden?« parierte er blitzschnell und vollführte einen Freudentanz. »Sie müssen nämlich wissen, ich hänge an dem Schlitten. Er stammt von einer bezaubernden Frau, die ihn mir vor Jahren geschenkt hat. Meist ist das umgekehrt. Aber deshalb ist er doppelt wertvoll für mich, auch wenn mir die Händler nur den halben Neuwert zahlen würden. Wo steckt der Wagen?«
    Fast fühlte ich mit ihm. Joe Hefler war ein intelligenter Bursche, der sich blitzschnell auf eine neue Situation einstellen konnte. Ich sah ihn spöttisch an und schwieg.
    »Ich schwöre Ihnen, daß ich nur eines weiß — der Wagen wurde mir gestern abend vor einer Bar in der Village gestohlen«, bekräftigte er noch einmal.
    »Und Sie haben den Diebstahl natürlich sofort der Polizei mitgeteilt?«
    »Natürlich — heute morgen, als ich nach Hause kam. Sie können sich davon überzeugen.«
    »Nicht schlecht eingefädelt«, erwiderte ich, »das hätte beinahe ein ausgezeichnetes Alibi für Sie sein können.«
    »Hat man mich etwa bei dem Überfall auf die Bankfiliale erkannt?« fragte er ironisch.
    »Noch haben wir keine exakte Beschreibung der Täter«, gab ich zur Antwort, »aber dafür die Nummer Ihres Wagens, Mr. Heller. Die Benutzer des Buick begingen dann noch den Fehler, einen Patrolman zu erschießen, der ihnen

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