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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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forderte er von den Zuschauern mit bestimmtem Ton. Langsam begann sich die Menschenmenge zu verlaufen.
    »Wie ist das nun, wollen Sie Anzeige erstatten?«, wandte sich der Polizist noch einmal an Scotty Rock.
    Der schüttelte erschrocken den Kopf.
    Der Policeman schickte sich an, den Ort des Geschehens zu verlassen. Doch er hatte dabei nicht mit Phil gerechnet.
    Phil wusste, dass er jetzt die Beobachtung Brandenburgs und Rocks nicht fortsetzen konnte. Es kam ihm nur noch darauf an, Zeit bis zu seiner Ablösung zu gewinnen.
    »Aber ich bestehe darauf, dass…«
    Mitten im Satz brach er ab.
    »Das geht ja auch nicht«, dachte Phil. »Wenn ich jetzt darauf bestehe, dass die Zeugen namentlich festgehalten werden, bringe ich womöglich Joe Brandenburg in Schwierigkeiten.«
    »Auf was bestehen Sie, Mister?«, wollte der Polizist wissen.
    Phil winkte lässig ab. »Ist schon gut, Cop. Vergessen Sie es.«
    Der Policeman nickte gnädig. Noch einmal forderte er die Zuschauer auf, die Straße zu räumen. Dann legte er die Hand an die Mütze, grüßte und entfernte sich quer über die Fahrbahn in Richtung Columbuspark.
    »Komm«, sagte Scotty Rock. Er fasste Joe Brandenburgs Mantelärmel und zog ihn von der Telefonzelle weg.
    Phil konnte mit Brandenburg noch einen kurzen Blick tauschen.
    Er konnte nicht mehr hören, was Scotty zu seinem Begleiter sagte.
    »Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie kommt mir der Kerl doch bekannt vor. Es scheint mir fast, als ob das ein Greifer wäre. Wir passen auf, ob er uns nachkommt. Wenn ja , dann…«
    Seine Handbewegung vollendete den Satz.
    ***
    »Moment, bitte!« Der Beamte an unserer Ausfahrt sprang auf die Fahrbahn in den quirlenden Verkehr und verschaffte mir so die Möglichkeit, mit meinem Jaguar erst einmal aus unserem Hof herauszukommen.
    Ich geriet schon wieder in die Rushhour hinein, und die Straßen waren die reinsten Blechwüsten. Es war mir klar, dass Phil seine Auseinandersetzung mit den drei anderen Beteiligten - dem Policeman, Joe Brandenburg und Scotty Rock, dem Mann, auf den es uns ankam - nicht unendlich lange fortsetzen konnte. Deshalb bahnte ich mir mit Rotlicht und Sirene meinen Weg auf der 20th Avenue nach Süden. Am schlimmsten war es bis zur 40th Straße, wo die meisten Fahrzeuge sich in die Einfahrten zum Queens- Midtown-Tunnel zwängten. Südlich davon kam ich etwas rascher vorwärts. Aber an der Houston Street war gerade ein Unfall. Weder Rotlicht und Sirene, noch die geschäftigen Männer aus dem Streifenwagen konnten mir einen Aufenthalt von etwa fünf Minuten ersparen. Es war einfach wie verhext. Zurück konnte ich auch nicht mehr.
    Endlich gelang es einem der Streifenbeamten, mir eine Gasse zu bahnen. Über den Gehsteig schlängelte ich mich an der Unfallstelle vorbei.
    In der Canal Street schaltete ich die Sirene aus. Ich wollte nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregen.
    Als ich endlich den Columbuspark erreichte, war eine gute halbe Stunde vergangen.
    Ich sah sofort die Telefonzelle in der Mulberry Street, von der aus Phil angerufen haben musste.
    Die Zelle war leer.
    Weit und breit war auch nichts von Phil, von Brandenburg oder von Scotty Rock zu sehen. Phil hatte Theater machen wollen. Vergeblich schaute ich aber auch nach dem Massenauflauf, der in diesem Fall entstanden wäre. Ich war einfach zu spät gekommen.
    Zum Glück fand ich eine Parklücke. Ich stellte den Jaguar hinein und stieg schnell aus. Suchend ging ich ein Stück die Straße auf und ab. Schließlich wollte ich es schon aufgeben.
    In diesem Moment sah ich unter einer der Laternen des Columbusparks die Uniform eine Patrolmans.
    Ich hetzte über die Straße auf den Cop zu.
    »Kann ich Ihnen helfen Sir?«, fragte er. Ich klappte meinen Ausweis auf und hielt ihn ihm hin.
    »Hatten Sie vor Kurzem hier einen Zwischenfall mit zwei oder drei Männern?«, wollte ich ohne lange Einleitung wissen.
    Er nickte aufgeregt. »Ja, Sir, es ging zuerst um einen angeblichen Überfall. Und nachher stellte sich alles als Irrtum heraus.«
    »Wann war das?«
    Er wischte sich Schweißtropfen von der Stirn. »Vor zehn Minuten etwa. Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Sie nicht. Es lag an den Umständen.«
    Der Cop atmete erleichtert auf.
    »Wo sind die drei Männer jetzt?«, fragte ich weiter.
    Er deutete hinüber zur Ecke Mulberry- und Bayard Street. Mit der Hand machte er einen weit ausholenden Bogen.
    »Zwei von ihnen sind dort hinübergegangen, zur Chinatown, glaube ich. Der

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